Warnung! Wurmmittel Ivermectin ist kein Corona-Medikament

Das Wundermittel der Impfgegner*innen: Ivermectin wird eigentlich zum Entwurmen von Pferden und Rindern benutzt. Einige Impfskeptiker*innen halten den Wirkstoff allerdings für ein effektives Medikament im Kampf gegen SARS-CoV-2. Die Ärzteschaft warnt vor den Nebenwirkungen.

Ivermectin-Medikament auf blauem Hintergrund
© Getty Images/Sergio Yoneda

Expert*innen raten stark davon ab, das Wurmmittel außerhalb von Kliniken und ohne ärztliche Beratung einzunehmen.

Österreichisches Bundesamt warnt vor Ivermectin bei COVID-19

Vorsicht vor toxischen Reaktionen: Kleine und nur wenige Studien zeigten bisher eine mögliche Wirksamkeit des Wurmmittels Ivermectin – aber: Bei einer COVID-19-Erkrankung müsste Ivermectin in hoher Konzentration verabreicht werden, um eine mögliche antivirale Aktivität zu erzielen. Neben verstärkten Nebenwirkungen kann das Mittel bei hoher Dosierung stark toxisch wirken. Das österreichische Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) alarmierte deshalb bereits im März die Bevölkerung wegen missbräuchlicher Verwendung.

Mögliche Nebenwirkungen von Ivermectin sind:

  • Schwellungen im Gesicht
  • Fieber
  • Juckreiz
  • allgemeines Unwohlsein
  • toxische Reaktionen

Ivermectin-Tabletten sind in Österreich zur Behandlung von Krätzmilbe (Skabies) oder parasitärem Wurmbefällen (Zwergfadenwürmer) und Hauterkrankungen (Kupferakne) für den Menschen zugelassen. Das Mittel ist rezeptpflichtig und muss eigentlich von Ärzt*innen verschrieben werden.

In der Veterinärmedizin wird der Wirkstoff gegen Wurmbefall bei einer Vielzahl von Tierarten eingesetzt.

Finger weg: Ivermectin kein Wundermittel gegen Corona

Forschende der Universität Würzburg fanden nach intensiven Untersuchungen keinen Hinweis darauf, dass Ivermectin den Zustand von COVID-19-Erkrankten verbessern oder eine Ansteckung verhindern könnte. Der Einsatz des Wirkstoffs wurde unter anderem mit der Standardbehandlung und einem Placebo verglichen. Die Ärzteschaft rät aufgrund der geringen Datenlage vom Einsatz des Medikaments ab, weitere Studien seien nötig, um die Wirksamkeit intensiver zu analysieren.

Der beste Schutz gegen eine schwere COVID-19-Erkrankung ist weiterhin die Corona-Impfung – zudem sind mit dem Wirkstoff Paxlovid und den monoklonalen Antikörpern Ronapreve und Regkirona bereits wirksame Corona-Medikamente im Einsatz.

Aktualisiert: 17.11.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin