Milder Omikron-Verlauf kommt nicht an die Impfung ran!

Genesene erreichten nach einer Corona-Infektion bisher einen hohen Antikörperspiegel. Dies konnte nach milden Krankheitsverläufen mit der Omikron-Variante allerdings nicht bestätigt werden. Erste Daten zeigen, dass bei einem leichten Corona-Verlauf nur ein geringer Antikörperspiegel gebildet wird. Warum eine Impfung weiterhin wichtig ist und Genesene nicht automatisch vor anderen Virusvarianten geschützt sind.

Animierte Viren
© Getty Images/ summerphotos

Die infektiöse Omikron-Variante kann aufgrund ihrer Struktur der menschlichen Immunantwort entkommen. Die Folge: Auch Geimpfte und bereits Genesene infizieren sich mit Omikron. Die Erkrankungen verlaufen meist mild, eine Omikron-Infektion bietet infolgedessen allerdings auch keinen ausreichenden Schutz.

Nach Omikron-Infektion: Impfung und Boosterimpfung dringend notwendig

Forschende aus den USA haben sich der Frage gewidmet, inwiefern eine milde Omikron-Infektion eine mögliche Impfung oder Auffrischung ersetzen könnte. Erste Ergebnisse sind bereits als Preprint veröffentlicht.

Zudem untersuchten die Fachleute, inwiefern sich der Antikörpertiter nach einer Omikron- und Delta-Infektion unterscheidet.

Antikörpertiter geben die Menge der neutralisierenden Antikörper einer Person an, welche das Virus bei einer möglichen Reinfektion schnell bekämpfen könnten. Sie verhindern besonders, dass der Erreger in die menschlichen Zellen eindringt und agieren als erste von vielen Schutzmechanismen des Immunsystems.

Die Zahl der neutralisierenden Antikörper nahm sowohl nach der Delta-Erkrankung als auch nach einer Omikron-Infektion zu. Hierbei sind allerdings zwei Faktoren zu beachten:

  • Bei einem leichten und milden Verlauf werden weniger Antikörper gebildet.
  • Wer vor Omikron geschützt ist, ist nicht automatisch gegen Delta gewappnet.

Die Gefahr von Reinfektionen steigt besonders bei milden Verläufen, wie sie die Omikron-Variante verursacht. Diese Vermutung bestätigen erste Beobachtungen: Personen, die bereits mit Omikron infiziert waren, können auch erneut an der Variante erkranken.

Milde Omikron-Infektion schützt nicht vor weiteren Virusvarianten

Forschende betonen zudem, ein milder Omikron-Verlauf schütze nicht automatisch vor einer Infektion mit der Delta-Variante oder weiteren möglichen Mutationen. Eine Kreuzimmunität ist aufgrund des geringen Antikörperspiegels nur für einen kurzen Zeitraum möglich. Auch in diesem Zusammenhang stehen die Schwere der Infektion und der Antikörperspiegel in enger Verbindung.

Aktualisiert: 02.02.2022
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin