Omeprazol gegen Magengeschwüre
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Omeprazol: Nebenwirkungen und Wirkung

Von: Kristina Klement, Jasmin Rauch (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 19.08.2020 - 17:25 Uhr

Omeprazol ist ein Wirkstoff, der bei Entzündungen und Geschwüren im Magen-Darm-Bereich eingesetzt wird. Dabei kann Omeprazol sowohl der Therapie, als auch der Vorbeugung dienen. Das Ziel ist in beiden Fällen: die Produktion von Magensäure mittels Einnahme von Omeprazol zu verringern. Omeprazol kann in erster Linie dabei helfen, Schmerzen bei Entzündungen und Geschwüren in der Speiseröhre, im Magen oder Darm zu lindern und vorzubeugen, indem es die Magensäureproduktion hemmt. Als Protonenpumpenhemmer unterdrückt dieser Wirkstoff nämlich die Abgabe von Magensäure an den Magen. So wird die angegriffene Magenschleimhaut von der Säure verschont und kann sich erholen. Häufig wird Omeprazol auch zusammen mit Antibiotika verabreicht, um das Bakterium Helicobacter pylori zu bekämpfen. Dieses ist oft für Geschwüre in der Schleimhaut verantwortlich.

Nebenwirkungen von Omeprazol

Häufig treten Nebenwirkungen kurz nach Beginn der Einnahme von Omeprazol auf und ebben dann nach und nach ab. Die folgenden Nebenwirkungen können durch Omeprazol hervorgerufen werden:

Bei langfristiger Einnahme kann sich Omeprazol zudem negativ auf die Magnesiumkonzentration im Blut auswirken. Im Zweifelsfalls wird der Arzt dann entsprechende Tests zur Überprüfung durchführen. Symptome für einen Magnesiummangel sind unter anderem Krämpfe, Erschöpfung und eine erhöhte Herzfrequenz. Es empfiehlt sich aber in jedem Fall, vor der Einnahme den Beipackzettel des jeweiligen Medikaments zu studieren.

Darüber hinaus steht die langfristige Einnahme von PPI wie Omeprazol im Verdacht, das Risiko für die Entwicklung einer Demenz zu erhöhen. Die Studienlage ist hierzu aber nicht eindeutig, sodass weitere Forschung in diesem Bereich notwendig ist

Omeprazol: Dosierung und Anwendung

Die Dosierung von Omeprazol sollte vorab mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Im Normalfall wird täglich eine magensaftresistente Tablette mit 20 mg Omeprazol eingenommen. Je nach Art der Beschwerden kann Omeprazol aber auch als 10 mg oder 40 mg verordnet werden. Rezeptfreie Präparate sollten nicht länger als 14 Tage am Stück eingenommen werden. Sind die Beschwerden dann noch nicht verschwunden, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

Eine Einnahme von Omeprazol in Schwangerschaft oder Stillzeit gilt als unbedenklich. Dennoch sollte eine Einnahme sicherheitshalber mit dem behandelnden Gynäkologen besprochen werden.

Betroffene, die an einer Erkrankung von Leber oder Nieren leiden, sollten die Einnahme von Omeprazol mit einem Arzt besprechen. Hier empfiehlt sich eine möglichst niedrige Dosierung des Wirkstoffes.

Omeprazol wird als magensaftresistente Kapsel oder Tablette eingenommen. Das Medikament darf deshalb nicht zerkleinert eingenommen werden, da dies den Säureschutzmantel zerstört und der Wirkstoff so im Magen freigesetzt wird. Der Wirkstoff wird jedoch erst im Darm aufgenommen.

Wechselwirkungen von Omeprazol

Der Protonenpumpenhemmer Omeprazol verringert den ph-Wert im Darm. Daher kann er einerseits die Wirkung von Medikamenten, die vom ph-Wert abhängig sind, beeinträchtigen. Mit folgenden Medikamenten können Wechselwirkungen auftreten:

  • Posaconazol, Erlotinib, Ketoconazol und Itraconazol: schlechtere Aufnahme dieser Wirkstoffe
  • Theophyllin: schnellerer Abbau
  • CYP2C19-Substrate: verlängerte oder verstärkte Wirkung
  • Clopidogrel: antithrombotische Wirkung wird abgeschwächt
  • Tacrolismus: erhöhter Serumspiegel von Tacrolismus
  • Saquinavir/Ritonavir: bei vorliegender Infektion mit HIV erhöhter Plasmaspiegel von Saquinavir
  • Diazepam, Triazolam oder Flurazepam: verstärkte Wirkweise dieser Medikamente

Andererseits gibt es auch Mittel, die die Wirkungsweise von Omeprazol einschränken, wie etwa Johanniskraut oder CYP3A4-Induktoren. Der Beipackzettel des jeweiligen Medikaments liefert hier noch einmal genaue Angaben.

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