Guillain-Barré-Syndrom: Folge von AstraZeneca-Impfstoff

Nachdem in den USA bereits ein möglicher Zusammenhang zwischen der Nervenerkrankung Guillain-Barré-Syndrom und dem Vakzin von Johnson & Johnson hergestellt wurde, steht nun auch der Vektor-Impfstoff von AstraZeneca in Verdacht.

AstraZeneca-Vakzin auf Tablet
© Getty Images/Jens Schlueter / Freier Fotograf

Die Europäische Arzneimittel Agentur (EMA) spricht sich für einen Warnhinweis bezüglich des Guillain-Barré-Syndroms in den Produktinformationen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca aus.

AstraZeneca-Vakzin: Paul-Ehrlich-Institut spricht von Risikosignal

In Deutschland ist das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) dafür zuständig, Impfnebenwirkungen aufzunehmen, zu bewerten und bei erhöhten Warnsignalen Empfehlungen und Sicherheitshinweise auszusprechen. Im Bericht vom 30. Juni 2021 warnt das PEI vor dem Guillain-Barré-Syndrom (GBS) im Zusammenhang mit dem Vektor-Impfstoff von AstraZeneca. Auch das sonst seltene Miller-Fischer-Syndrom (MFS), eine Form des GBS, trat vermehrt nach der Impfung auf. Insgesamt wurden bisher 54 Fälle registriert:

  • 51 Fälle des GBS
  • 3 Fälle des MFS
  • 30 Frauen und 24 Männer
  • Die Betroffenen waren zwischen 32 und 93 Jahre alt
  • Erste Anzeichen traten zirka 14 Tage nach der Impfung auf

Bisher wurde kein kausaler Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung von AstraZeneca und den Nervenkrankheiten hergestellt. Der Zeitpunkt der Impfung im Zusammenhang mit der Erkrankung ist dennoch auffällig.

Das GBS ist eine akute oder subakute Entzündung, die meist im Bereich des Rückenmarks auftritt und die peripheren Nerven betrifft. Auslöser sind meist Infektionen, auch Impfungen können für das GBS verantwortlich sein.

Nach Infektionen mit dem Grippe- und Zika-Virus und auch COVID-19-Erkrankungen wurden Fälle des Guillain-Barré-Syndroms beobachtet.

Aktualisiert: 19.07.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin