Maronen
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Maronen: Das macht die Edelkastanien so gesund

Von: Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 11.10.2021 - 17:16 Uhr

Wenn sich Ende September das Herbstlaub langsam bunt färbt, beginnt die Erntezeit für Maronen. Doch auch zum Weihnachtsmarkt gehören die gerösteten Nussfrüchte mit dem leicht süßlichen Geschmack für viele Menschen dazu. Angenehm duftend wärmen sie in Papier verpackt nicht nur die Hände, sondern sind auch ein gesunder Snack, der in der kalten Jahreszeit das Immunsystem durch wertvolle Inhaltsstoffe stärkt. Wir verraten alles über Zubereitung, Lagerung und Nährwert von Maronen.

Was sind Maronen?

Maronen gehören als Früchte des Maronenbaumes aus botanischer Sicht zu den Nüssen. Trotz einiger Gemeinsamkeiten sind sie nicht das gleiche wie Esskastanien. Vielmehr handelt es sich bei beiden Nussfrüchten um eine Unterart der Edelkastanie. Maronen sind etwas größer und weniger rund geformt als die klassischen Esskastanien und besitzen ein intensiveres Aroma.

Auch mit der Rosskastanie sollte die Marone nicht verwechselt werden. Die Früchte dieses häufig in Parks oder an Alleen wachsenden Baumes sind zwar dekorativ, aber nicht essbar. Im Gegensatz zu Maronen ist die grüne Hülle der Rosskastanien mit deutlich gröberen Stacheln versehen. Die Schalen von Maronen sind dagegen mit sehr feinen Stacheln bedeckt.

Wo wachsen Maronenbäume?

Ihre Ursprünge haben Maronen (in Süddeutschland und Österreich auch Maroni genannt) im Kaukasus, doch bereits in der Antike wurden sie durch die Griechen im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Maronen gehören zur Familie der Buchengewächse.

In Deutschland wachsen Maronenbäume vor allem im milden Klima der rheinischen Weinanbaugebiete. In der Pfalz kommen sogar ganze Wälder aus Bäumen der Edelkastanie vor. Doch wer in der Natur Maronen sammeln möchte, kann auch im Taunus, Odenwald oder Schwarzwald mit etwas Geduld fündig werden.

Maronen sollten nur aufgesammelt und nicht gepflückt werden. Denn erst, wenn die Nussfrüchte von selbst vom Baum fallen, sind sie auch wirklich reif.

Maronen: Nährwerte und Inhaltsstoffe

Maronen enthalten im Vergleich zu vielen anderen Nüssen nur wenige Kalorien und sehr wenig Fett. So kommen auf 100 Gramm Maronen gerade einmal zwei Gramm Fett und 200 Kilokalorien (kcal) beziehungsweise 820 Kilojoule.

Zum Vergleich: Auf dieselbe Menge (ungeröstete) Erdnüsse kommen knapp 400 Kilokalorien (2.370 Kilojoule) und 32 Gramm Fett und auf Walnüsse sogar über 650 Kilokalorien (2.900 Kilojoule) und 62 Gramm Fett.

Der Anteil an Ballaststoffen bei Maronen liegt bei etwa acht Prozent. Der Proteingehalt, also der Gehalt an Eiweiß, entspricht dem Fettgehalt und liegt bei circa zwei Gramm auf 100 Gramm.

Auch sonst ist der Nährwert von Maronen sehr hoch. So enthalten die Nussfrüchte viele wertvolle Inhaltsstoffe, zum Beispiel:

  • Vitamin B1: Insbesondere für Vegetarier stellen Maronen eine gute Quelle für Vitamin B1 dar. Dieses ist ansonsten in großen Mengen in Schweinefleisch und Fisch enthalten. Es ist wichtig für den Energiestoffwechsel und für die Weiterleitung von Reizen durch das Nervensystem.
  • Vitamin B2: Auch Vitamin B2 wird für den Energiestoffwechsel benötigt. Zudem unterstützt es den Körper bei der Entgiftung, zum Beispiel nach der Einnahme von Medikamenten.
  • Vitamin B6: Vitamin B6 ist ein wichtiger Bestandteil des Fettstoffwechsels. Es beeinflusst die Aktivität bestimmter Hormone und das Immunsystem. Ein Mangel an Vitamin B6 kann beispielsweise Entzündungen im Mundraum oder Hauterkrankungen auslösen.
  • Vitamin C: Maronen enthalten viel Vitamin C. Dieses schützt die Zellen vor freien Radikalen und wird zum Aufbau von Zähnen, Knochen und Bindegewebe benötigt. Zudem stärkt Vitamin C das Immunsystem.
  • Kalium: Dieser Mineralstoff ist wichtig für die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Kalium beeinflusst damit die Muskelkontraktion und die Herzfunktion positiv.
  • Omega-3-Fettsäuren: Maronen enthalten einen besonders hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Diese wirken sich positiv auf den Bluttfettspiegel aus und verringern so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Allergien gegen Maronen sind relativ selten. Es kann jedoch bei einer Allergie gegen Latex zu einer Kreuzallergie mit Maronen kommen. Das bedeutet, die Allergene – also die allergieauslösenden Stoffe – von Latex und Maronen ähneln sich, sodass das Immunsystem das Latex-Allergen auch in Maronen zu erkennen "glaubt", weshalb es zu einer allergischen Reaktion kommen kann.

Maronen kaufen – was ist zu beachten?

Die Erntezeit für Maronen liegt je nach Sorte zwischen Ende September und Anfang November. In dieser Zeit finden sich frische Maronen auch in deutschen Supermärkten oder auf dem Wochenmarkt.

Sind Maronen frisch, glänzt ihre Schale. Ist diese matt, kann das auf eine längere Lagerung der Nüsse hindeuten. Dies hängt mit dem niedrigen Wassergehalt der Maronen zusammen – werden sie länger aufbewahrt, trocknen sie aus, die Schale wirkt runzelig und stumpf. Nimmt man sie in die Hand, wirken sie dann auch auffällig leicht.

Kleine Einstiche in der Schale können ein Anzeichen für Wurmbefall sein. Vorsichtshalber sollten die Maronen dann nicht gekauft werden.

Lagerung von Maronen

Am besten halten sich Maronen an einem dunklen, kühlen Ort. Keller oder kühle Dachböden sind deshalb zur Lagerung ideal. Ist kein geeigneter Raum vorhanden, können Maronen auch im Kühlschrank gelagert werden. In eine Folie oder einen Plastikbeutel mit Löchern verpackt, halten sie sich hier bis zu vier Wochen frisch.

Die Edelkastanien können auch bei Zimmertemperatur gelagert werden. Dann sollte man sie jedoch innerhalb einer Woche verzehren, da sie ansonsten schnell austrocknen.

Wollen Sie Maronen länger haltbar machen, ist es auch möglich, diese einzufrieren. Dazu müssen die Nüsse jedoch zunächst kreuzförmig eingeschnitten und anschließend blanchiert und geschält werden. So präpariert, können sie bis zu ein halbes Jahr lang eingefroren werden.

Auch das Trocknen von Maronen ist möglich. Schälen Sie dazu die Maronen und legen Sie sie mit Backpapier auf ein Blech. An einem warmen, trockenen Ort sollten die Edelkastanien so zwei Wochen lang gelagert werden. Wichtig ist tägliches Wenden, damit die Kastanien nicht verschimmeln

Wie bereitet man Maronen zu?

Maronen kann man auf ganz unterschiedliche Weise zubereiten. So können sie entweder im Ofen gebacken, in Salzwasser gekocht oder in der Pfanne geröstet werden. Egal, für welche Zubereitungsart Sie sich entscheiden: Vorher müssen die Edelkastanien am höchsten Punkt mit einem scharfen Messer vorsichtig kreuzförmig eingeritzt werden. Dies verhindert, dass die Nüsse durch die Hitze platzen.

Zubereitung im Backofen

Bereitet man Maronen im Ofen zu, werden diese bei 200 Grad Ober- und Unterhitze für etwa 20 bis 25 Minuten auf einem Blech gebacken. Damit die Maronen im Backofen nicht austrocknen, lohnt es sich, eine hitzebeständige Schale mit Wasser auf den Boden des Backofens zu stellen.

Maronen in der Mikrowelle zubereiten

Auch die Zubereitung von Maronen in der Mikrowelle ist möglich. Geben Sie die Nüsse dazu einfach in eine mikrowellengeeignete Plastikschüssel mit etwas Wasser. Verschließen Sie die Schüssel mit einem Deckel und erhitzen die Edelkastanien bei 700 Watt für zwei Minuten.

Maronen im Topf kochen

Alternativ können Sie die Maronen in einem Topf mit leicht gesalzenem Wasser ungefähr eine Viertelstunde lang kochen. Danach können Sie die Maronen abgießen, schälen und genießen.

Maronen in der Pfanne rösten

Möchten Sie Maronen rösten, verwenden Sie am besten eine Pfanne mit Deckel. Geben Sie die Maronen ohne Fett in die Pfanne und braten Sie sie bei geschlossenem Deckel und mittlerer Hitze für etwa 20 Minuten. Damit die Kastanien nicht anbrennen, sollten sie ab und zu gewendet werden.

Maronen richtig schälen – so geht's!

Anschließend an die Zubereitung müssen die Nüsse geschält werden. Lassen Sie dazu die heißen Maronen zunächst ein wenig abkühlen. Sind sie noch warm, lässt sich die Schale am besten ablösen – entweder vorsichtig mit einem kleinen Messer oder mit den Fingern.

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Maronen roh essen

Sind Maronen roh giftig? Diese Frage kann man verneinen. Vor dem rohen Verzehr sollte jedoch ebenfalls die Schale entfernt werden. Damit die rohen Maronen weniger schwer verdaulich sind, sollten sie zudem einige Tage zu Hause gelagert werden. Während dieser Zeit wird Stärke in Zucker umgewandelt, der durch den Körper besser verdaut werden kann.

Rezepte mit Maronen

Maronen sind äußerst vielfältig. Nicht nur pur gegessen sind sie ein Genuss, sondern sie können auch im Ganzen als schmackhafte Beilage oder Füllung von herzhaftem Braten dienen, zu Püree, Mus oder zu Mehl verarbeitet werden und eignen sich sogar als Dessert. So sind Maronen mit ihrem nussig-süßen Geschmack beispielsweise eine perfekte Ergänzung zu Äpfeln und schließen somit ein herbstliches Menü ab.

Als Vorspeise bieten sich Maronen in Form einer leckeren Maronencreme-Suppe an. Im Folgenden finden Sie für dieses Gericht ein einfaches Rezept.

Zutaten für vier Personen:

  • 700 Gramm Maronen
  • 150 Gramm Sellerie
  • 1 Zwiebel
  • 250 Gramm Kartoffeln
  • 4 Gewürznelken
  • 7 Esslöffel Olivenöl
  • 1.200 Milliliter Gemüsebrühe
  • 250 Milliliter trockener Weißwein
  • 4 Esslöffel Schmand
  • Thymian, Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Maronen im vorgeheizten Backofen und mit angeritzter Schale etwa 20 Minuten backen. Leicht abkühlen lassen und schälen.

Kartoffeln und Sellerie schälen und in etwa maronengroße Stücke schneiden. Die Zwiebel in zwei Hälften schneiden und mit jeweils einer Gewürznelke spicken. Einen Esslöffel Olivenöl in einem Topf erhitzen und das Gemüse gemeinsam mit den Maronen darin anschwitzen. Mit Gemüsebrühe und Weißwein ablöschen. Etwa 25 Minuten köcheln lassen.

Anschließend die Zwiebeln entfernen und das restliche Gemüse sowie die Maronen pürieren. Mit Salz, Pfeffer, Thymian und Schmand abschmecken und servieren.