Was sind Chromosomen?

DNA-Strang mit Chromosomen
© Qimono

Chromosomen bestehen aus aufgewickelter DNA (Desoxyribonucleinacid) und befinden sich im Zellkern jeder menschlichen Zelle. Obwohl die Anzahl der Chromosomen bei jeder Spezies variiert, ist die Menge der Chromosomen einer Spezies pro Körperzelle identisch. Der Mensch besitzt 23 Chromosomenpaare (diploid) bzw. 46 einzelne Chromosomen (haploid). Der Vergleich mit anderen Lebewesen zeigt jedoch, dass die Anzahl der Chromosomen keine Auskunft über den Entwicklungsstand der Spezies gibt. Während die Amsel 80 haploide Chromosomen besitzt, hat die Stechmücke nur 6 haploide Chromosomen. Die Chromosomen sind in den Zellkernen so verdichtet, dass sie in ausgebreiteter Form auf eine Länge von 2 Metern kommen würden.

Der Einfluss der Chromosomen auf unser Geschlecht

Bei Menschen und einer Vielzahl an Tieren wird das Geschlecht von den Chromosomen bestimmt. Hierbei unterscheidet man die Gonosomen (Geschlechtschromosomen) von den Autosomen. Beim Menschen sind die Chromosomenpaare 1-22 autosomal und damit geschlechtsunabhängig und das 23. Chromosomenpaar ist für die Geschlechtsbestimmung zuständig.

Beim Menschen gibt es zwei verschiedene Geschlechtschromosomen, das X-und das Y- Chromosom. Frauen haben an dreiundzwanzigster Stelle zwei X-Chromosomen, Männer dagegen ein X-und ein Y-Chromosom, was zu Erbkrankheiten führen kann.

Geschlechtsspezifische Erbkrankheiten

Wenn auf diesem einzigen X-Chromosom des Mannes ein Gendefekt liegt, kann dieser nicht von dem anderen Chromosom aufgefangen werden. Frauen haben an dieser Stelle zwei X-Chromosomen, sodass ein gesundes Chromosom 23 den Defekt des anderen ausgleichen kann. Die bekanntesten Beispiele für Erbkrankheiten, die deshalb fast ausschließlich bei Männern auftreten, sind die Rot-Grün Blindheit, die Duchenne’sche Muskeldystrophie und die Bluterkrankheit.

Aktualisiert: 30.06.2020

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