Guillain-Barré-Syndrom: COVID-19 als möglicher Auslöser
Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist bisher als mögliche Impffolge der Vektor-Impfstoffe gegen COVID-19 aufgetreten. Aber auch nach einer COVID-19-Erkrankung ist die Autoimmunreaktion möglich.

Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine sehr seltene Nervenkrankheit, in den USA werden jährlich nur zirka 3.000 bis 6.000 Fälle registriert.
Guillain-Barré-Syndrom: Anzeichen
Das Guillain-Barré-Syndrom ist eine akute oder subakute Entzündung. Meist tritt das GBS im Bereich des Rückenmarks auf und betrifft besonders die peripheren Nerven. Auslöser des Syndroms könnte eine Immunreaktion gegen bestimmte Viren oder Bakterien sein. Manche dieser Antikörper könnten auch Teile der Nervenfasern angreifen und das GBS verursachen.
Häufige Symptome des Guillain-Barré-Syndroms sind:
- Taubheitsgefühl
- Plötzlich auftretende Schwäche
- Lokale Schmerzen in den Extremitäten
- Ameisenlaufen, Prickeln oder Kribbeln in Armen und Beinen
Fachleute gehen davon aus, dass diese Immunreaktion auch nach einer Corona-Infektion auftreten kann.
Guillain-Barré-Syndrom nach Corona-Infektionen
Wissenschaftler*innen der Erasmus Universität in Rotterdam vermerkten bei 49 Fällen von GBS elf vorausgegangene COVID-19-Erkrankungen. Auch in Italien, das besonders zu Beginn der Pandemie viele Corona-Fälle und hohe Inzidenzen zu verzeichnen hatte, wurden vermehrt Patient*innen mit GBS registriert.
In der Medizin geht man zudem davon aus, dass Personen, welche an SARS-CoV-2 erkrankt waren, sechsmal häufiger ein GBS entwickeln könnten als andere. Eine Kausalität konnte aufgrund der geringen Zahl an Erkrankungen allerdings bislang nicht festgestellt werden.
Wie bei anderen Erkrankungen ist auch die Zahl der GBS-Fälle während der Pandemie insgesamt zurückgegangen, vermutlich auch weil insgesamt weniger Infektionen mit anderen Viren und Bakterien auftraten.