Stillen: Genußmittel und Medikamente
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Die Schranke zwischen dem mütterlichen Blut und der Muttermilch ist nicht besonders dicht. Viele chemische Verbindungen (Alkohol, Koffein, Medikamente) lassen sich kurze Zeit nach dem Essen in der Milch nachweisen. Dabei ist die Konzentration ähnlich wie diejenige im Kreislauf der Stillenden. Sogar Viren können diese Barriere zum Teil ungehindert passieren.
Welche Stoffe Babys schaden
Der Säugling verfügt noch nicht über die notwendigen Mechanismen (Enzyme) um die verschiedenen Fremdstoffe (Koffein, Alkohol, Nikotin) abbauen zu können. Somit bleiben diese länger im kindlichen Organismus und haben darum auch eine verlängerte und intensivierte Wirkung. Für die Mutter bedeutet dies, möglichst wenig Substanzen zu sich zu nehmen, die dem Neugeborenen schaden könnten.
Zu diesen gehören:
Substanz | Eigenschaften | Empfehlung |
Alkohol | Alkohol gelangt kurze Zeit nach der Einnahme entsprechend der Konzentration im mütterlichen Blut in die Muttermilch. Sie verursacht Schläfrigkeit und Teilnahmslosigkeit beim Säugling. Bei regelmäßigem Konsum sind Schäden im Gehirn des Neugeborenen wahrscheinlich. Mögliche Folge: verzögerte psychomotorische Entwicklung.Bei der Mutter führen hohe Dosen zu einem Rückgang der Milchproduktion. | Idealerweise sollte während der Stillzeit ganz auf alkoholische Getränke verzichtet werden. 1 bis 2 alkoholische Getränke pro Woche (Limit!) sind jedoch vertretbar. Wenn Alkohol eingenommen wird, sollte dies unmittelbar nach und möglicht lange vor dem nächsten Stillen stattfinden. In diesen Fällen ist die Konzentration in der Muttermilch niedriger. |
Koffein | Ein bedeutender Teil des Koffeins im mütterlichen Blut erscheint in der Muttermilch. Der Säugling reagiert mit Gereiztheit und Schlaflosigkeit auf den Wirkstoff. | Die Einnahme von 1 bis 2 Tassen Kaffee pro Woche sollte nicht überschritten werden. |
Nikotin | Das Nikotin und andere in der Zigarette enthaltene Schadstoffe finden sich auch in der Muttermilch wieder. Beim Säugling können sie zu Erbrechen und krampfartigen Bauchschmerzen führen. Längerfristig wird die Anfälligkeit des Kindes gegenüber Allergien möglicherweise erhöht. | Rauchen während der Stillzeit (und generell) unterlassen. |
Medikamente | Zahlreiche Wirkstoffe treten in die Muttermilch über. | Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. |