Dritte Impfung – diese Personengruppen haben Vorrang

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Boosterimpfung allen Menschen ab dem 18. Lebensjahr. Risikogruppen sollen wie bereits im Frühjahr priorisiert werden. Diese Personengruppen sollten die dritte Corona-Impfung zuerst erhalten.

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1. Ältere Menschen: Dritte Impfung möglich

Ältere Frauen im Altenheim © Getty Images/Hinterhaus Productions
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Mit dem Alter nimmt in der Regel die Leistungsfähigkeit des Immunsystems ab. Es ist dann nicht mehr in der Lage, ausreichend Antikörper zu bilden und Krankheitserreger abzuwehren. Trotz vollständiger Impfung können ältere Personen über einen geringeren Antikörperspiegel verfügen – oder bereits vorhandene Antikörper schneller abbauen.

Um Durchbruchsinfektionen bei älteren Personen und beispielsweise in Krankenhäusern und Altenheimen zu verhindern, ist eine dritte Impfung sinnvoll. Explizit priorisiert werden sollen Menschen ab 70 Jahren sowie Menschen, die in Einrichtungen für ältere Menschen leben oder betreut werden.



2. Personen mit Immunschwäche: Antikörper bleiben aus

Frau mit Immunschwäche © Getty Images/Brothers91
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Jede*r zehnte Immunkranke entwickelt nach der mRNA-Impfung mit BioNTech/Pfizer keine Antikörper gegen das Coronavirus. Grund dafür ist meist die chronische Entzündung des Immunsystems – bei Betroffenen bleiben dann Impfreaktionen wie Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome teilweise aus.

Es empfiehlt sich, den Antikörperspiegel zwei bis drei Wochen nach der Zweitimpfung zu überprüfen. Bei einem geringen Antikörpertiter kann eine Booster-Impfung, möglicherweise als Kreuzimpfung, durchgeführt werden, um einen höheren Schutz gegen SARS-CoV-2 zu erreichen.

Häufige Autoimmunerkrankungen sind:



3. Personen, die Immunsuppressiva einnehmen

Herz mit Organtransplantation © Getty Images/CatLane
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Nach einer Organtransplantation, bei verschiedenen Autoimmunerkrankung oder Allergien erhalten Betroffene Immunsuppressiva oder Kortison, welches ebenfalls immunsuppressiv wirkt. Diese speziellen Medikamente unterdrücken das eigene Immunsystem, um ein Abstoßen des fremden Immunsystems zu verhindern.

Infolgedessen reagiert das Immunsystem nur schwach oder gar nicht auf die Corona-Impfung. Es werden weniger oder keine Antikörper produziert, auch hier sollten die Antikörper gemessen und bei Bedarf über eine dritte Impfung mit dem*der zuständige*n Arzt*Ärztin gesprochen werden.



4. Krebspatient*innen

Krebspatientin spricht mit Arzt © Getty Images/FatCamera
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Menschen mit Krebs, die sich einer Chemotherapie unterziehen oder weitere Medikamente im Kampf gegen die Krankheit erhalten, bilden ebenfalls weniger Antikörper gegen SARS-CoV-2.

Krebs-Medikamente verlangsamen oftmals die Zellteilung der Krebszellen – allerdings arbeiten in diesem Rahmen auch die Immunzellen, welche für die Bildung von Antikörpern verantwortlich sind, langsamer.

Um die Patient*innen vor einem schweren Corona-Verlauf zu schützen und eine hohe Antikörperzahl zu erreichen, könnte auch hier eine dritte Impfung sinnvoll sein.



5. Pflegebedürftige

Pflegebedürftige mit Pfleger © Getty Images/Maskot
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Neben älteren Personen können sich auch Pflegebedürftige zum dritten Mal impfen lassen. Ein geschwächtes Immunsystem und der enge Kontakt zu Pfleger*innen sind Anlass, über die Booster-Impfung nachzudenken, um mögliche Durchbruchsinfektionen durch die Delta-Variante von SARS-CoV-2 zu verhindern.



6. Pflegepersonal und enge Kontaktpersonen von Immunschwachen

Pflegerin kümmert sich um älteren Herren © Getty Images/Morsa Images
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Neben Pflegebedürftigen und Personen mit Immunschwäche sollten auch Kontaktpersonen oder Pflegepersonal eine dritte Corona-Impfung in Erwägung ziehen, um sich und andere weiterhin bestmöglich zu schützen. Die Auffrischung wird auch hier ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung empfohlen.



7. Vollständig geimpfte Personen mit Vektor-Impfstoffen

Mann erhält Corona-Impfung © Getty Images/AzmanL
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Da der Impfschutz durch die Vakzine von AstraZeneca oder Johnson & Johnson eine geringere Wirksamkeit gegen die Delta-Variante von SARS-CoV-2 haben könnte, wird Menschen, welche die Vektor-Impfstoffe von AstraZeneca oder Johnson & Johnson erhalten haben, ebenfalls eine dritte beziehungsweise zweite Corona-Impfung empfohlen, um den Impfschutz weiterhin aufrecht zu erhalten. Der Booster erfolgt mit einem mRNA-Impfstoff.



8. Nicht vollständige geimpfte Personen

Frau erhält Impfung © Getty Images/nikom khotjan
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Auch Menschen, die ihre erste Impfung beispielsweise aufgrund von Schwangerschaft oder anfänglichen Bedenken noch nicht erhalten haben, rücken in der Priorisierung ebenfalls nach vorne. Bei nicht vollständig geimpften oder ungeimpften Menschen ist es wichtig, einen sicheren Impfschutz aufzubauen.



Aktualisiert: 18.11.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin