Wie sicher sind Schnelltests bei Omikron?
Hinsichtlich der Zuverlässigkeit von Corona-Selbsttests und Antigenschnelltests herrscht Verwirrung. Aktuelle Berichte und Studien kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Doch wie sicher und sinnvoll sind Schnelltests oder Selbsttests im Kampf gegen Omikron und was ist zu beachten?

Laut erster Studien der amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA) reagieren Antigentests weniger zuverlässig bei einer Corona-Infektion mit Omikron. Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weist darauf hin, dass manche Tests besser anschlagen als andere.
Darum reagieren die meisten Schnelltests auch bei Omikron
Gemäß der amerikanischen Arzneimittelbehörde weisen Antigen-Schnelltests eine geringere Empfindlichkeit bei einer Omikron-Infektion auf. Die Empfindlichkeit (Sensitivität) gibt die Wahrscheinlichkeit an, dass ein Test bei einer bestehenden Infektion auch positiv ausfällt.
Das deutsche Paul-Ehrlich-Institut gibt dagegen Entwarnung: Von den 250 in Deutschland zugelassenen Selbsttests oder Schnelltests erkennt ein Großteil eine Corona-Infektion mit Omikron zuverlässig. Auch ältere Tests, die vor dem Ursprung der Virusvariante gekauft wurden, können verwendet werden.
Grund dafür ist die Technologie der Antigenschnelltests. Während die Mutationen der Omikron-Variante sich weitgehend im Spike-Protein des Virus befinden, reagieren Schnelltests besonders auf das Nukleoprotein von SARS-CoV-2.
Zirka 80 Prozent der in Deutschland zugelassenen Antigentests schlagen also auch bei der neuen Virusvariante an. Hierbei ist allerdings zu beachten, dass die Auswertung bisher auf Labordaten beruht, eine Studie mit Proband*innen soll folgen.
Hier erfahren Sie, wie das PEI die Antigentests bewertet.
Antigenschnelltest: Die Viruslast entscheidet
Das PEI betont, dass Antigentests (Schnelltests und Selbsttests) eine Corona-Infektion nicht vollkommen sicher ausschließen oder bestätigen können.
Die Tests identifizieren in der Regel Personen, die eine hohe Viruslast im Körper tragen. Eine hohe Viruslast entwickelt sich meist zu Beginn der Infektion auch ohne Symptome. Da die Viruslast schnell ansteigen kann, empfiehlt es sich, die Tests regelmäßig durchzuführen.
Nach Kontakt zu Infizierten, einer Warnung der Corona-Warn-App oder bei Symptomen empfiehlt es sich zudem, den PCR-Test als Goldstandard durchzuführen, um eine Infektion mit SARS-CoV-2 auszuschließen.
Quellen
- Ärzteblatt: US-Behörde: Antigentests erkennen Omikron nicht so gut wie andere Varianten. (Abruf: 12/2021)
- Online-Informationen der amerikanischen Arzneimittelbehörde (FDA): Omicron Variant: Impact on Antigen Diagnostic Tests (As of 12/28/2021). (Abruf:12/2021)
- Online-Informationen des Paul Ehrlich-Insituts: SARS-CoV-2-Antigentests für Nachweis der Omikron-Infektion geeignet. (Abruf: 01/2022)