Mann mit Fersensporn
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Fersensporn: Behandlung mit Homöopathie

Von: Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 01.07.2021 - 17:09 Uhr

Schmerzt die Ferse bei jedem Schritt, könnte ein Fersensporn dahinterstecken. Dabei kommt es am Sehnenansatz der Muskeln des Fersenbeins zu Verknöcherungen, was die unangenehmen Beschwerden auslöst. Viele Menschen suchen dann Hilfe bei der Homöopathie. Was ein Fersensporn genau ist, welche unterschiedlichen Ursachen hinter den stechenden Schmerzen stecken können und welche homöopathischen Mittel bei Fersensporn eingesetzt werden, erfahren Sie hier.

Was ist ein Fersensporn?

An der Fußsohle liegt eine Sehnenplatte, die sogenannte Plantarfaszie. Im hinteren Bereich dieser Sehnenplatte grenzt das Fersenbein an, im vorderen Bereich liegt eine Verbindung zu den Zehen vor. Die Plantarfaszie federt das Körpergewicht beim Laufen ab, stabilisiert den Fuß und schützt darunterliegende Muskeln, Sehen und Blutgefäße.

Durch Fehl- oder Überbelastungen kann es zu erhöhter Spannung der Plantarfaszie kommen, die sich dadurch immer wieder entzündet. Man spricht dann von einer Fasziitis plantaris. Werden diese Entzündungen nicht behandelt und die Auslöser der Entzündungen langfristig nicht beseitigt, kann der Körper als Reaktion darauf (gewissermaßen zum "Schutz") Knochensubstanz am Übergang zum Fersenbein ablagern. Eine Verkalkung entsteht, der sogenannte Fersensporn.

Symptome bei Fersensporn

Der Fersensporn, also die Verkalkung an der Plantarfaszie, kann sich bei falscher Belastung leicht entzünden und das umliegende Bindegewebe reizen. Beim Gehen oder längeren Stehen kann diese Entzündung am Fersensporn dann stechende Schmerzen verursachen. Diese nehmen wieder ab, wenn der Fuß nicht belastet wird. Umgekehrt sind die Schmerzen jedoch nach einer längeren Ruhephase beim Gehen oder Stehen stärker als bei gleichbleibender Belastung.

Wodurch wird ein Fersensporn begünstigt?

Die Wahrscheinlichkeit, wiederholt an einer Entzündung der Plantarfaszie zu leiden, kann genetisch erhöht sein.

Daneben können folgende Faktoren die Entstehung eines Fersensporns begünstigen:

  • verkürzte Wadenmuskeln
  • Übergewicht
  • Fußfehlstellungen, wie beispielsweise Platt- oder Hohlfüße
  • intensiver Sport mit starker Belastung für die Füße, beispielsweise intensives Joggen
  • zu enges oder ungedämpftes Schuhwerk

Fersensporn und Homöopathie

Wer nach einem homöopathischen Mittel sucht, das bei Fersensporn angewendet werden kann, wird schnell auf Hekla lava stoßen. Dabei handelt es sich um die Lava-Asche des isländischen Vulkans Hekla. Vor über 100 Jahren wurden bei Schafen, deren Weideflächen nahe dem Vulkan gelegen waren, ungewöhnliche Knochenauswüchse beobachtet. Gemäß dem Ähnlichkeitsprinzip wird Hekla lava daher zur homöopathischen Behandlung der für Fersensporn charakteristischen Knochenauswüchse verwendet.

Wie wird Hekla lava bei Fersensporn angewendet?

Homöopathische Mittel mit Hekla lava werden heute üblicherweise in der Potenz D3 oder D6 bei Fasziitis plantaris und Fersensporn eingesetzt.

Hekla lava gibt es in Form von Tabletten, Lösungen (Dilutionen) oder Globuli zu kaufen. Bei akuten Schmerzen können bis zu sechsmal täglich Tabletten mit Hekla lava eingenommen werden. Diese sollte man im Mund zergehen lassen. Bei chronischen Schmerzen kann die Einnahme der Tabletten ein- bis dreimal täglich erfolgen. Diese Empfehlungen gelten für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren.

Bei längerer Einnahme oder bei der Anwendung von Hekla lava in höherer Potenz (C30 oder D30) sollte ein*e qualifizierte*r Homöopath*in hinzugezogen werden.

Neben der Anwendung beim Fersensporn wird Hekla lava unter anderem auch bei Rückenschmerzen, Knochenentzündungen oder Zahnfleischabszessen eingesetzt.

Weitere Therapiemöglichkeiten bei Fersensporn

Folgende Mittel und Tipps können außerdem dabei helfen, die Entzündung am Fersensporn und damit auch die Schmerzen zu lindern:

  • Schonen: Sind die Schmerzen sehr stark, sollten Sie den Fuß schonen.
  • physiotherapeutische Übungen: Wenn die Schmerzen es zulassen, sollten Sie Übungen durchführen. Massieren Sie die Plantarfaszie und dehnen Sie das Fußgewölbe und die Wadenmuskulatur. Welche Übungen die richtigen sind, zeigt Ihnen der*die Hausarzt*Hausärztin oder ein*e Physiotherapeut*in.
  • Tapen: Auf ärztliche Anweisung können Tapes mit Zinkoxid zur Behandlung angewendet werden.
  • Schmerzmittel: Schmerzmittel können kurzfristig die Beschwerden lindern. Antiphlogistika, wie Ibuprofen, wirken gleichzeitig entzündungshemmend. Schmerzmittel sollten jedoch nicht ohne ärztliche Rücksprache über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.
  • Orthopädische Einlagen: Diese sollten so angepasst sein, dass sie Ihren Fuß optimal entlasten und Ihrer Fußfehlstellung entsprechen.
  • Operation: Dabei wird entweder ein Teil der Plantarfaszie eingekerbt, um von dieser die Spannung zu nehmen, oder der Fersensporn im Zuge einer Endoskopie entfernt. Eine OP sollte aufgrund der größeren Risiken nur in seltenen Fällen erfolgen, wenn alle anderen Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind.

Die homöopathische Behandlung des Fersensporns sollte am besten nur unterstützend, also in Kombination mit den genannten Behandlungsmöglichkeiten eingesetzt werden.

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