Corona-Impfung: Wann bin ich nicht mehr ansteckend?

Gesundheitsminister Jens Spahn kündigte Freiheiten für vollständige geimpfte Personen an – die Impfung sei mit einem negativen Corona-Test gleichzusetzen. Doch wie sicher sind Corona-Impfung und Schnelltest und ab wann ist man nach der Impfung nicht mehr ansteckend?

Corona-Impfung
© Getty Images/ Guido Mieth

Sowohl die Corona-Impfung als auch der Schnelltest sollen das Infektionsrisiko minimieren. Doch wie genau sieht das aus?

Zweite Corona-Impfung reduziert das Infektionsrisiko

Die zugelassenen Corona-Impfstoffe können vor einer schweren Corona-Infektion schützen und die Übertragung des Virus reduzieren. Ein 100-prozentiger Schutz vor COVID-19 ist trotz Impfung dennoch nicht gegeben.

Laut Expert*innen des Robert Koch-Instituts (RKI) können Impfstoffe das Risiko einer symptomatischen und asymptomatischen Corona-Infektion senken. Nach der ersten Impfdosis von Vaxzevria (AstraZeneca) reduziert sich das Übertragungsrisiko um bis zu 65 Prozent, nach der Zweitimpfung mit BioNTech/Pfizer wird das Risiko um 90 Prozent reduziert.

Erste Studien in Israel zeigten: Personen, die sich 12 bis 28 Tage nach der zweiten Corona-Impfung mit COVID-19 infiziert hatten, wiesen eine 4-fach geringere Viruslast auf als Personen ohne SARS-CoV-2-Impfung. Nach Einschätzung des RKI kann eine verringerte Viruslast auch das Risiko einer Infektion und die Dauer der Ansteckungsfähigkeit minimieren.

Das RKI geht aufgrund der aktuellen Datenlagen davon aus, dass geimpfte Menschen 15 Tage nach der zweiten Corona-Impfung ein geringeres Infektionsrisiko und Übertragungsrisiko aufweisen als schnellgetestete Personen ohne Symptome.

Schnelltest: Infektionsrisiko höher als nach Zweitimpfung

Corona-Schnelltests sind aufgrund der Testpflicht in Büros, Schulen und Kitas im Fokus: Ein negativer Schnelltest ist keine 100-prozentige Gewähr, sich nicht mit Corona infiziert zu haben. Personen, die nicht korrekt positiv erkannt wurden, können das Virus also weiterhin übertragen.

Antigenschnelltests haben eine niedrigere Sensitivität als ein PCR-Test. Die Sensitivität weist die Virusgene der Infizierten nach, diese werden aufgrund einer geringeren Anzahl allerdings nicht immer erkannt. Hierbei ist zudem zwischen Personen mit und ohne Symptome zu unterscheiden:

  • Bei 72 Prozent der Personen mit COVID-Symptomen konnte die Infektion anhand des Schnelltests nachgewiesen werden. Die Sensitivität bei Personen mit einer hohen Viruslast beträgt 94 Prozent.
  • Personen ohne Symptome konnten trotz Virusinfektion nur zu 58 Prozent erkannt werden. Auch die Sensitivität bei Personen mit einer geringen Viruslast sinkt auf 40,7 Prozent.

Impfung und Schnelltest reduzieren Risiko

Obwohl Corona-Impfung und Corona-Schnelltest das Risiko einer Virusübertragung nicht vollständig reduzieren können, minimieren beide Verfahren allerdings das Übertragungsrisiko und tragen somit einen wichtigen Teil zur Bekämpfung des Virus bei.

Es ist darüber hinaus wichtig, weiterhin FFP2-Masken zu tragen, die Kontakte zu beschränken, Social Distancing ernst zu nehmen und die AHA-Regeln einzuhalten.

Aktualisiert: 14.04.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin