Totimpfstoffe – so wirken sie gegen Omikron

Viele ungeimpfte Menschen warten trotz guter Verträglichkeit und hoher Wirksamkeit der bereits vorhandenen Vakzine auf Totimpfstoffe gegen Corona. Bisher ist keiner der sogenannten Totimpfstoffe in Europa zugelassen, in anderen Ländern wird ein solches Vakzin dagegen bereits geimpft. Doch wirken die Totimpfstoffe auch gegen die hoch ansteckende Omikron-Variante?

Corona-Impfstoff: Omikron
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Während die Zulassung des Totimpfstoffs von Valneva noch in der ersten Jahreshälfte 2022 erfolgen könnte, wird das inaktivierte Vakzin CoronaVac von Sinovac im Herstellerland China und 40 weiteren Staaten schon eingesetzt. CoronaVac bereitet allerdings Grund zur Sorge.

Totimpfstoff von Sinovac gegen Omikron wirkungslos

Totimpfstoffe bestehen aus abgetöteten Krankheitserregern, die sich im Körper nicht mehr vermehren können. Aufgrund der geringeren Wirksamkeit der Vakzine wird meist ein Wirkverstärker (Adjuvans) eingesetzt. Im Gegensatz zu mRNA-Impfstoffen, die bei Minusgraden transportiert und langfristig gelagert werden sollten, können Totimpfstoffe bei 2 bis 8 Grad aufbewahrt werden. Dies ist besonders für warme und ärmere Länder ein entscheidender Vorteil.

Die Schutzwirkung von CoronaVac beträgt je nach Studienlage zwischen 50 bis 84 Prozent. Bei Virusvarianten kann die Wirksamkeit des Totimpfstoffs allerdings stark nachlassen. Während bei Delta und Gamma nur geringe Veränderungen beobachtet wurden, könnte aufgrund der zahlreichen Mutationen der Omikron-Variante der Schutz des Vakzins diesbezüglich stark abbauen.

Eine Laborstudie amerikanischer Forschender bestätigt diese Vermutung. Die Fachleute überprüften die neutralisierende Wirkung bei 101 Geimpften, welche CoronaVac erhalten hatten. Das Ergebnis ist besorgniserregend: Die Schutzwirkung der Antikörper gegen Omikron lag bei null.

Eine Boosterimpfung mit dem mRNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer könnte die Wirksamkeit des Vakzins um zirka 40 Prozent anheben. Insgesamt fiel die Schutzwirkung circa siebenmal schwächer aus als gegen den Wildtyp von SARS-CoV-2 und drei- bis viermal niedriger als gegen die Delta-Variante. Ein Booster allein sei laut jetzigen Angaben der Fachleute allerdings nicht ausreichend, eine zweite Auffrischung mit einem mRNA-Impfstoff sei nötig.

Valneva nach Angaben des Herstellers gegen Omikron wirksam

Eine Laborstudie des Pharmaherstellers Valneva bestätigt hingegen die Wirksamkeit des Totimpfstoffs gegen Omikron. Von 30 Proben erzielten 26 (87 Prozent) eine neutralisierende Wirkung gegen die Omikron-Variante. Die Wirksamkeit war allerdings um das 16-fache schwächer als gegen den Wildtyp des Coronavirus. Auch hier wäre deshalb eine Boosterimpfung in Erwägung zu ziehen.

Aktualisiert: 25.01.2022
Autor*in: Alexandra Maul, News-Redakteurin