Säure-Basen-Haushalt: Kürbissalat
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So funktioniert der Säure-Basen-Haushalt

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 01.09.2020 - 10:28 Uhr

Damit die Stoffwechselvorgänge in unserem Körper optimal ablaufen können, benötigen wir im Blut einen pH-Wert von etwa 7,4. Der Säure-Basen-Haushalt unseres Körpers sorgt dafür, dass dieser pH-Wert aufrechterhalten wird. Nach dem Konzept der basischen Ernährung, das aus der Alternativmedizin stammt und wissenschaftlich noch nicht bewiesen ist, nehmen wir in der heutigen Zeit jedoch zu viele "saure" Lebensmittel zu uns. Dadurch kann der Säure-Basen-Haushalt aus dem Takt geraten. Mit sauren Lebensmitteln sind dabei Nahrungsmittel gemeint, die im Organismus Säuren bilden.

Übersäuerung vorbeugen

Wird der Säure-Basen-Haushalt unseres Körpers langfristig gestört, kann dies verschiedenste Folgeerkrankungen nach sich ziehen. Durch den Verzehr von basenreichen Lebensmitteln oder durch Nahrungsergänzungsmittel wie Basentabs oder Basenpulver soll man einer Übersäuerung des Körpers vorbeugen können.

Säure-Basen-Haushalt

Der Säure-Basen-Haushalt beschreibt ein Regelsystem des Körpers, welches dafür sorgt, dass der pH-Wert im Blut konstant bei 7,4 gehalten wird. Dieser leicht alkalische pH-Wert wird durch verschiedene Parameter reguliert: So können Säuren oder Basen durch die Puffereigenschaften des Blutes neutralisiert werden. Außerdem können sie über die Lunge oder die Nieren ausgeschieden werden.

In der Alternativmedizin wird jedoch die These vertreten, dass der Säure-Basen-Haushalt bei der Aufnahme zu vieler "saurer" Lebensmittel aus dem Takt gerät und nicht mehr reguliert werden kann. Langfristig soll es dadurch zu einer chronischen Übersäuerung (Azidose) des Körpers kommen.

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Was passiert bei einer Übersäuerung?

Zu einer Übersäuerung des Körpers kann es beispielsweise durch zu viel Stress, Alkohol, Nikotin oder den übermäßigen Verzehr von "sauren" Lebensmitteln kommen. Der Körper arbeitet folglich auf Hochtouren, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Für die gesteigerte Pufferarbeit werden besonders viele basische Mineralstoffe wie Phosphat oder Calcium benötigt. Durch diese Mineralstoffe werden die Säuren neutralisiert und es bilden sich Salze.

Die Alternativmedizin ist der Meinung, dass unsere Ausscheidungsorgane mit der großen Menge an Salzen, die bei einer Übersäuerung anfallen, überfordert sind. Deswegen werden die Salze beispielsweise im Bindegewebe eingelagert, was zu Verhärtungen, aber auch zu Falten oder Cellulite führen kann. Erste Anzeichen einer Übersäuerung sind Müdigkeit, Unwohlsein und Energielosigkeit.

Besteht eine Übersäuerung über Jahre, wird sie chronisch und kann eine Menge weiterer Erkrankungen nach sich ziehen. Dazu gehören beispielsweise:

Problematisch ist außerdem, dass es durch den vermehrten Verbrauch von basischen Mineralien bei einer Übersäuerung zu einem Mangel an diesen Mineralstoffen kommen kann. Dieser kann wiederum weitere Folgekrankheiten nach sich ziehen.

Saure und basische Lebensmittel

Durch unsere Nahrung nehmen wir verschiedene Mineralstoffe auf. Einige der Mineralstoffe sind basenbildend, andere säurebildend. Säurebildende Mineralien sind beispielsweise Phosphor, Jod und Chlor, basenbildende Mineralstoffe dagegen Eisen, Magnesium, Calcium und Kalium. Unser Körper benötigt sowohl säure- als auch basenbildende Mineralstoffe, allerdings in einem bestimmten Verhältnis: Dieses sollte zwischen sauren und basischen Lebensmittel etwa 25:75 betragen.

Zu den sauren Lebensmitteln gehören beispielsweise:

Als basische Lebensmittel gelten dagegen das meiste Obst und Gemüse.