Delta-Variante: So hoch ist die Viruslast bei Durchbruchsinfektionen

Die Corona-Impfung schützt zwar vor einem schweren Verlauf, dennoch kommt es immer wieder zu Durchbruchsinfektionen. Infizierte Geimpfte können das Virus dann ebenfalls unwissentlich weitertragen. Auch bei symptomlosen Infektionen kann die Viruslast zu Beginn hoch sein, viele Selbsttest schlagen dennoch nicht an.

Frau erhält Corona-Test
© Getty Images/Ergin Yalcin

Geimpfte Personen, deren Grundimmunisierung länger als vier bis fünf Monate zurückliegt, können sich leichter mit SARS-CoV-2 infizieren, zudem tragen sie das Virus weiter.

Delta-Variante: Geimpfte ebenfalls für Infektionen verantwortlich

Trotz Impfung sollten die AHA-Regeln weiterhin eingehalten werden: Denn Auswertungen zeigen, dass auch geimpfte Personen, welche nach einer Infektion mit der Delta-Variante von SARS-CoV-2 Symptome von COVID-19 entwickelt haben, zu Beginn der Erkrankung besonders infektiös sind. Die Viruslast geht bei Durchbruchsinfektionen allerdings schneller zurück.

Anzeichen hierfür sind gewisse Kennwerte, auch Ct-Werte genannt, anhand derer die Viruslast im Abstrich und somit die Infektiosität genauer bestimmt werden können. Besonders auffällig hierbei ist, dass geimpfte und ungeimpfte Patient*innen einen ähnlichen Ct-Wert aufweisen. Bei geimpften Personen nimmt der Wert in den ersten Tagen der Durchbruchsinfektion allerdings schneller ab als bei ungeimpften.

Bei der anfangs dominanten Alpha-Variante war dies nicht der Fall. Der Ct-Wert doppelt Geimpfter unterschied sich von Beginn an deutlich von Ungeimpften: Vollständig Geimpfte hatten eine geringere Viruslast. Da die Grundimmunisierung bei vielen Menschen bereits fünf Monate oder länger zurückliegt, steigt auch die Zahl der infizierten Geimpften.

Die Impfung schützt zwar weiterhin mit hoher Wahrscheinlichkeit vor schweren Verläufen, eine Infektion kann allerdings leichter erfolgen. Bund und Länder bieten daher bereits Boosterimpfungen für Personen an, deren Grundimmunisierung mindestens ein halbes Jahr zurückliegt, um so den Impfschutz aufrechtzuerhalten und die vierte Welle einzudämmen.

Antigen-Tests geben falsche Sicherheit

Antigen-Tests der Teststationen oder Selbsttests für zu Hause können eine sinnvolle und wichtige Kontrolle sein. Doch besonders bei Krankheitssymptomen oder nach Kontakt mit bereits infizierten Personen ist Vorsicht geboten: Die Tests haben eine hohe Fehlerquote, da der Antigen-Test besonders in der symptomlosen Frühphase der Erkrankung trotz hoher Viruslast oft falsch negativ ausfallen kann.

Wer also Kontakt mit COVID-19 Erkrankten hatte, sollte sich nicht auf den Selbsttest verlassen und die AHA-Regeln weiterhin einhalten. Erst ein PCR-Test kann endgültige Sicherheit liefern.

Aktualisiert: 16.11.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin