Frau schreit vor Ärger
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Die 10 besten Ärger-Killer

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 01.09.2020 - 10:28 Uhr

Dass wir uns ab und zu ärgern, ist ganz normal. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, über die wir uns aufregen. Nicht immer lohnt es sich dabei wirklich, wütend zu werden. Doch leider sind Ärger und Wut schwer zu kontrollierende Emotionen, die meist einfach so aus uns herausbrechen. Trotzdem können Sie einiges dafür tun, Ihren Ärger besser in Schach zu halten. Das ist vor allem für Ihre Gesundheit wichtig, denn wer sich ständig ärgert, muss mit steigenden Blutfett- und Zuckerwerten rechnen. Mit ein paar Tipps und Tricks können Sie in der konkreten Situation jedoch gelassener bleiben. Wir haben für Sie die 10 besten Ärger-Killer zusammengestellt.

1. Durchatmen

Wenn Sie gerade auf dem besten Weg sind, sich gleich fürchterlich aufzuregen, sollten Sie erst einmal tief durchatmen. Das ist zwar ein altbekannter Trick – hilft aber wirklich. Am besten nutzen Sie die 4-6-8-Methode: Atmen Sie tief ein und zählen Sie dabei bis 4, halten Sie die Luft an und zählen Sie dabei bis 6 und atmen Sie aus und zählen Sie dabei bis 8. Wiederholen Sie die Übung anschließend noch mindestens viermal.

Neben tiefem Durchatmen ist auch das berühmte "bis zehn Zählen" empfehlenswert. Dann ist der Ärger zwar meist noch nicht verraucht und das Problem auch nicht gelöst – Sie vermeiden jedoch eine Kurzschlussreaktion, die Sie später wahrscheinlich bereuen würden.

2. Von außen betrachten

Auch wenn es in der konkreten Situation schwer fällt: Versuchen Sie, einmal aus sich herauszutreten und das Geschehene von außen zu betrachten: Ist die Situation wirklich den Ärger wert? Könnte nicht vielleicht auch ein Missverständnis vorliegen? Oder gibt es nicht doch eine einfache Lösung für das Problem?

Indem Sie bewusst versuchen, Abstand zu sich und Ihrem Ärger zu nehmen, können Sie solche Fragen viel einfacher beantworten. Oft stellt sich dabei heraus, dass die Sache halb so wild und den Ärger gar nicht wert ist.

3. Den Ärger nicht in den Mittelpunkt stellen

Natürlich sollen Sie Ihren Ärger nicht einfach so herunterschlucken – zu sehr in den Mittelpunkt stellen aber auch nicht. Denn so machen Sie sich die Situation immer wieder bewusst und räumen Ihr mehr Aufmerksamkeit ein, als ihr zusteht. Wenn nötig, regen Sie sich einmal auf – lassen Sie es dann aber gut sein. Auch Rumschreien oder Türenschlagen helfen nicht, den Ärger zu überwinden.

Versuchen Sie stattdessen, sich den Ärger wie eine Wolke vorzustellen. Sie spüren, dass er da ist, stellen sich aber gleichzeitig vor, dass er an Ihnen vorbei zieht.

4. Freunde anrufen

Wenn Sie sich so aufgeregt haben, dass Sie es unbedingt loswerden müssen, rufen Sie einen guten Freund an. Reden Sie sich den Ärger von der Seele – danach wird es Ihnen besser gehen.

Außerdem sind Freunde gut geeignet, um die Situation eventuell zu relativieren: Vielleicht haben Sie doch ein bisschen überempfindlich reagiert und die Situation war gar nicht so schlimm? So oder so wird es Ihnen nach dem Gespräch mit einer vertrauten Person auf jeden Fall besser gehen.

5. Abreagieren

Wenn Sie sich so richtig geärgert haben, sollten Sie etwas tun, um sich abzureagieren. Bewegung ist meistens das beste Mittel, um Ärger und Frust schnell wieder loszuwerden. Denn durch Bewegung werden Stresshormone abgebaut und Glückshormone ausgeschüttet.

Marschieren Sie also in der Mittagspause ruhig eine Runde um den Block oder laufen Sie sich abends beim Joggen den Frust von der Seele. Auch Zumba oder Squash sind ideal zum Auspowern in kurzer Zeit.

6. Meditieren

Wenn Sie sich öfter aufregen, sollten Sie sich im Meditieren üben. Zehn Minuten Training täglich genügt, um den Geist nach einiger Zeit auch bei starker Verärgerung in Sekundenschnelle wieder zur Ruhe bringen zu können.

Zum Üben empfiehlt sich folgende Übung:

  • Nehmen Sie eine bequeme Haltung ein und schließen Sie die Augen.
  • Achten Sie bewusst auf Ihre Atmung. Fühlen Sie, wie die Luft in Ihren Körper ein- und ausströmt.
  • Bleiben Sie dabei konzentriert und versuchen Sie, mit Ihren Gedanken nicht abzuschweifen.

Beim nächsten Ärger wird Ihnen diese Übung helfen, sich schnell wieder zu beruhigen!

7. Scharfen Reiz setzen

Egal wie verärgert Sie auch sind – in der Regel lässt sich der Ärger durch einen anderen, stärkeren Reiz überlagern. Dieses Phänomen kennen wir aus anderen Lebensbereichen: So kann bei einem Mückenstich beispielsweise der Juckreiz kurzzeitig durch den Kratzschmerz verdrängt werden.

Um den Ärger zu überlagern, können Sie beispielsweise ein scharfes Ingwer-Bonbon lutschen oder in eine Chili beißen. Der Vorteil vom Bonbon: Davon können Sie unauffällig immer ein paar in Ihrer Handtasche oder Ihrer Schreibtischschublade deponieren.

8. Lächeln Sie

Auch wenn Sie sich grade furchtbar aufgeregt haben – versuchen Sie einfach einmal zu lächeln. Das mag komisch klingen, hilft aber tatsächlich. Denn durch die Verbindung zwischen Gehirn und Gesichtsmuskulatur lächeln wir nicht nur, wenn es uns gut geht, sondern wir fühlen uns auch besser, wenn wir lächeln.

Außerdem sorgt Lachen dafür, dass Stress abgebaut wird, der Blutdruck gesenkt und die Abwehrkräfte gestärkt werden. Ein Lächeln lohnt sich also in jeder Hinsicht!

9. Vergleichen Sie sich nicht

Oft ärgert man sich nur, weil man sich mit anderen vergleicht: Der Kollege an der Arbeit verdient mehr, Ihr Nachbar fährt ein größeres Auto und Ihr bester Freund hat eine besonders attraktive Freundin. Hören Sie am besten auf, sich häufig mit anderen zu vergleichen!

Viel wichtiger ist, dass Sie Ihre eigene Situation ehrlich analysieren: Ärgern Sie sich nur, weil es anderen vermeintlich besser geht oder sind Sie mit Ihrer derzeitigen Situation wirklich unzufrieden? Ist das der Fall, sollten Sie die Ärmel hochkrempeln und etwas ändern. Ärgern Sie sich jedoch nur im Vergleich, sollten Sie mehr auf sich schauen und sich über das freuen, was Sie haben.

10. Überlegen Sie sich ein Mantra

Mantras helfen, unseren Geist in einen ausgeglichenen Zustand zu versetzen und dadurch Ärger schneller wieder abzubauen oder erst gar nicht aufkommen zu lassen. Überlegen Sie sich also einen Spruch, der Sie auch in extremen Situationen wieder beruhigen kann. Regen Sie sich über etwas auf, können Sie sich diesen Spruch immer wieder leise vorsagen – das beruhigt.

Geeignete Sprüche sind beispielsweise "Es lohnt sich nicht, es lohnt sich nicht…" oder "Ich bin ganz ruhig, ich bin ganz ruhig…". Kreieren Sie einfach ihr eigenes Mantra, mit dem Sie jeden Ärger wieder loswerden können!