Besorgte Frau hat Zwischenblutungen
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Zwischenblutung und Schmierblutung

Von: Gerlinde Felix (Wissenschafts- und Medizinjournalistin)
Letzte Aktualisierung: 06.12.2012 - 13:01 Uhr

Im gebärfähigen Alter haben nichtschwangere Frauen etwa alle drei bis fünf Wochen ihre Monatsblutung. Gelegentlich treten aber außerhalb des Zyklus zusätzliche Zwischenblutungen auf, die vielfältige harmlose, aber auch gefährliche Ursachen haben können. Deshalb sollte eine Zwischenblutung ernst genommen und vom Frauenarzt abgeklärt werden.

Zwischenblutung und Schmierblutung

Die Blutabgänge können leichte Schmierblutungen oder länger anhaltende Zusatzblutungen sein. Von einer Schmierblutung (sogenanntes Spotting) spricht man, wenn es sich um eine Blutung mit wenig braunem Blut handelt, die kurz vor der Menstruation, in der Zyklusmitte oder auch zur Zeit des Eisprunges auftritt.

Treten kurzzeitige Zwischenblutungen auf, wird der Arzt – abhängig vom Alter – zunächst eine etwaige Schwangerschaft abklären, bevor er nach organischen Ursachen im Bereich der Scheide, Gebärmutter und Eierstöcke sowie nach hormonellen Störungen, Stoffwechselstörungen oder psychosomatischen Faktoren sucht.

Bei einer leichten hellroten Blutung nach dem Geschlechtsverkehr ist häufig ein verletztes Gefäß, z.B. in der Scheide, die Ursache dieser Zwischenblutung. Die Einnahme von Östrogenen kann dann eine Besserung bewirken.

Zwischenblutung: Anzeichen für Krebserkrankung?

Aber es kann auch eine Krebserkrankung des Gebärmutterhalses hinter einer derartigen Blutung stecken. Im Frühstadium dieser Krebserkrankung wird das betroffene Gewebe kegelförmig ausgeschnitten, im fortgeschrittenen Stadium wird die Gebärmutter komplett entfernt und eine Strahlentherapie und/oder Chemotherapie durchgeführt.

Auch, wenn sich Zellen der Gebärmutterschleimhaut (Gebärmutterkrebs) bösartig verändert haben, können Zwischenblutungen auftreten. Die Therapie besteht entweder aus einer Ausschabung der Gebärmutter, Hormonbehandlung und Strahlentherapie oder die Gebärmutter (gegebenenfalls auch Lymphknoten) wird entfernt und eine Strahlentherapie durchgeführt.

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Entzündungsblutungen und pralle Follikel

Es gibt eine Reihe anderer Zwischenblutungen, die auf ernstzunehmende organische Ursachen zurückzuführen sind. So können Entzündungsblutungen vorkommen, wenn die Gebärmutterschleimhaut chronisch entzündet (Endometritis) ist. Akute Entzündungen an den Eileitern und Eierstöcken können sogar lebensbedrohlich werden. Deshalb sollten Betroffenen unverzüglich zum Arzt, wenn nebst Zwischenblutung noch starken Schmerzen im Unterleib, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten.

Wenn die Ursache eine bakterielle Infektion ist, muss wahrscheinlich mit Antibiotika behandelt werden. Lang anhaltende Zwischenblutungen sind zumeist die Folge von gutartigen Muskelgeschwülsten (Myome) in der Gebärmutterwand oder an deren Außenseite. Eierstockzysten machen Dauerschmierblutungen. Sie entstehen aufgrund einer Hormonstörung. Der gereifte Follikel platzt für einen oder mehrere Zyklen nicht und bildet eine Zyste. Eine Behandlung kann mittels hormonellem Verhütungsmittel und Gestagenen erfolgen.

Hormonstörungen oft die Ursache einer Schmierblutung

Zumeist harmlosere Ursachen haben dagegen die folgenden Typen von Schmierblutungen beziehungsweise Zwischenblutungen:

  • Die Ovulationsblutung: Diese leichte und kurze Blutung von ein bis drei Tagen Dauer findet zur Zeit des Eisprungs statt. Ursache ist der Abfall des Hormons Östrogen kurz nach dem Eisprung. Um die Hormonsituation bei einer Ovulationsblutung zu stabilisieren, kann die Einnahme der Pille oder die Behandlung mit Östrogen- bzw. Gestagen-Östrogen-Präparaten in der Zyklusmitte angeraten sein.
  • Schmierblutung vor oder nach der Periode infolge Gelbkörperschwäche (prämenstruelle Blutung) oder verzögerter Gelbkörperrückbildung (postmenstruelle Blutung): Der Gelbkörper entsteht nach dem Eisprung und produziert kleine Mengen an Östrogen und vor allem Progesteron (das Gelbkörperhormon). Eine Hormonstörung lässt sich gegebenenfalls durch eine Hormonersatztherapie mit Gestagenpräparaten ausgleichen. Allerdings können auch Wucherungen oder Tumore in der Gebärmutter oder Entzündungen im Beckenbereich die Ursache sein.
  • Blutung bei Einnahmebeginn einer Pille mit niedrigem Östrogenanteil: Die Einnahme der Minipille (niedrig dosiertes Gestagenpräparat), die Dreimonatsspritze sowie das Einsetzen einer Spirale können zu einer Zwischenblutung führen.
  • Eine Einnistungsblutung (Nidationsblutung): Sie tritt auf, wenn sich ein Embryo in der Gebärmutterschleimhaut einnistet, d.h. etwa 7 bis 10 Tagen nach dem Eisprung. Häufig werden Einnistungsblutungen nach außen gar nicht sichtbar.