Aprikosen
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Aprikose – gesund mit vielen Vitaminen

Von: Kristina Klement, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 30.05.2023 - 11:58 Uhr

Aprikose, Marille, Pfirsich und Nektarine – sie alle sind süß, fruchtig und meist mit einem feinen Flaum überzogen, weshalb man bei so viel Ähnlichkeit schnell den Überblick verlieren kann. Doch eigentlich ist es ganz einfach: Die Aprikose ist die kleine gelbe unter den süßen Früchten und Marille nichts anderes als die österreichische Bezeichnung für Aprikose. Während Pfirsich und Nektarine oft sehr saftig sind, ist das Fruchtfleisch der Aprikose eher mehlig-weich und so auch leichter zu verzehren. Und: Die Aprikose schmeckt auch getrocknet hervorragend und eignet sich so das ganze Jahr hindurch als wertvoller Snack. Was alles an gesunden Inhaltsstoffen in (getrockneten) Aprikosen steckt, wie viele Kalorien die Früchte liefern und was man bei Kauf, Verzehr und Zubereitung beachten sollte, lesen Sie hier.

Wie gesund sind Aprikosen?

Die Aprikose schmeckt nicht nur süß, sondern ist auch ein Allroundtalent für die Gesundheit. Neben 1,5 Gramm Ballaststoffen, 8,5 Gramm Kohlenhydraten und 0,9 Gramm Eiweiß pro 100 Gramm enthält sie außerordentlich viel Provitamin A (Carotin), außerdem die Vitamine B1, B2 und C sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium und Magnesium.

Wegen dieser gesunden Inhaltsstoffe bietet die Aprikose einige Vorteile für die Gesundheit:

  • Die Aprikose hat einen positiven Einfluss auf Haare und Nägel und sorgt für einen rosigen Teint.
  • Aprikosen stärken das Immunsystem und kurbeln den Kreislauf an.
  • Die enthaltene Salicylsäure hat eine antibakterielle Wirkung und tötet so Keime im Magen-Darm-Trakt ab.
  • Der Wirkstoff Dimethylglycin, der im Kern der Aprikose steckt, soll bei Migräne und Kopfschmerzen helfen. Allerdings ist diese Wirkung nicht erwiesen und Aprikosenkerne enthalten zudem Amygdalin. Daraus wird im Körper Blausäure abgespalten, sodass der Verzehr von Aprikosenkernen Vergiftungserscheinungen auslösen kann.

Auch wenn Aprikosen insgesamt sehr gesund sind, kann zu viel des Guten auch Nachteile haben: Da frische Aprikosen, wie viele andere Obstsorten auch, viele Ballaststoffe enthalten, sollte man die Früchte trotz ihrer gesunden Inhaltsstoffe nicht im Übermaß verzehren, um Durchfall zu vermeiden.

Wie gesund sind getrocknete Aprikosen?

Sowohl der Kaloriengehalt als auch der Zuckergehalt ist in getrockneten Aprikosen im Verhältnis zu frischen Früchten deutlich höher, da sie kein Wasser mehr enthalten. Deshalb steigt im Vergleich auf die gleiche Menge Obst der Anteil an Fruchtzucker und damit auch an Kalorien. Während frische Aprikosen etwa 8 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten, kommen auf getrocknete Früchte etwa 53 Gramm Fruchtzucker.

Allerdings bedeutet der Entzug von Wasser auch, dass der Nährstoffgehalt bei getrockneten Aprikosen auf die gleiche Menge fast fünfmal so hoch ist wie bei einer frischen Aprikose. Wegen des hohen Ballaststoffgehalts fördern vor allem Trockenfrüchte die Verdauung. Dies bedeutet aber auch, dass getrocknete Aprikosen bei übermäßigem Verzehr abführend wirken können. Empfohlen wird, eine Menge von etwa 40 Gramm Trockenobst pro Tag nicht zu überschreiten.

Getrocknete Aprikosen gibt es ungeschwefelt und geschwefelt zu kaufen. Bei letztgenannten Produkten ist Schwefel in Form von Schwefeldioxid oder Sulfit-Salzen zugesetzt. Dies verhindert, dass das Obst schnell braun wird und verlängert die Haltbarkeit. In der Regel sind auch geschwefelte Trockenfrüchte gut verträglich. Einige Menschen leiden jedoch an einer Allergie gegen Schwefel oder können diesen aufgrund eines Enzymdefekts nicht abbauen. Unter anderem können dadurch allergische Reaktionen sowie bei mangelndem Schwefelabbau Übelkeit, Erbrechen oder Kopfschmerzen auftreten.

Wie viele Kalorien stecken in der Aprikose?

In 100 Gramm frischer Aprikose stecken etwa 43 Kilokalorien (kcal), beziehungsweise 180 Kilojoule. Die gleiche Menge getrocknete Aprikose schlägt mit 241 Kilokalorien beziehungsweise 1.009 Kilojoule zu Buche. Dies liegt, wie bereits erwähnt, daran, dass dem Steinobst in dieser Form das Wasser entzogen wurde. Dieses liefert keine Kalorien.

Aprikosen kaufen – das sollte man beachten

Beim Kauf einer Aprikose sollte man darauf achten, nur reife Früchte auszuwählen, denn unreife Exemplare schmecken sauer, sehr mehlig und trocken. Bei einer reifen Aprikose ist die Haut kräftig orange-gelb gefärbt. Aufschluss über die Reife der Frucht gibt auch ein sanfter Druck mit dem Daumen: Gibt das Fruchtfleisch leicht nach, ist die Aprikose perfekt. Dann schmeckt das Steinobst süß und aromatisch. Saison haben Aprikosen im Juni und Juli.

Aprikosen essen und schneiden

Kein Zweifel, am besten schmecken Aprikosen frisch und roh. Dazu sollten sie zunächst vorsichtig gewaschen und abgetrocknet werden. Da die Aprikose nicht so saftig ist wie ein Pfirsich, kann man einfach herzhaft hineinbeißen, ohne befürchten zu müssen, sich mit Saft zu bekleckern.

Wer die Frucht dennoch in Scheiben schneiden möchte, der sollte dazu ein möglichst scharfes, glattes Messer verwenden, denn die zarte Haut der Frucht ist leicht verletzlich und würde durch Zacken oder stumpfe Messerklingen zerfetzt oder zerquetscht werden. Beim Aprikose-Schneiden einfach vorgehen wie bei einem Pfirsich: Die Frucht in zwei Hälften teilen, den Stein entfernen und die Hälften wie gewünscht portionieren.

Aprikosen lagern und einfrieren

Aprikosen sollte man am besten an einem kühlen, dunklen Ort lagern. Warme Temperaturen lassen die Früchte schnell verderben. Idealerweise bewahrt man die Steinfrüchte im Gemüsefach des Kühlschranks auf. Dort halten sie sich bis zu einer Woche.

Aprikosen lassen sich problemlos einfrieren. Dazu die Früchte einfach gründlich waschen und trocknen. Um sie nach dem Auftauen besser verarbeiten zu können, empfiehlt es sich, sie vor dem Einfrieren bereits in Hälften oder kleinere Stücke zu schneiden. Der Kern wird entfernt. Damit die einzelnen Stücke im Gefrierbeutel nicht aneinanderhängen, sollte man die Aprikosen auf einem Blech oder einer ähnlichen für das Gefrierfach geeigneten Unterlage ausbreiten und für ein bis zwei Stunden vorfrieren. Anschließend können die Früchte in einen Beutel oder ein anderes Behältnis umgefüllt und eingefroren werden.

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Rezept für Aprikosenmarmelade

Die Aprikose schmeckt nicht nur frisch, sondern lässt sich auch wunderbar verarbeiten: zu Aprikosenmarmelade, Aprikosengelee, Aprikosenkuchen oder den berühmten österreichischen Marillenknödeln.

Hier ein einfaches Rezept für leckere Aprikosenmarmelade:

  • Enthäuten und entsteinen Sie ein Kilogramm Aprikosen. Schneiden Sie die Früchte anschließend in kleine Stücke.
  • Geben Sie das Fruchtfleisch mit 500 Gramm Gelierzucker und etwa zwei Esslöffeln Zitronensaft in einen großen Topf und lassen Sie alles aufkochen.
  • Lassen Sie die Masse etwa fünf Minuten köcheln. Bei Bedarf können Sie anschließend alles pürieren.
  • Für das besondere Extra können Sie in einer Pfanne ohne Öl 50 Gramm Mandelblättchen leicht anbräunen.
  • Geben Sie anschließend vier Esslöffel Amaretto und die Mandelblättchen zur Marmelade und verrühren Sie alles gut.
  • Füllen Sie zum Schluss die Masse sofort in heiß ausgespülte Marmeladengläser ab und verschließen Sie diese sorgfältig.

Aprikose: Herkunft und Anbau

Die Herkunft der Aprikose ist umstritten. Wissenschaftlich belegt ist jedoch, dass diese Frucht schon in der Antike sowohl in Armenien als auch in China und Indien bekannt war. Auch ihr lateinischer Name spielt auf ihre mutmaßliche armenische Herkunft an: Er lautet "Prunus armeniaca". Heute liegt das Hauptanbaugebiet der Früchte in der Türkei. Auch in Südfrankreich, Ungarn, Italien und Spanien fühlen sich Aprikosen wohl, denn sie brauchen viel Hitze und einen sandigen Boden.

Die Aprikose gehört zur Familie der Rosengewächse. Die Frucht wächst auf dem strauchähnlichen Aprikosenbaum, der etwa sechs Meter hoch wird. Ihr Fruchtfleisch ist hellgelb bis orangerot gefärbt, ebenso die flaumig-weiche Schale.

Die Aprikose ist ein Steinobst mit einem großen Kern. In diesem steckt der kleine, mandelförmige Samen, der in manchen Kulturen gegessen wird. Wird er zerstoßen, kommt sein süßes Marzipan-Aroma zutage, weshalb Aprikosenkerne beispielsweise zur Herstellung von Amaretto-Likör oder als Bestandteil der zur Weihnachtszeit beliebten Dominosteine verwendet werden. In der Zutatenliste findet man die zerkleinerten Aprikosenkerne (oder auch Pfirsichkerne) unter dem Namen "Persipan".

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