Asthma-Spray: Hilft es gegen COVID-19?

Asthma-Spray gegen Corona? – Wissenschaftler*innen veröffentlichten erste Studienergebnisse in der medizinischen Fachzeitschrift „Lancet“. Laut Daten des Peer-Review-Verfahrens soll das Asthma-Spray Budesonid bei bereits leichten Corona-Symptomen das Risiko für einen schweren Verlauf reduzieren und den Heilungsverlauf fördern.

Asthma-Spray
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Die Phase-II-Studie zeigt, Budesonid kann die Risiken einer schweren Corona-Erkrankung reduzieren. Weitere Studien mit anderen Asthma-Sprays (inhalative Glukokortikoide) stehen allerdings noch aus.

Ergebnisse machen Mut: COVID-Behandlung mit Asthma-Spray möglich

Die Ergebnisse der STOIC-Studie (Steroid in Covid-19 Study) wurden vergangenen Freitag im britischen Fachjournal für Medizin „The Lancet Respiratory Medicine“ veröffentlicht. SPD-Gesundheitsexperte und Epidemiologe Karl Lauterbach zeigte sich von der Studie auf Twitter überzeugt: "Meines Erachtens ein Game Changer, weil Studie gut gemacht wurde und relevante Hausarzt-Frühbehandlung zeigt."

Die Ergebnisse machen durchaus Hoffnung: Um die Behandlung mit den inhalativen Glukokortikoiden bei einer Corona-Infektion allgemein zu empfehlen, werden allerdings mehr Proband*innen und erweiterte Studien mit diesem Fokus benötigt.

Die STOIC-Studie wird allerdings kritisiert, da insgesamt nur 146 Proband*innen einer offenen Gruppe daran teilnahmen: Um einen Placebo-Effekt auszuschließen, sollten zwei Testgruppen behandelt werden, von denen allerdings nur eine Gruppe das Medikament erhält, während der anderen Gruppe ein Placebo verabreicht wird. Sponsoren der Studie sind unter anderem das britische National Institute for Health Research Biomedical Research Centre und AstraZeneca, der Hersteller des Asthma-Sprays.

Hilft Asthma-Spray gegen Corona: Die Ergebnisse im Überblick

Ansatz der Studie ist die Annahme, dass Menschen mit einer Asthma-Erkrankung anfälliger für eine Corona-Infektion seien. Während der ersten Corona-Welle litt diese Personengruppe allerdings weniger unter einer Corona-Infektion als vermutet. Forscher*innen führten dies auf die Behandlung mit inhalativen Glukokortikoiden wie Budesonid zurück. Erste Studienergebnisse können diese Annahme bestätigen:

  • 73 Proband*innen der Interventionsgruppe inhalierten zwei Mal pro Tag 800 Mikrogramm Budesonid mit einem Pulmicort Turbohaler. 
  • Das Risiko einer längeren medizinischen Behandlung oder eines Krankenhausaufenthalts reduzierte sich um 90 Prozent. 
  • Schwere Symptome wie Fieber fielen weniger ins Gewicht, es wurden geringere Mengen Fiebersenker benötigt. 
  • Schneller Heilungsverlauf: Nach der Budesonid-Behandlung litten weniger Personen 28 Tage nach der Infektion unter deren Folgen.

Die Ergebnisse sind ein erster Anhaltspunkt und wichtiger Hinweis zur Behandlung von COVID-19. Weitere Studien müssen den Einsatz von Asthma-Spray bei einer Corona-Infektion allerdings noch bestätigen.

Aktualisiert: 13.04.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin