Impfreaktion: So unterscheiden sich mRNA- von Vektor-Impfstoffen

Während Geimpfte auf die erste Impfung eines Vektor-Impfstoffs meist stärker reagieren, tritt bei der mRNA-Impfung häufiger nach der Zweitimpfung eine Impfreaktion auf. Die Gründe für die unterschiedlichen Impfreaktionen lesen Sie hier.

Frau mit COVID-Impfstoff
© Getty Images/Images By Tang Ming Tung

Das Immunsystem reagiert nicht auf jeden Impfstoff gleich, darum unterscheiden sich auch die Impfreaktionen bei mRNA- und Vektor-Impfstoffen.

Impfreaktion: Art des Impfstoffs mitverantwortlich

Infolge der Corona-Impfung können verschiedene Impfreaktionen auftreten. Meist halten diese für wenige Tage an und klingen dann vollständig ab. Bei beiden Impfstoffarten kommt es häufig zu:

Bei mRNA-Impfstoffen treten die Impfreaktionen meist nach der zweiten Dosis auf. Grund dafür ist die Art des Impfstoffs:

  • Die mRNA (messenger RNA) transportiert den Bauplan eines Teils des Spike-Proteins von SARS-CoV-2. Das Protein ermöglicht es dem Virus, an menschlichen Zellen anzudocken.
  • Der Körper erkennt die mRNA und beginnt, das Spike-Protein aufgrund des Bauplans nachzubilden. Infolge reagiert das Immunsystem auf die fremden Virusproteine – es produziert Antikörper und Helferzellen gegen SARS-CoV-2.
  • Bei erneutem Kontakt mit dem Virus ist das Abwehrsystem bereits vorgewarnt und kann vor einer Infektion schützen. Der mRNA-Impfstoff wird nach wenigen Tagen im Körper abgebaut.

Der Körper erkennt das Vakzin nicht sofort als Fremdkörper, da der Körper das Spike-Protein erst bilden und Antikörper dagegen herstellen muss. Bei der zweiten Impfung erfolgt eine stärkere Impfreaktion, da bereits Antikörper gebildet wurden. Sowohl das erlernte als auch das angeborene Immunsystem reagieren schneller und stärker. Die Folge: Die Immunreaktion kann nach der zweiten Dosis höher sein.

Beim Vektor-Impfstoff hingegen stecken die Informationen des Krankheitserregers in der Hülle eines harmlosen Virus (Vektor), welcher als Bote des Spike-Proteins fungiert. Auch hier baut der Körper das eingeschleuste Spike-Protein nach und produziert in der Folge Antikörper und Helferzellen. Nach der ersten Impfung nimmt das Immunsystem besonders das Vektor-Virus als Fremdkörper wahr und reagiert auf diesen.

Bei der zweiten Dosis fängt das Immunsystem die Vektor-Viren ab, bevor eine erneute Impfreaktion ausgelöst wird. Die Folge: Die Immunreaktion kann nach der ersten Impfung stärker ausfallen.

Wichtig: Die Immunreaktion sagt nichts über die Anzahl der Antikörper nach der Corona-Impfung aus.

Aktualisiert: 24.08.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin