Was ist die Bakterienflora?
Auf der Haut, in Mund- und Rachenraum und in der Scheide tummelt sich nur ein Bruchteil der Bakterien, der größte Teil – zwischen 400 und 1000 unterschiedliche Arten – findet sich in Dünn- und Dickdarm. Die von den Bakterien produzierten Stoffe werden von den Darmzellen genutzt. Die Bakterienflora schützt das jeweilige Organ vor einer Besiedlung mit anderen, krankmachenden Keimen und übernimmt zusätzlich oft noch weitere Funktionen.
Beispiel Hautflora
Die Bakterien der Hautflora schützen die Haut vor einer Besiedlung mit krankmachenden Keimen, ernähren sich von den Abermilliarden Hautschuppen, die sich täglich von der Haut ablösen, und spalten außerdem Fette und bakterienabtötende Fettsäuren auf, die das Wachstum von weiteren Bakterien vermindern. Bestimmte Hautregionen werden von den Bakterien bevorzugt: Feuchte Bereiche wie Leistenbeugen, Achselhöhlen und Zwischenräume zwischen Zehen und Fingern bieten den meisten Bakterien ein besseres Klima als trockene oder verhornte Hautstellen. Ein Großteil der Keime sitzt in den Haarfollikeln, wo sie gut geschützt vor Außeneinflüssen hervorragende Wachstumsbedingungen haben.
Beispiel Darmflora
Zwar schützt auch die Darmflora vor einer Besiedlung mit krankmachenden Keimen, aber ihre Hauptaufgaben liegen woanders: Sie regulieren die in der Darmschleimhaut gelegenen Anteile des Immunsystems, indem sie die Körperabwehr permanent trainieren, und produzieren sogar antibiotische Substanzen. Sie stellen Vitamine und Vitaminvorstufen wie Vitamin K oder B12, Thiamin oder Riboflavin her, die dann über die Darmschleimhaut aufgenommen werden. Bei den Stoffwechselvorgängen der Darmflora fallen Stoffe an, die von den Darmzellen zur Energiegewinnung genutzt werden können und die Bakterien erbringen sogar eine gewisse Verdauungsleistung und helfen uns so bei der Nahrungsverarbeitung.