Clotrimazol bekämpft Pilzinfektionen

Clotrimazol-Salbe gegen Pilzinfektionen
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Clotrimazol wird zur Behandlung von Pilzinfektionen wie Fußpilz oder Scheidenpilz eingesetzt. Es ist ein sogenanntes Breitbandantimykotikum, das gegen eine große Zahl verschiedener Pilze wirksam ist. Der Wirkstoff steht unter anderem in Form von Salben, Cremes und Vaginal-Tabletten zur Verfügung. Clotrimazol ist in der Regel gut verträglich. Leichtere Nebenwirkungen wie Brennen oder Juckreiz können während der Anwendung jedoch nicht ausgeschlossen werden. 

Erste Hilfe bei Pilzerkrankungen

Coltrimazol wird zur Behandlung von Hautpilzinfektionen verschiedenster Art eingesetzt. Solche Infektionen werden meistens durch Fadenpilze, Hefepilze oder Schimmelpilze ausgelöst. Clotrimazol ist besonders wirksam, da es alle drei Gruppen von Pilzen bekämpft. 

Da Clotrimazol auch gegen gram-positive Bakterien wirkt, wird es auch zur Behandlung einiger bakterieller Hauterkrankungen verwendet. Hier kommt es besonders häufig zum Einsatz, wenn eine Kombination aus bakterieller Infektion und Pilzinfektion vorliegt. Des Weiteren ist Clotrimazol auch gegen Trichomonaden wirksam, diese werden allerdings normalerweise zunächst mit Metronidazol behandelt. 

Clotrimazol als Salbe und Creme

Clotrimazol ist in vielen verschiedenen Darreichungsformen erhältlich. Unter anderem steht es als Salbe, Creme, Tinktur, Spray, Puder sowie als Vaginal-Tablette oder Scheidenzäpfchen zur Verfügung. Welche Form zum Einsatz kommt, ist immer auch von der Art der Pilzerkrankung abhängig. 

In den meisten Zubereitungsformen ist der Wirkstoff rezeptfrei erhältlich. Bestimmte Produkte können jedoch nur nach Vorlage eines ärztlichen Rezeptes ausgehändigt werden. 

Behandlung von Fußpilz und Scheidenpilz

Clotrimazol wird in erster Linie zur Behandlung von Fußpilz und Scheidenpilz eingesetzt. Die Heilungsrate durch den Wirkstoff liegt bei solchen Infektionen zwischen 85 und 90 Prozent. Positiv ist, dass kaum Resistenzen gegen den Wirkstoff vorliegen. Einzig ein bestimmter Erreger von Scheidenpilz-Infektionen, Candida glabrata, kann nicht wirkungsvoll mit Clotrimazol behandelt werden. 

Zur Behandlung von Fußpilz kommen vor allem Cremes, Sprays und Lösungen zum Einsatz. Mit Hilfe des Sprays können bei Fußpilz auch die Schuhe desinfiziert werden. Bei einer Scheidenpilz-Erkrankung werden in erster Linie Cremes verwendet. Zusätzlich können Vaginal-Tabletten oder Scheidenzäpfchen eingesetzt werden. 

In Form von Puder wird Clotrimazol zur Nachbehandlung beziehungsweise zur Vorbeugung einer Hautpilzerkrankung verwendet. Der Trockeneffekt des Puders wirkt den Pilzen entgegen, da diese sich bevorzugt im feuchten Milieu ausbreiten. 

Richtige Dosierung

Wird Clotrimazol in Form von Salben, Cremes oder Lösungen verwendet, können diese direkt auf die erkrankte Hautpartie aufgetragen oder aufgesprüht werden. Je nachdem, wie schwer die Infektion ist, sollte das Antimykotikum zwischen ein- und dreimal täglich angewendet werden.

Bis die Behandlung abgeschlossen ist, vergehen in der Regel zwischen zwei und vier Wochen. Beenden Sie die Behandlung nicht, sobald die Symptome abgeklungen sind. Um die Pilzerkrankung endgültig zu bekämpfen und einen Rückfall zu vermeiden, sollte die Behandlung noch ein oder zwei Wochen weiter durchgeführt werden. 

Bei vaginaler Anwendung sollte die Clotrimazol-Creme über einen Zeitraum von drei bis sechs Tagen jeweils einmal täglich eingesetzt werden. Zusätzlich können Scheidenzäpfchen oder Vaginal-Tabletten verwendet werden. Diese werden je nach Dosierung ebenfalls einmal täglich für drei oder sechs Tage angewendet.

Nebenwirkungen von Clotrimazol

Beim Verwenden von Clotrimazol können Nebenwirkungen wie Hautreizungen und -rötungen sowie Juckreiz und Brennen auftreten. Ob und wie stark sich diese Symptome bemerkbar machen, ist unter anderem vom Schweregrad der Infektion abhängig. 

Bei vaginaler Anwendung kann es in seltenen Fällen zu einer allgemeinen Überempfindlichkeitsreaktion kommen. Neben den bereits genannten Symptomen können dabei Atemnot, Kreislaufbeschwerden und Magen-Darm-Probleme wie Übelkeit und Durchfall auftreten. 

Achtung: Flüssige Produkte dürfen nicht an die Augen und die Schleimhäute gelangen und nicht im Genitalbereich angewendet werden. Auch auf offene Wunden darf der Wirkstoff nicht aufgetragen werden.

Wechselwirkungen und Kontraindikatoren

Clotrimazol kann die Wirkung anderer äußerlich aufgetragener Substanzen, die antibakteriell oder antimykotisch wirken, vermindern. Dies gilt unter anderem für Wirkstoffe wie Amphotericin B, Nystatin und Natamycin. 

Gleichermaßen kann durch diese Substanzen aber auch die Wirkung von Clotrimazol herabgesetzt werden. Diese kann zudem durch die Anwendung von Deodorants, Kosmetika oder Mitteln zur Intimhygiene an den erkrankten Stellen reduziert werden. Da der Wirkstoff über die Haut und die Schleimhäute nur in sehr geringen Mengen resorbiert wird, sind Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten nicht zu erwarten. 

Achtung: Wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff vorliegt, sollten Sie diesen nicht einnehmen. 

Einnahme während der Schwangerschaft

Eine Pilzinfektion während der Schwangerschaft kann mit Clotrimazol behandelt werden. Allerdings sollte im ersten Drittel der Schwangerschaft die Anwendung im vaginalen Bereich möglichst vermieden werden. Ansonsten ist das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht. Nach dem ersten Drittel der Schwangerschaft sollten Sie Clotrimazol zur Behandlung eines Scheidenpilzes ebenfalls nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt anwenden.

Wird der Wirkstoff äußerlich auf die Haut aufgetragen, stellt die Anwendung vermutlich kein Risiko für das ungeborene Kind dar. Sicherheitshalber sollten Sie aber auch hier mit Ihrem Arzt Rücksprache halten. Neben Clotrimazol ist auch Nystatin zur Behandlung von Pilzinfektionen während der Schwangerschaft geeignet. 

Während der Stillzeit sollten Pilzinfektionen im Bereich der Brustwarzen nicht mit dem Antimykotikum behandelt werden. Dadurch wird vermieden, dass der Säugling in Kontakt mit dem Pilzmittel gerät. Bei Kindern sollte der Wirkstoff generell nicht über einen längeren Zeitraum oder auf größeren Flächen angewendet werden.

Aktualisiert: 01.09.2020
Autor*in: Kathrin Mehner, Medizinredakteurin

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