Keuchhusten – so wichtig ist eine Impfung

Keuchhusten (Pertussis) ist mehr als eine "Kinderkrankheit" – 66 Prozent der Erkrankungen betreffen Erwachsene. Mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko eines schweren Verlaufs, bei älteren Personen kann eine Lungenentzündung folgen. Eine Impfung gegen Keuchhusten wird meist im Säuglingsalter vorgenommen, der Impfschutz nimmt im Laufe der Jahre ab.

Frau mit Keuchhusten
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Pertussis ist laut dem Infektionsschutzgesetz eine meldepflichtige Erkrankung, welche ganzjährig auftreten kann, in Deutschland allerdings verstärkt im Herbst und im Winter vorkommt.

Keuchhusten: Ansteckung und Verlauf

Keuchhusten kann durch eine Tröpfcheninfektion, also Husten, Niesen und Sprechen, übertragen werden. Die Inkubationszeit, also die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit, kann zwischen sechs und 20 Tagen betragen. Meist sind es allerdings neun bis zehn Tage.

Erreger des Keuchhustens ist das Bakterium Bordetella pertussis, welches sich in den Atemwegen vermehrt. Die Erkrankung kann in drei verschiedene Stadien unterteilt werden:

  • Stadium catarhalle: Diese Phase tritt in den ersten beiden Wochen der Erkrankung auf und umfasst meist unspezifische Symptome, wie leichtes Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und trockenen Husten.
  • Stadium convulsivum: In dieser Phase treten häufige Hustenanfälle bis hin zur Atemnot und Erbrechen auf. Bei Kindern folgt meist ein juchzendes Geräusch (Keuchen) beim Einatmen.
  • Stadium decrementi: Häufigkeit und Schwere der Hustenanfälle lassen langsam nach.

Eine unbehandelte Keuchhusten-Erkrankung kann bis zu 18 Wochen andauern, auch deshalb wird Pertussis oft als "100-Tage-Husten" bezeichnet. Eine Behandlung mit Antibiotikum verkürzt den Krankheitsverlauf nur bei frühzeitiger Therapie, eine spätere Gabe verkürzt nur die Dauer der Ansteckungsfähigkeit.

Erkrankte Säuglinge müssen im Krankenhaus behandelt werden, Personen über 60 Jahre sind ebenfalls besonders gefährdet, da eine Erkrankung oft eine Lungenentzündung mit Pneumokokken nach sich ziehen kann.

Impfung: Für diese Personengruppen ist das Vakzin besonders wichtig

Insgesamt sind nur zirka 42 Prozent der Erwachsenen über 18 Jahren geimpft. Da Pertussis besonders für ältere Personen gefährlich werden kann, empfiehlt sich eine Impfung auch im fortschreitenden Alter. Die STIKO gibt folgende Impfempfehlung bei Keuchhusten ab:

  • Säuglinge: Grundimmunisierung bestehend aus drei Impfungen, welche ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat durchgeführt wird. Die Impfung wird dann meist im vierten und elften Lebensmonat aufgefrischt.
  • Kinder und Jugendliche: Eine weitere Auffrischung erfolgt im Alter von fünf bis sechs Jahren und zudem eine im Alter zwischen neun bis 17 Jahren.
  • Schwangere: Schwangere Frauen sollten zu Beginn des dritten Trimenons geimpft werden. Bei erhöhter Wahrscheinlichkeit einer Frühgeburt sollte die Impfung bereits im zweiten Trimenon erfolgen.

Auch Kontaktpersonen von Säuglingen oder Personal im Gesundheitsdienst und in Gemeinschaftseinrichtungen sollten den Impfschutz alle 10 Jahre erneuern.
Besonders in der kalten Jahreszeit und mit Blick auf abnehmende Hygienemaßnahmen nach der Pandemie könnte Keuchhusten vermehrt eine Rolle spielen. Es empfiehlt sich daher, den Impfstatus zu überprüfen und die Impfung, wenn nötig, aufzufrischen.

Aktualisiert: 11.10.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin