COVID-19: Herzmuskelentzündung meist ohne Symptome

Um Herzprobleme oder Herzmuskelentzündungen nach einer Corona-Infektion bei Sportler*innen frühzeitig zu erkennen, wurden im Nordosten der USA alle positiv getesteten Athlet*innen an 13 staatlichen Universitäten intensiv auf kardiale Schäden untersucht. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Frau greift sich ans Herz
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Die Myokarditis (Herzmuskelentzündung) ist eine entzündliche Krankheit des Herzmuskels und zählt bei Leistungssportler*innen zu den häufigsten Todesursachen. Meist tritt sie als Folge einer Grippe oder Erkältung auf, welche nicht auskuriert wurde, kann aber auch nach einer Infektion mit COVID-19 vorkommen. Um Herzmuskelentzündungen bei Sportler*innen nach einer COVID-19-Infektion möglichst früh zu erkennen, wurden 1.597 amerikanische College-Sportler*innen intensiv auf entsprechende Langzeitfolgen untersucht.

Herzmuskelentzündung meist ohne Symptome

Die Mediziner*innen untersuchten die Sportler*innen intensiv und vielseitig: Neben einem Elektrokardiogramm und Echokardiogramm wurde auch eine bildgebende Magnetresonanztomographie (MRT) des Herzens verwendet. Zudem wurden die Blutwerte, speziell das Troponin analysiert. Dieses Eiweiß lässt sich vermehrt nach einem Herzmuskelschaden nachweisen.

Bei 37 der Athlet*innen wurde im Rahmen der Untersuchung eine Myokarditis festgestellt. Nur neun Sportler*innen litten allerdings an Symptomen, wie:

  • Brustschmerzen
  • Luftnot
  • Herzflattern oder Herzrasen

Bei 20 Personen konnte die Herzmuskelentzündung nur über das kardiale MRT festgestellt werden. Bei acht Personen zeichnete sich die Erkrankung auch über das EKG, die Echokardiografie und erhöhte Troponinwerte ab.

Um mögliche Folgeschäden des Reizleitungssystems des Herzens, Herzrhythmusstörungen und einen plötzlichen Herztod zu verhindern, mussten die Patient*innen drei Monate mit dem Sport pausieren.

Bei den meisten Athlet*innen heilte die Entzündung innerhalb von vier Wochen ab. Bei anderen zeigte sich eine Vernarbung des Herzmuskels, welche langfristige gesundheitliche Folgen am Herzen nach sich ziehen kann.

Die Untersuchung der Athlet*innen gibt erste Hinweise, inwiefern COVID-19 dem Herzen schaden kann. Es empfiehlt sich daher, vor intensiver sportlicher Belastung nach einer Corona-Infektion ärztliche Rücksprache zu halten, um langfristige Schäden zu verhindern.

Aktualisiert: 07.06.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin