Deltakron: Was weiß man über die neue Hybridvariante?
Bereits im Januar war von der Mischvariante des Coronavirus berichtet worden, die Meldung entpuppte sich allerdings als Fehlalarm aufgrund einer verunreinigten Laborprobe. Nun wurden tatsächlich erste Infektionen mit Deltakron in europäischen Ländern nachgewiesen – auch in Deutschland.

In Deutschland wurde bisher ein Fall offiziell registriert. Auch in den Niederlanden, Großbritannien, Dänemark und Frankreich gab es bereits Infektionen mit Deltakron. Was ist bisher über die Hybridvariante bekannt?
Deltakron: Mischung aus Omikron und Delta
Die Entstehung von Deltakron ist auf eine Rekombination der Virusvarianten Omikron und Delta zurückzuführen. Eine solche Rekombination kann entstehen, wenn sich eine Person zeitgleich mit beiden Virusvarianten infiziert. Diese vermischen dann ihr Erbgut bei der Weitervermehrung über Wirtszellen.
Die Entstehung der offiziell als "BA.1 x AY.4 recombinant" bezeichneten Hybridvariante kommt für Forschende nicht überraschend, da solche Vorgänge bereits von anderen Viren bekannt sind.
Eine erste Studie aus Frankreich, die bisher nur als Preprint veröffentlicht wurde, zeigte, dass Deltakron wohl ein Spike-Gen der Omikron -Variante in einem Bestandteil der Delta-Linie besitze. Dies könnte bedeuten, dass die Bindungsfähigkeit der Variante an Wirtszellen erhöht ist. Umfassende Studien zu Deltakron gibt es aber aktuell noch nicht.
Bisher kein Grund zur Sorge
Bisher bewegt sich die Anzahl an Infektionen mit Deltakron in Europa auf einem insgesamt sehr geringen Niveau. Fachleute sehen deshalb aktuell keine Hinweise darauf, dass sich die Mischvariante exponentiell verbreiten könnte. Auch der Immunschutz durch eine vorausgegangene Infektion oder eine Impfung soll nach bisherigem Kenntnisstand bei Deltakron wirksam sein.
Die neue Variante wurde durch die Weltgesundheitsorganisation als "Variante unter Beobachtung" eingestuft.
Nachweis im Januar nur Laborfehler
Bereits im Januar gab es Meldungen aus Zypern zur Entdeckung einer neuen Hybridvariante aus Omikron und Delta. Dieser Fund war laut Fachleuten aber auf einen Laborfehler zurückzuführen. Verunreinigungen beim Sequenzieren waren vermutlich für den Fehlalarm verantwortlich. Sogenannte Artefakte, also winzige Spuren bereits bekannter Varianten, können Analysen verunreinigen und somit zu falschen Ergebnissen führen.
Quellen
- Tagesschau (2022): Experten: Vermeintlicher "Deltakron"-Nachweis wohl falsch. (Abruf: 03/2022)
- Heinze, S. / Redaktionsnetzwerk Deutschland (2022): "Nun wirklich Deltakron": Was wir über die Hybridvariante wissen. (Abruf: 03/2022)
- Online-Informationen von nordbayern (2022): Erster Deltakron-Fall bestätigt: Was das für Deutschland heißt. (Abruf: 03/2022)
- Online-Informationen der World Health Organization: Tracking SARS-CoV-2 variants. (Abruf: 03/2022)