Milder Omikron-Verlauf: Darum ist die Variante nicht zu unterschätzen!
Die Omikron-Welle trifft Deutschland und andere europäische Länder. Die Zahl der Neuinfektionen steigt – auch Geimpfte und Genesene infizieren sich mit der hochansteckenden Variante. Sie sind in der Regel vor schweren Corona-Verläufen durch Omikron geschützt, eine Infektion kann den Körper dennoch belasten. Warum auch ein milder und moderater Verlauf nicht zu unterschätzen ist.

Wer die Omikron-Variante wie eine Grippe oder schwere Erkältung einstuft, täuscht sich. Auch für Geimpfte und Genesene birgt die Corona-Mutation gesundheitliche Gefahren.
Omikron-Variante – auch ein milder Verlauf ist ernst zu nehmen
Es ist unumstritten, dass eine Corona-Impfung vor schweren Verläufen und Hospitalisierungen schützen kann. Viele Geimpfte und Genesene neigen dazu, die Omikron-Variante und deren Folgen zu unterschätzen. Oft wird von einem milden Verlauf gesprochen, den Wenigsten ist allerdings bewusst, was ein milder oder moderater Verlauf bedeuten kann.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mahnt deshalb zur Vorsicht: Auch ein milder oder moderater Verlauf können Betroffene für mehrere Wochen außer Gefecht setzen.
Eine asymptomatische Infektion verläuft ohne Symptome oder Beschwerden, inwiefern sich die Infektion allerdings langfristig auswirken kann, ist noch nicht ausreichend untersucht.
Ein milder bis moderater Verlauf umfasst oft folgende Symptome:
- Halsschmerzen
- Müdigkeit
- Durchfall
- Geschmacksverlust
- Fieber
Die Beschwerden halten in der Regel zirka eine Woche an, können sich bei Betroffenen allerdings auch über mehrere Wochen ziehen. Neben den gesundheitlichen Folgen wirkt sich die Isolation zudem negativ auf das seelische Wohlbefinden aus. Zudem zeigen auch Erkrankte nach milden Verläufen Anzeichen von Long-COVID.
Eine schwere Erkrankung wird als schwere Lungenentzündung definiert. Die Corona-Infektion macht sich dann auf Röntgenaufnahmen bemerkbar, die Sauerstoffsättigung beträgt weniger als 90 Prozent.
Auch wenn die Omikron-Variante milder verlaufen kann, sollten Abstandsregeln, regelmäßige Corona-Tests und Maskenpflicht weiterhin eingehalten werden, um mögliche Infektionsherde zu vermeiden.
Omikron-Variante – Risikogruppen weiterhin schützen
Besonders Risikogruppen und ältere Menschen leiden stärker unter den gesundheitlichen Beschwerden und Symptomen. Das Risiko einer Hospitalisierung kann durch die Impfung zwar gesenkt werden, dennoch ist niemand vor einem schweren Verlauf gewappnet. Wer es darauf anlegt, sich mit Omikron zu infizieren oder AHA-Regeln und Kontaktbeschränkungen auf die leichte Schulter nimmt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch das Umfeld. Auch Personen, die sich aufgrund von Vorerkrankungen nicht impfen lassen können oder keinen ausreichenden Impfschutz aufbauen, müssen weiterhin geschützt werden.
Das System entlasten
Wer infiziert ist, kann das Virus weitertragen. Wichtige Personengruppen, wie beispielsweise medizinisches Personal, ist besonders gefährdet, sich anzustecken. Erkrankt ein großer Teil des medizinischen Personals wird es fortlaufend schwerer, das Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten.
Trotz eines milden Verlaufs bei einer Einzelperson, sind die Folgen für die Allgemeinheit deshalb dennoch nicht zu unterschätzen und können schwerer wiegen als erwartet.
Quellen
- Erdmann, E. / Zeit Online (2022): Ist es jetzt eh egal, ob ich Corona bekomme? (Abruf: 01/2022)
- Online-Informationen der Vereinten Nationen: WHO warnt davor Gefahr durch Omikron kleinzureden. (Abruf: 01/2022)
- Klaus, J. / ZDF (2022): Omikron-Verlauf: Mild ist nicht harmlos. (Abruf: 01/2022)
- Jebrini, T., et al. (2021): Psychiatrische Komplikationen: Was wir über "Long Covid" wissen. In: MMW - Fortschritte der Medizin, Vol. 163, S. 48-50.
- Online-Informationen des Robert Koch-Institus: Hinweise zu Erkennung, Diagnostik und Therapie von Patienten mit COVID-19. (Abruf: 01/2022)