mRNA-Impfung: Herzmuskelentzündungen in den USA registriert

Sowohl in Deutschland als auch in Israel sind bereits erste Meldungen von Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) nach der Corona-Impfung mit BioNTech/Pfizer registriert worden. Auch in den USA sind erste Fälle bekannt: Insgesamt wurden 789 Herzmuskelentzündungen nach der Impfung gemeldet – auch Impflinge mit Moderna sind betroffen.

Herzmuskelentzündung: Man greift sich an die Brust
© Getty Images/A. Martin UW Photography

Herzmuskelentzündungen können jede Altersgruppe betreffen. Auslöser ist meist ein verschleppter Infekt. Daher raten Ärzt*innen oft von Sport und körperlicher Anstrengung während einer leichten oder schweren Erkältung ab. Diese können die Entstehung einer Myokarditis begünstigen.

Herzmuskelentzündung nach Corona-Impfung mit Moderna oder BioNTech/Pfizer

Die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA berichtete bis Ende März von 789 Fällen einer Myokarditis oder Perikarditis (Herzbeutelentzündung) im Zusammenhang mit einer Corona-Impfung. Die Komplikationen betrafen meist Personen vor dem 30. Lebensjahr und verliefen meist mild.

Bei mRNA-Impfstoffen zeigten sich Herzmuskelentzündungen nach der Impfung:

  • 488 Fälle mit BioNTech/Pfizer
  • 301 Fälle mit Moderna

Mit 475 Fällen waren besonders Personen im Alter unter 30 Jahren betroffen. Insgesamt zeigten sich eines oder mehrere Symptome:

  • Brustschmerz (296 Fälle)
  • Ein Anstieg der kardialen Enzyme (284 Fälle)
  • Veränderungen im Elektrokardiogramm (211 Fälle)
  • Luftnot (92 Fälle)

Zudem zeigten sich abnorme Befunde bei bildgebenden Verfahren des Herzens.

Impfkomplikation: Herzmuskelentzündung meist bei jungen Menschen

Bisher werden 226 Fälle nach der Falldefinition der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) als Komplikation oder Nebenwirkung eingestuft. Bisher konnten allerdings noch nicht alle Daten analysiert werden.

Insgesamt wurden bisher 285 klinische Patientendaten ausgewertet:

  • 270 Patient*innen bereits entlassen, 180 davon vollständig erholt (81 Prozent)
  • 15 Personen sind aktuell im Krankenhaus
  • 3 Patient*innen werden auf der Intensivstation behandelt (2 davon mit Vorerkrankungen)

Ein Großteil der Herzmuskelentzündungen (573 von 789) wurde nach der zweiten Dosis vermerkt. Besonders in der Altersgruppe der 16- bis 17-Jährigen war die Fallzahl (79) deutlich höher als erwartet. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren die Fälle ebenfalls deutlich höher (196 Fälle gegenüber erwarteten 8 bis 83).

Die bisherige Analyse lässt vermuten, dass die Herzmuskelentzündung als mögliche Impfkomplikation eingestuft werden könnte. Erste Auswertungen gehen davon aus, dass bei 16 Fällen von einer Million Impfungen eine Myokarditis auftreten könnte. Nach bisherigen Erkenntnissen tritt die Herzmuskelentzündung meist nach der zweiten Impfung auf.

Aktualisiert: 14.06.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin