Long-COVID bei Kindern: Symptome und Anzeichen
Das Coronavirus hat nicht nur einen akuten Einfluss auf die Gesundheit der Betroffenen. Auch die Langzeitfolgen von COVID-19 bereiten vielen Patient*innen nach der Erkrankung große Probleme. Obwohl eine Corona-Infektion bei Kindern meist unbemerkt bleibt, können auch diese von Long-COVID betroffen sein.

Eine Corona-Infektion macht sich bei Kindern und Jugendlichen nur selten bemerkbar, dennoch können infolge der Erkrankung Probleme auftreten. In seltenen Fällen leiden auch Kinder an einer besonderen Form von Long-COVID.
Corona-Langzeitfolgen bei Kindern: Symptome und Anzeichen
Bereits nach der ersten Corona-Welle zeigten sich die Langzeitfolgen von COVID-19 meist bei Erwachsenen. Doch auch bei Kindern wurde zu diesem Zeitpunkt bereits Long-COVID festgestellt. Weitere Studien wiesen ebenfalls auf die schädlichen Langzeitfolgen hin.
Die Symptome, die bei Kindern nach einer Corona-Infektion auftreten können, werden als multisystemisches Entzündungssyndrom (MIS) bezeichnet. Die Anzeichen sind:
- Schmerzen in der Brust
- Entzündungen
- Myokarditis (Herzbeutelentzündung)
- Fieberschübe
- Blutdruckabfall
- Anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue-Syndrom, ME/CFS)
- Depressionen
- Magen-Darm-Probleme
- Hautausschläge
- Bindehautentzündung
- Schlafstörungen
- Sensorische Probleme
Die Kinder leiden besonders häufig (90 Prozent) unter Fieber, Magen-Darm-Problemen, Hautausschlägen und Bindehautentzündungen.
Weitere Symptome waren Blutdruckabfall (60 Prozent) und plötzlicher Schock (40 Prozent), zudem wurden bei einem Drittel der Patient*innen Herzprobleme festgestellt.
Besonders bei Kindern über vier Jahren zeigten sich die Symptome. Dabei war die Altersgruppe der 6- bis 11-Jährigen besonders betroffen, auch bei den 12- bis 18-Jährigen machte sich Long-COVID bemerkbar. Dennoch können auch jüngere Kinder unter den Langzeitfolgen leiden.
Für Kinder und Jugendliche mit einer allergischen Vorgeschichte könnte zudem ein höheres Risiko bestehen, an Long-COVID zu erkranken.
Immunreaktion möglicherweise für Long-COVID bei Kindern verantwortlich
Da die Entzündungen meist in wellenartigen Schüben auftraten und sich meist einen Monat nach der Corona-Infektion bemerkbar machten, gehen Forscher*innen von einer Antwort des Immunsystems aus.
Die Forschung zu diesem Thema dauert weiter an. Da für einen Teil der untersuchten Fälle MIS ohne Labornachweis einer COVID-Infektion diagnostiziert wurde und der Kontakt zu einer infizierten Person ausreichte, ist diese Annahme noch nicht vollständig bewiesen. Weitere Daten beziehen sich jedoch auf Kinder, infolge einer nachgewiesenen COVID-Infektion hospitalisiert waren und danach Symptome von Long-COVID aufwiesen.
Weil eine Corona-Infektion ebenfalls oftmals die beschriebenen Symptome auslösen kann, gehen manche Wissenschaftler*innen zudem von einer langwierigen Corona-Infektion und deren Symptomen aus.
Auch deshalb weisen pädiatrische Fachgesellschaften darauf hin, die Symptome als Teil der Infektion und nicht separat zu betrachten.
Quellen
- Ludvigsson, J. F. (2021): Case report and systematic review suggest that children may experience similar long‐term effects to adults after clinical COVID‐19. In: Acta Paediatrica, Vol. 110(3), S. 914-921.
- Belay E.D. et al. (2021): Trends in Geographic and Temporal Distribution of US Children With Multisystem Inflammatory Syndrome During the COVID-19 Pandemic. In: JAMA Pediatrics.
- Süddeutsche Zeitung (2021): Rätselhafte Corona-Spätfolgen bei Kindern. (Abruf: 04/2021)
- Ärzteblatt (2021): SARS-CoV-2: Long-COVID bei Kindern nach Hospitalisierung häufig. (Abruf: 07/2021)
- Osmanov I. et al (2021): Risk factors for long covid in previously hospitalised children using the ISARIC Global follow-up protocol: A prospective cohort study. In: European Respiratory Journal.