Corona-Impfung: Nebenwirkungen oftmals Nocebo-Effekt
Im Rahmen der Corona-Impfung wurde von Nebenwirkungen berichtet. Diese Impfreaktionen nahmen in der Regel nach mehreren Tagen ab. Doch auch wer keine Impfung erhalten hat, kann über Nebenwirkungen klagen. Eine Untersuchung zeigte: Jede dritte Person, die während der Studie eine Placebo-Impfung erhalten hatte, litt an Impfreaktionen.

Bei einem Placebo-Effekt kommt es zum Auftreten positiver therapeutischer Wirkungen nach einer vermeintlichen Behandlung. In der Regel werden Scheinpräparate (Placebos) verabreicht. Infolgedessen können Effekte eines echten Medikaments beobachtet werden. Kommt es im Rahmen einer vermeintlichen Therapie jedoch zu Nebenwirkungen, wird von einem Nocebo-Effekt gesprochen.
Nocebo-Effekt: Nebenwirkungen durch vermeintliche Corona-Impfung beobachtet
Insgesamt wurden die Daten aus zwölf Studien mit 45.000 Teilnehmenden hinsichtlich eines möglichen Placebo-Effekts analysiert. Besonders nach der ersten Dosis klagten 22.578 (35 Prozent) der Placebo-Empfänger*innen über systemische Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen (19,3 Prozent) und Müdigkeit (16,7 Prozent).
Lokale Beschwerden, wie beispielsweise Schmerzen an der Einstichstelle, Rötungen oder Schwellungen, beklagten zirka 16 Prozent der vermeintlich Geimpften. Auch nach der zweiten Impfung wurde der Nocebo-Effekt bei zirka 31,8 Prozent der Teilnehmenden beobachtet.
Corona-Impfung: Nebenwirkung nach zweiter Dosis wahrscheinlicher
Eine Placebo-Impfung kann dabei helfen, die tatsächlichen Nebenwirkungen einer Impfung besser einzuschätzen. Da nach der zweiten Impfung in der Placebo-Gruppe über weniger Nebenwirkungen berichtet wurde, kann man darauf schließen, dass nach der zweiten Dosis häufiger Impfreaktionen auftreten.
In der Placebo-Gruppe litten nach der zweiten Impfung nur noch 33 Prozent der Teilnehmenden an Nebenwirkungen, während die Impfreaktionen bei tatsächlich Geimpftem zunahmen (61 Prozent). Dies bedeutet, dass zirka die Hälfte der Beschwerden auf einen Nocebo-Effekt zurückzuführen sind, während die anderen 50 Prozent der Betroffenen nach einer zweiten Dosis an tatsächlichen Nebenwirkungen litten.