Was ist das Zwerchfell?

Das Zwerchfell, das in der Anatomie auch Diaphragma (griech.: Scheide- Zwischenwand) genannt wird, ist ein flacher, scheibenförmiger Muskel, der den Oberkörper (Torso) in den Brust- und den Bauchraum teilt. Es trennt die linke Lungenhälfte von Magen und Milz und die rechte Hälfte der Lunge von der Leber ab. Befestigt ist das Zwerchfell kuppelförmig an Brustbein, Rippenbögen und Lendenwirbel.  Seine Funktion kommt beim Atmen zum Tragen. Beim Einatmen ziehen sich die Muskelfasern des Zwerchfells zusammen, die Kuppeln flachen sich ab und der Brustraum wird vergrößert. Während der Ausatmung entspannen sich die Muskelfasern und das Zwerchfell nimmt wieder seine Ausgangsform an. Vom Zwerchfell wird auch gesprochen, wenn jemandem vom vielen und ausgiebigen Lachen der Bauch weh tut. Beim Lachen sind viele verschiedene Muskeln gefordert, u.a. auch das Zwerchfell.

Wie entsteht ein Zwerchfellbruch?

Ein Zwerchfellbruch (Hiatushernie) entsteht dort, wo die Speiseröhre durch eine Öffnung im Zwerchfell in den Magen übergeht. Ist das Muskelgewebe an dieser Stelle geschwächt, kann sich die obere Magenregion durch das Zwerchfell hindurch bis in den Brustraum hineinstülpen. Vereinzelt entsteht dadurch ein Druck auf die Lunge, was zu einer erschwerten Atmung führt.

Wenn sich dieser Teil des Magens zusätzlich verdreht, entsteht ein sogenannter Magen-Volvulus. Dieser äußert sich durch starke  Schluckbeschwerden, Erbrechen sowie ein Völlegefühl. Zudem kann es zum Verschluss der Speiseröhre kommen, wodurch die Blutzufuhr zum Magen unterbunden wird. Dies kann erhebliche Schmerzen im Brustbereich hervorrufen und muss chirurgisch behandelt werden.

Ein Zwerchfellbruch tritt bei etwa einem Viertel aller Menschen mittleren Alters auf. Darunter sind Frauen und Übergewichtige besonders häufig betroffen. Ausgelöst wird er durch übermäßigen Druck auf den Bauchraum, etwa durch häufiges Husten, Erbrechen oder das Heben von schweren Gegenständen. Nicht selten kommt es auch während der Schwangerschaft zu einem Zwerchfellbruch.

Symptome eines Zwerchfellbruchs

Das Krankheitsbild eines kleinen Zwerchfellbruchs verläuft meist beschwerdefrei. Der Betroffene verspürt dabei keine Schmerzen und nimmt den Bruch daher häufig nicht wahr. Darum erfolgt die Diagnose Zwerchfellbruch meist zufällig während einer ärztlichen Untersuchung von Brust- und Bauchregion.

Ein großer Zwerchfellbruch kann jedoch zu starken Schmerzen führen, wenn der muskuläre Verschlussapparat der Speiseröhre beeinträchtig wird. Mageninhalt und Säure können dann in die Speiseröhre zurückfließen und Sodbrennen verursachen. Dieser Vorgang wird in der Medizin als gastroösophageale Refluxkrankheit bezeichnet.

Betroffene sollten alle körperlichen Tätigkeiten, die einen starken Druck auf den Bauchraum ausüben, vermeiden. Für die Nacht empfiehlt es sich in aufrechter Lage zu ruhen, sodass im Schlaf keine Magensäure aufsteigen kann.

Trauma: Zwerchfellriss

Ein Loch oder ein Riss im Zwerchfell ist meist die Folge einer Kollision im Straßenverkehr. Liegt eine solche Verletzung vor, spricht man auch von einer Zwerchfellruptur. Bleibt ein Zwerchfellriss unerkannt, kann dies verheerende Folgen für den gesamten Brustraum haben: Denn durch den Riss kann es zu einer Verlagerung der Bauchorgane in die Brusthöhle kommen. Dadurch wird die Atmung stark beeinträchtigt.

Aktualisiert: 25.09.2018
Autor*in: gesundheit.de; Miriam Erb

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