Was ist Kindspech?
Nein, bei Kindspech handelt es sich nicht um ein Kind, das vom Unglück verfolgt wird. Vielmehr um den ersten, noch im Mutterleib gebildeten Darminhalt des Neugeborenen. Das Kindspech, das auch Mekonium genannt wird, wird normalerweise innerhalb der ersten 12 bis 48 Stunden nach der Geburt vom Kind ausgeschieden. Es ist – daher der Name – von zäher Konsistenz und von grünschwarzer Farbe.
Kindspech: noch kein richtiger Stuhl
Beim Kindspech handelt es sich im Grunde genommen noch nicht um richtigen Stuhl. Vielmehr besteht die geruchlose Masse aus Schleim, Darmzellen, eingedickter Galle und Haaren und Hautzellen, die über das Fruchtwasser aufgenommen wurden. Seine Tätigkeit nimmt der Darm erst richtig auf, wenn das Kind die erste Nahrung – in der Regel Muttermilch – zu sich genommen hat. Kindspech ist nicht zu verwechseln mit Darmpech. Darmpech wird der erste Stuhl von neugeborenen Tieren genannt.
Mekoniumaspiration: Kindspech in Lunge
Unter Umständen kann das Mekonium auch schon vor der Geburt ausgeschieden werden und so in das Fruchtwasser gelangen. Dadurch entsteht für das Baby die Gefahr, dass das Kindspech verschluckt oder eingeatmet wird. So könnte das Kindspech in die Lunge gelangen (Mekoniumaspiration). Dies kann zu Atemproblemen führen. Besonders bei sehr langen Geburten und bei übertragenen Kindern kommt es gelegentlich zu einer Ausscheidung von Mekonium ins Fruchtwasser. In den meisten Fällen verläuft dies jedoch glimpflich.
Kindspech bleibt aus
Besorgniserregender ist es, wenn das Kindspech auch zwei Tage nach der Geburt noch nicht ausgeschieden wurde. In diesem Fall kann im Darmbereich eine Engstelle, ein Verschluss oder eine Transportstörung des Darms vorliegen. Je früher das Kindspech nach der Geburt ausgeschieden wird, desto besser. Durch den frühen Stuhlgang wird nämlich die Gefahr des Neugeborenen verringert, an Gelbsucht zu erkranken. Durch Stillen kann die Ausscheidung des Mekoniums oft beschleunigt werden.