mRNA-Impfung – Risiko für Herzmuskelentzündungen bei Frauen erhöht

Die Corona-Impfung mit mRNA-Impfstoffen kann besonders bei jungen Menschen das Risiko von Herzmuskelentzündungen erhöhen. Aufgrund der bekannten Nebenwirkung wurde das Vakzin von Moderna bereits für Personen unter 30 Jahren verboten. Nach bisherigem Kenntnisstand waren besonders junge Männer von der Herzmuskelentzündung betroffen, doch auch bei Frauen tritt die Impfreaktion vermehrt auf.

Frau mit Schmerzen in der Brust
© Getty Images/ MarianVejcik

Bei einer Herzmuskelentzündung, auch Myokarditis genannt, kommt es zu einer Entzündung des Herzmuskels. In der Regel befallen dabei Erreger das Muskelgewebe des Herzens, allerdings kann auch eine Überreaktion des Immunsystems das Herz schädigen.

Erhöhtes Risiko bei beiden Geschlechtern

Erste Auswertungen des amerikanischen VAERS, einem Überwachungssystem, in welchem Impfnebenwirkungen erfasst werden, zeigen dass besonders nach der zweiten Impfdosis Herzmuskelentzündungen auftreten können.

Von Dezember 2020 bis August 2021 erhielten in den USA insgesamt 193 Millionen Menschen ab dem zwölften Lebensjahr die mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna. Davon kam es in 1.626 Fällen, meist in der Woche nach der zweiten Impfung, zu einer Herzmuskelentzündung. Ein Großteil (82 Prozent) der Betroffenen war männlich:

  • In der Altersgruppe der 16- bis 17-Jährigen litten 105,9 Jugendliche pro einer Million geimpfter Personen an der Myokarditis.
  • Bei den 12- bis 15-Jährigen kam es bei durchschnittlich 70,1 von einer Million Geimpften zu Myokarditisfällen.

Auch junge Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren erkrankten häufiger. Nach der zweiten Impfung mit BioNTech/Pfizer zeigten zirka 52,4 pro einer Million geimpfter Personen Anzeichen einer Myokarditis, bei Moderna waren es zirka 56,3 Fälle pro Million Impfungen.

Myokarditisrisiko auch bei Frauen unerwartet hoch

Obwohl weniger Frauen als Männer an Herzmuskelentzündungen erkrankten, zeigte diese aber nach der zweiten Impfung höhere Erkrankungsraten als bisher erwartet:

  • 10,9 von einer Million der 16- bis 17-jährigen Mädchen erkrankten nach der zweiten Dosis mit BioNTech/Pfizer.
  • 6,3 von einer Millionen Mädchen im Alter von 12 bis 15 Jahren waren nach einer Impfung mit BioNTech/Pfizer von Myokarditis betroffen.
  • Bei jungen Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren lag die Rate nach einer Moderna-Impfung bei 6,87 pro einer Million.

Myokarditis – Anzeichen und Signale

Von 826 männlichen Geimpften konnten weitere Daten erhoben werden. Die Patienten wiesen besonders hohe Troponinwerte im Blut sowie Auffälligkeiten im EKG und Veränderungen im MRT des Herzens auf. 96 Prozent der Betroffenen mussten im Krankenhaus behandelt werden.

Weitere Anzeichen einer Herzmuskelentzündung finden Sie hier.

Aktualisiert: 27.01.2022
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin