Priorix-Impfstoff: Schutz gegen Masern, Mumps, Röteln

Der Priorix-Impfstoff wird zum Schutz gegen Masern-Mumps-Röteln (MMR) eingesetzt. Der Impfstoff kann schon früh verwendet werden: Ab einem Alter von zehn Monaten ist eine Impfung möglich, aber auch bei Jugendlichen und Erwachsenen kommt das Vakzin zum Einsatz. Im Rahmen des Masernschutzgesetzes für Kindergärten, Schulen und verschiedene Berufsfelder rückt der Priorix-Impfstoff in den Fokus.

Kind wird geimpft
© Getty Images/FatCamera

Masern werden durch Viren ausgelöst und können bei jedem zehnten Betroffenen Komplikationen nach sich ziehen. Das Virus wird von Mensch zu Mensch in Form einer Tröpfchen-Infektion übertragen und kann für Risikogruppen besonders gefährlich sein. Dazu gehören beispielsweise ungeimpfte schwangere Frauen, Säuglinge und Menschen mit geschwächtem Immunsystem, die selbst nicht gegen Masern geimpft sind.

Masern kurz zusammengefasst

Eine Maserninfektion macht sich durch Symptome wie hohes Fieber, Husten, Schnupfen und Entzündungen im Nasen-Rachen-Raum bemerkbar. Der für Masern typische Hautausschlag tritt erst nach einigen Tag im Gesicht und hinter den Ohren auf und verbreitet sich dann über den ganzen Körper. Schwere Komplikationen der Masern sind unter anderem eine Gehirnentzündung und deren Folgeschäden wie Lähmungen oder geistige Behinderung.

Um Kinder und Erwachsene zu schützen, müssen Eltern die Masern-Impfung ihrer Kinder im Rahmen des Masernschutzgesetzes vor deren Eintritt in eine Gemeinschaftseinrichtung (Kindergarten, Schule) nachweisen. Dies gilt auch für Erwachsene, die in Gemeinschaftseinrichtungen oder Pflegeberufen tätig sind.

Seit 2018 sind in der EU keine Einfach-Impfstoffe mehr gegen Masern verfügbar. Neben der Dreifach-Impfung gegen MMR, kann auch eine Vierfach-Impfung MMRV (zusätzlicher Schutz gegen Windpocken). Der Vorteil sind weniger Einzelimpfungen, welche in Folge auch die Häufigkeit möglicher Nebenwirkungen senkt. Die Priorix-Impfung ist in der Regel ebenso wirksam wie Einfach-Impfstoffe.

MMR: Priorix-Impfung für Kinder und Erwachsene

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Masern-Impfung als Grundimmunisierung für Kleinkinder als Kombinationsimpfstoff mit Mumps und Röteln. Man spricht dann von der MMR-Impfung. Auch Erwachsene, die nach 1970 geboren wurden, und einen unklaren Impfstatus besitzen, sollten die Grundimmunisierung durchführen.

Masern-Impfung für Kinder und Jugendliche

Die MMR-Impfung kann bei Kindern ab dem zehnten Monat erfolgen und umfasst zwei Impfungen:
Die erste Impfung sollte zwischen dem vollendeten elften und 14. Monat verimpft werden. Bei erhöhter Ansteckungsgefahr kann das Vakzin bereits früher gegeben werden.

Die zweite Impfung sollte spätestens vor dem zweiten Geburtstag erfolgen. Zwischen beiden Impfungen müssen mindestens vier Wochen liegen.

Ältere Kinder und Jugendliche, die bisher nur die erste Masern-Impfung erhalten haben, sollten diese schnellstmöglich nachholen.

Bei Schuleintritt oder dem Eintritt in andere Gemeinschaftseinrichtungen muss die zweite Masern-Impfung und somit eine vollständige Immunisierung im Rahmen des Masernschutzgesetz nachgewiesen werden.

Priorix-Impfung für Erwachsene

Das Masernschutzgesetz greift auch für Erwachsene, die nach 1970 geboren sind und in folgenden Berufsfeldern tätig sind:

  • Beschäftigte in Gemeinschaftseinrichtungen (KiTas, Kindergarten, Flüchtlingsunterkünfte)
  • medizinisches Personal
  • Erzieher*innen
  • Lehrende
  • Tagespflegepersonen
  • Beschäftigte in Krankenhäusern und Arztpraxen

Zum eigenen Schutz und zum Schutz anderer, empfiehlt es sich den gesamten Impfstatus alle zehn Jahre zu überprüfen und gewisse Impfungen, wenn nötig, aufzufrischen.

Nebenwirkungen des Priorix-Impfstoffs

Die Impfung ist im Allgemeinen gut verträglich. Wie bei jeder Impfung, kann auch dieses Vakzin mögliche Impfreaktionen auslösen. Dazu gehören:

  • Rötung und Schwellung an der Einstichstelle
  • Infektion der oberen Atemwege
  • Hautausschlag
  • Fieber (rektal gemessen über 38 Grad Celsius; oral oder unter der Achsel über 37,5 Grad Celsius

Gelegentlich kann die Impfung auch Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Beschwerden und Mittelohrentzündungen auslösen. Bei einer von 10 Millionen verabreichten Dosen kann es als Nebenwirkung zu einer seltenen Gehirnentzündung kommen. Das Risiko, durch den Priorix-Impfstoff an einer Enzephalitis zu erkranken, ist sehr viel geringer, als sich auf natürlichen Weg zu infizieren.

Aktualisiert: 29.07.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin