Impfung oder Infektion? Diese Kombination bietet den besten Omikron-Schutz

Schützt eine Boosterimpfung ausreichend vor der Omikron-Variante? Wie beeinflusst eine Corona-Infektion das Immunsystem und was ist nötig, um eine hohe Antikörperantwort zu erreichen? Ein Forschungsteam aus München hat eine mögliche Antwort gefunden.

Omikron-Varianten animiert mit Spritze
© Getty Images/Aitor Diago

Das Coronavirus mutiert fleißig weiter: Während vergangenes Jahr besonders die Delta-Variante dominierte, setzt sich mit der hoch ansteckenden Omikron-Variante bereits die nächste Mutation durch. Verschiedene Mutationen am Spike-Protein des Virus sorgen nicht nur für ein höheres Infektionsrisiko, Omikron ist zudem in der Lage der Immunantwort zu entkommen. Die Boosterimpfung schützt zwar weiterhin vor schweren Verläufen, aktuell infizieren sich dennoch viele Geimpfte mit Omikron. Aufgrund eines geringeren Schutzes vor der Virusvariante wurde der Genesenen-Status bereits von sechs auf drei Monate verkürzt. Doch wie entsteht ein ausreichender Schutz gegen die infektiöse Omikron-Variante?

Dreifacher Kontakt mit Spike-Protein für optimalen Schutz nötig

Um einen ausreichenden Schutz gegen die Omikron-Variante zu erlangen, sind laut Fachleuten insgesamt drei Kontakte mit dem Spike-Protein notwendig. Neutralisierende Antikörper werden dann nicht nur in ausreichender Menge gebildet, sondern auch in einer hohen Qualität.

Antikörper mit hoher Qualität binden das Virus stärker und sind somit in der Lage, effektiver auf die Omikron-Variante zu reagieren. Diesen Vorteil haben

  • dreifach Geimpfte,
  • Genesene mit einer doppelten Impfung
  • und zweifach Geimpfte nach einer Durchbruchsinfektion.

171 Teilnehmende seit Pandemiebeginn untersucht

Bei den Teilnehmenden handelt es sich um Mitarbeitende des Klinikums rechts der Isar der Technischen Universität München. Die Personen wurden seit Pandemiebeginn regelmäßig untersucht.

98 Proband*innen infizierten sich während der ersten Corona-Welle, welche durch den Urtyp des Virus im Frühjahr 2020 ausgelöst wurde. Die weiteren 73 Personen erkrankten nicht an COVID-19.

Das Blut der Teilnehmenden wurde auf verschiedene Faktoren geprüft:

  • die Menge der Antikörper (IgG)
  • die Bindungsstärke zwischen Virus-Protein und Antikörpern
  • die Fähigkeit der Antikörper, Corona-Varianten in Zellkulturen zu neutralisieren

Aufgrund seiner intelligenten Struktur entkommt Omikron den neutralisierenden Antikörpern leichter als bisherige Varianten. Daher werden mehr Antikörper mit höherer Qualität benötigt, um das Virus zu neutralisieren.

Intensive Laboruntersuchungen der Blutproben zeigen, dass Teilnehmende, welche einen dreifachen Schutz durch Impfungen und/oder Infektionen mit Delta oder Omikron erreicht haben, eine höhere Immunantwort gegen alle besorgniserregenden Virusvarianten erzielen. Grund dafür sind die zahlreichen, qualitativ hochwertigen Antikörper, die durch einen dreifachen Kontakt mit dem Spike-Protein entwickelt werden.

Aktualisiert: 01.02.2022
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin