Was machen Pathologen wirklich?

"Die Leiche ist schon in der Pathologie …" Ein Dauerfehler von Krimi-Autoren! Mordopfer zum Beispiel gehören in die Rechtsmedizin bzw. Gerichtsmedizin, nicht in die "Pathologie". Nicht nur viele Drehbuchschreiber wissen das nicht, sondern auch ein großer Teil der Bevölkerung: Nur Ärzte für Gerichtsmedizin beziehungsweise Rechtsmedizin sind mit der Aufklärung unnatürlicher Todesfälle beschäftigt.

Aber welche Aufgaben hat dann ein Pathologe?

Pathologen hingegen nehmen Obduktionen nur selten vor - 99 Prozent ihrer Arbeit besteht im Dienst am lebenden Patienten.

Der Pathologe ist – wenn auch meist im Hintergrund – ein besonders wichtiger Teil des Behandlungsteams.

Ob bei Früherkennungsuntersuchungen für Frauen oder bei der Darmkrebsvorsorge, ob während einer Operation oder anderen Behandlungsform – die Ergebnisse der Untersuchungen mit hochmodernen Methoden durch Pathologinnen und Pathologen spielen eine herausragende Rolle bei der Suche nach bestmöglicher Diagnostik, Therapie und Nachsorge. Zudem sind es oft Pathologen, die Krankheitsursachen aufdecken und moderne medizinische Methoden entwickeln.

Bedeutung der Arbeit von Pathologen

Die Bedeutung der Diagnose durch den Pathologen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Trotz moderner Labormedizin und hochauflösender, Bild gebender Verfahren können auch heute noch viele Erkrankungen nur über eine mikroskopische Untersuchung von Gewebeproben (Biopsien) diagnostiziert werden. Dafür werden dem Patienten mittels endoskopischer oder operativer Verfahren Gewebeproben entnommen.

Konkrete Aufgabe des Pathologen ist es, diese Gewebeproben anhand von Mikroskopuntersuchungen zu analysieren und eine entsprechende Diagnose zu erstellen. Damit schafft das Institut die Grundlage für eine spezifische und individuelle Therapieplanung.

Und Obduktionen?

Obduktionen nehmen Pathologen nur bei natürlich Verstorbenen vor, um die Grund- und Folgeerkrankungen sowie die Todesursache genau aufzuklären. Das dient der Qualitätskontrolle und Weiterentwicklung in der Medizin.

Besonders wichtig sind Obduktionen zudem für die Beratung der Angehörigen – etwa bei Infektions-, Berufs- und Erbkrankheiten. Zusätzlich dient die Obduktion der Ausbildung der Medizinstudenten und der Fortbildung junger Ärzte.

Aktualisiert: 22.10.2015

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