Parallele Impfung gegen Grippe und Corona

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit Mitte September das parallele Impfen gegen Corona und Grippe (Influenza). Besonders zu Beginn der Impfkampagne wurde von der parallelen Impfung abgeraten, um mögliche Nebenwirkungen der Corona-Impfung besser erkennen und analysieren zu können. Die Kombination beider Impfstoffe sei allerdings gut verträglich und effektiv. Eine Studie aus England bestätigt die Empfehlung der STIKO.

Frau erhält Impfung
© Shutterstock/Yuganov Konstantin

Erste Studien setzen sich mit der gleichzeitigen Impfung gegen Influenza und SARS-CoV-2 auseinander. Die Proband*innen erhalten beide Impfungen an einem Tag. Auch ein Kombinationsimpfstoff wird bereits getestet.

Mehrfachimpfung gegen Grippe und Corona: Wie effektiv ist sie?

Britische Expert*innen analysierten die Wirksamkeit und Verträglichkeit einer Mehrfachimpfung gegen SARS-CoV-2 und Grippe. Insgesamt wurden sechs Impfstoff-Kombinationen getestet. Die Ergebnisse wurden als Preprint vorveröffentlicht – sie sprechen für eine gute Antikörperantwort gegen SARS-CoV-2 und gegen Grippe. Aufgrund der neuen Impfstoffarten empfohlen Wissenschaftler*innen bisher einen Abstand von zwei Wochen zwischen beiden Impfungen.

Die Studie kurz erklärt:

  • Die Studie umfasst insgesamt 679 Proband*innen.
  • Alle erhielten bereits eine erste Impfung mit AstraZeneca oder BioNTech/Pfizer.
  • Eine Gruppe erhielt die zweite Impfdosis zeitgleich mit der Grippeimpfung.
  • Bei einer weiteren Gruppe betrug der Impfabstand drei bis vier Wochen.
  • Es wurden drei verschiedene Grippeimpfstoffe getestet.

Weder Studienteilnehmer*innen noch Wissenschaftler*innen wussten, ob der*die Proband*in ein Placebo oder den Impfstoff erhielt.

Die Ergebnisse machen Hoffnung, dass eine Mehrfachimpfung in Zukunft empfohlen werden könnte.

Alle sechs Impfstoff-Kombinationen waren ebenso gut verträglich wie eine einfache Corona-Impfung. Die Impfreaktionen waren leicht bis mittelschwer und umfassten:

Zwischen den beiden Gruppen gab es zudem keine Unterschiede im Antikörpertiter gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2. 97 Prozent der Teilnehmer*innen gaben an, sie hätten keine Bedenken, eine Mehrfachimpfung auch in Zukunft durchzuführen – die ersten Ergebnisse zeigen also eine hohe Wirksamkeit und Verträglichkeit.

Aktualisiert: 04.10.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin