Corona während der Schwangerschaft – Virus befällt Plazenta!

Eine Corona-Infektion während der Schwangerschaft kann zu schweren Komplikationen führen. Denn auch in der Plazenta (Mutterkuchen) konnte SARS-CoV-2 nachgewiesen werden. Die Erkrankung gefährdet Mutter und Kind – eine Impfung kann das junge Familienglück schützen.

schwangere Frau mit Maske zum Schutz vor Corona
© Getty Images/LSOphoto

Werdende Mütter sind aufgrund verschiedener Faktoren besonders gefährdet.

Corona: gesundheitliche Risiken in der Schwangerschaft

Fachleute der Universität Montreal analysierten insgesamt 7.569 Schwangerschaften während einer COVID-19-Infektion. Besonders bei schweren aber auch bereits bei sehr leichten Verläufen kann sich das Risiko einer Präeklampsie bis zu 33 Prozent erhöhen.

Diese kann lebensbedrohliche Folgen haben, darunter ein Hirnödem und akutes Nierenversagen. Da das Virus manchmal auch das Gefäßsystem und somit die Plazenta (Mutterkuchen) befällt, können neben einer Präeklampsie auch folgende Probleme auftreten:

  • Schwangerschaftsdiabetes
  • niedriges Geburtsgewicht
  • Frühgeburten mit anschließendem Aufenthalt auf Intensivstationen

Auch die Zahl der Fehl- und Totgeburten war im Zusammenhang mit einer COVID-19-Infektion signifikant höher. Über die genaue Ursache der Folgen ist bisher nichts bekannt. Bei einer Corona-Infektion kann es zu Funktionsstörungen des Endothels kommen, auch die Plazenta kann in diesem Zusammenhang beeinträchtigt werden. Bisher wurden aber keine Folgeschäden, wie sie bei Röteln oder Zika vorkommen, beobachtet.

Coronaviren in der Plazenta nachgewiesen

Amerikanische Ärzt*innen konnten die Delta-Variante von SARS-CoV-2 auch in der Plazenta von drei infizierten Schwangeren nachweisen. Der Mutterkuchen zeigte Zeichen einer Entzündung, ein PCR-Test des Plazentagewebes auf Seiten der Mutter und des Kindes fiel positiv aus. Ob die Föten selbst ebenfalls bereits mit SARS-CoV-2 infiziert waren, konnte in zwei Fällen nicht überprüft werden. Beim dritten Fall fiel der Test negativ aus.

Ein Kind musste vor dem Geburtstermin entbunden werden, zwei der betroffenen Mütter erlitten eine Fehlgeburt.

Aufgrund der schweren Komplikationen und des hohen Risikos empfehlen Fachleute ungeimpften schwangeren Frauen ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel eine Corona-Impfung.

Aktualisiert: 18.01.2022
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin