Corona-Totimpfstoff: Covaxin aus Indien zeigt Wirksamkeit

Totimpfstoffe gegen SARS-CoV-2 sollen in Zukunft neben den bereits zugelassenen mRNA- und Vektor-Impfstoffen im Kampf gegen COVID-19 eingesetzt werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat aufgrund guter Studienergebnisse den indischen Totimpfstoff Covaxin® auf die Liste der empfohlenen Impfstoffe gesetzt. Das ist der Impfstoff und so funktioniert er.

Impfstoffe auf rosa Hintergrund
© Getty Images/ Stefan Cristian Cioata

Das indische Vakzin erhielt Anfang November eine Notfallzulassung durch die WHO – der Totimpfstoff soll besonders in Entwicklungsländern zum Einsatz kommen.

Totimpfstoff gegen Corona: So funktioniert Covaxin®

Der Impfstoff basiert auf traditioneller Technologie: Totimpfstoffe, auch inaktivierte Impfstoffe genannt, bestehen aus abgetöteten oder inaktivierten Erregern oder dessen Bestandteilen. Die Erreger sind somit nicht in der Lage, sich zu vermehren. Das Immunsystem erkennt die geimpften Fremdkörper und produziert Antikörper gegen die Eindringlinge.

Bekannte Totimpfstoffe sind unter anderem die Vakzine gegen Diphterie, Hepatitis B, Kinderlähmung oder Keuchhusten.

Der Totimpfstoff Covaxin® besteht aus Zellen der Virusvariante der im Januar dominierenden Mutation D614G. Die Viren wurden hierfür in Zellkulturen vermehrt und dann mithilfe der chemischen Verbindung Beta-Propiolacton inaktiviert. Um die Wirkung des Vakzins zu steigern, werden die Viren mit Verstärkern (Adjuvanzien) versehen:

  • Imidazoquinoline: Hierbei handelt es sich um einen Toll-like-Rezeptor, welcher meist auf oder in Krankheitserregern vorkommt und für die Aktivierung genetischer Strukturen verantwortlich ist. Das Immunsystem reagiert auf diese Rezeptoren und passt die Immunabwehr dementsprechend an.
  • Alaun: Das Adjuvans basiert auf Aluminium und regt gemeinsam mit Imidazoquinoline die Immunantwort auf den Totimpfstoff an.

Die allgemeine Wirksamkeit des Vakzins liegt nach der Phase-3-Studie bei 65 bis 86 Prozent. Vor schweren Erkrankungen soll der Totimpfstoff bis zu 93 Prozent schützen.

Auch hier gilt also: Wer geimpft ist, kann sich dennoch infizieren, eine schwere Erkrankung kann allerdings mit einer hohen Wahrscheinlichkeit verhindert werden.

Für die Grundimmunisierung seien laut dem Hersteller zwei Impfdosen im Abstand von mindestens vier Wochen nötig, eine Zulassung für Kinder und Jugendlich ist bisher nicht erfolgt. Zur Impfung bei Schwangeren liegen derzeit keine Daten vor.

Totimpfstoff Covaxin®: Bekannte Nebenwirkungen

Die bekannten Impfreaktionen ähneln denen der bisher empfohlenen Vakzine:

  • Schmerzen und mögliche Schwellungen der Einstichstelle
  • Kopfschmerzen
  • Fieber
  • Glieder- und Muskelschmerzen
  • Schwindel
  • Hautausschläge
  • Übelkeit

Totimpfstoff aus Indien: Mögliche Rettung in Entwicklungsländern

Im Gegensatz zu den wirksamen mRNA-Impfstoffen kann Covaxin® bis zu eine Woche lang bei Raumtemperatur gelagert werden. Besonders in Ländern mit einer schlechten Infrastruktur hat dies deutliche Vorteile.

Aktualisiert: 16.11.2021
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin