Robert Koch - der Entdecker des Tuberkulosebakteriums
Robert Koch wurde am 11. 12. 1843 in Clausthal (Harz) geboren. Nach dem Abitur begann er im Jahre 1862 sein Studium, wobei er sich zunächst der Mathematik zuwandte. Bereits nach zwei Monaten entdeckte er jedoch sein Interesse für die Medizin.
Während dieser Zeit wütete in ganz Europa der Milzbrand und viele Tiere starben daran. Dieser Krankheit wollte Robert Koch auf den Grund gehen. In mikroskopischen Untersuchungen waren zu diesem Zeitpunkt kleine, stäbchenförmige Körperchen gefunden worden, deren Rolle innerhalb des Krankheitsgeschehens aber nicht definiert werden konnte. Bis dato war außerdem noch nicht klar, ob es sich dabei überhaupt um Lebewesen handelte und wie ein eventueller Infektionsweg funktionieren sollte.
Bestimmte Erreger verursachen bestimmte Erkrankungen
Robert Koch gelang 1876 der Nachweis, dass es sich tatsächlich um Lebewesen handelte, die wuchsen, sich vermehrten und die widerstandsfähige Dauerformen (Sporen) hervorbrachten, die unter günstigen Bedingungen fähig sind, neue Milzbrandbazillen zu entwickeln. Damit konnte Koch als erster nachweisen, dass bestimmte Krankheiten von ganz bestimmten Erregern hervorgerufen werden.
Eine neue Wissenschaft war geboren: die Bakteriologie. Der erste Erreger war entdeckt und konnte im Labor gezüchtet werden. Nun war auch die Möglichkeit geschaffen, Methoden zu entwickeln, die den Erreger bekämpfen konnten.
1877 perfektionierte Koch die Mikroskopie, um die Untersuchungsmöglichkeiten von Bakterienkulturen zu verbessern. Es gelang die Anfertigung der ersten Mikroskopiephotos von Mikroorganismen.
Im Jahre 1881 publiziert er seine verbesserte Züchtungsmethode von Bakterienkulturen. Durch die neue Technik wird eine präzise Unterscheidung der einzelnen Erregerstämme möglich.
Koch - der Entdecker des Tuberkel-Bakteriums
Am 24. März 1882 folgt die Veröffentlichung der Entdeckung des Tuberkuloseerregers. Die Entdeckung des Tuberkel-Bakteriums war eine Sternstunde medizinischer Forschung und gleichzeitig der Höhepunkt von Kochs wissenschaftlicher Laufbahn. Sie wies den Weg zur Überwindung einer der verheerendsten Seuchen. Die Entdeckung gilt als der endgültige Beweis der Existenz bakterieller Krankheitserreger.
1891 wurde er Direktor des Institutes für Infektionskrankheiten, das für ihn errichtet worden war und später den Namen Robert-Koch-Institut erhielt. Das Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin ist heute eine zentrale Überwachungs- und Forschungseinrichtung von Deutschland und direkt dem Gesundheitsministerium unterstellt.
1905 erhält Robert Koch für seine Untersuchungen und die Entdeckung des Tuberkulins den Nobelpreis für Medizin.
Das Robert-Koch-Institut
Die wesentlichen Aufgaben des RKI sind die Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten. Außerdem kommt dem RKI eine wichtige Aufgabe in der epidemiologischen und medizinischen Analyse und Bewertung von Krankheiten mit hoher Gefährlichkeit zu.