Dengue-Fieber: Symptome, Risiken & Impfung

Asiatische Tigermücke als Überträger des Dengue-Fieber
© MikaDago

Das Risiko, an Dengue-Fieber zu erkranken, ist je nach Saison unterschiedlich hoch, grundsätzlich in der Regenzeit aber am höchsten. Kommen noch Überschwemmungen hinzu, bleibt das brackige Wasser in unzähligen Pfützen zurück und bietet so ideale Brutstätten für die Stechmücken, die das Virus übertragen. Dengue-Fieber kommt in mehr als 100 tropischen und subtropischen Ländern außerhalb Europas vor.

Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Zahl der Erkrankungen weltweit auf etwa 50 Millionen jährlich. Mehrere hunderttausend Erkrankungen verlaufen in der schweren, hämorrhagischen (blutigen) Form, an der jedes Jahr etwa 20.000 Menschen sterben. Die Erkrankung wird durch das Dengue-Virus aus der Gattung Flavivirus ausgelöst und durch Mücken übertragen. Zwar gibt es in Deutschland eine zugelassene Impfung, diese wird jedoch nicht für Reisende eingesetzt.

Grippe oder Dengue?

Die Symptome des klassischen Dengue-Fiebers ähneln denen einer Grippe: plötzlicher Fieberanstieg bis 40 °C mit Schüttelfrost, starken Kopfschmerzen und Gliederschmerzen. Auch ein Ausschlag auf der Haut und rote Flecken, die sich mit Ausnahme des Gesichtes über den ganzen Körper verteilen, sind möglich. Da die Krankheit 3 bis 14 Tage nach der Infektion ausbricht, sollten Reisende, die nach der Rückkehr aus dem Urlaub an Grippe-ähnlichen Symptomen erkranken, umgehend einen Arzt aufsuchen.

Innerhalb der ersten 3 bis 7 Krankheitstage kann das Virus selbst nachgewiesen werden, danach können spezifische Antikörper im Blut festgestellt werden. Neben der klassischen Form von Dengue-Fieber gibt es auch eine atypische, die etwas milder verläuft und maximal 72 Stunden dauert.

Schwere Komplikationen

In der Regel verlaufen Dengue-Infektionen nicht tödlich. Das Risiko dafür erhöht sich aber dramatisch, wenn man sich zeitgleich mit zwei verschiedenen Virustypen infiziert. Denn das Dengue-Virus, das die Erkrankung auslöst, kommt in verschiedenen Untertypen daher.

Und die erneute Infektion mit dem Virus einer anderen Untergruppe kann zum Hämorrhagischen Dengue-Fieber führen. Neben einem schnellen Fieberanstieg und starken Kopfschmerzen kommt es hier 2 bis 6 Tage nach Krankheitsbeginn zu schweren Blutungen der inneren Organe, die zum Tod führen können. Auch Anzeichen von Hirnhautentzündung können auftreten.

Therapie von Dengue-Fieber

Dengue-Fieber kann nur symptomatisch behandelt werden, also werden nur Mittel gegen Fieber und Schmerzen gegeben. Dabei scheidet Acetylsalicylsäure als Wirkstoff aus, weil es die verstärkte Blutungsneigung, die bei dieser Erkrankung auftreten kann, unterstützt. Beim hämorrhagischen Dengue-Fieber muss außerdem der Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt ausgeglichen werden.

Wer im Tropen-Urlaub plötzlich an den Symptomen erkrankt, sollte auf gar keinen Fall ein Acetylsalicylsäure-Präparat einnehmen, sondern auf einen anderen fieber- und schmerzsenkenden Wirkstoff wie Ibuprofen oder Naproxen zurückgreifen. Beim Zusammenstellen der Reiseapotheke sollte dies berücksichtigt werden.

Vorbeugung durch Mückenschutz und Impfung

Wer einmal an Dengue-Fieber erkrankt, ist lebenslang gegen den Untertyp des Virus immun, mit dem er infiziert wurde. Das Vorkommen der vier verschiedenen Untertypen macht jedoch eine erneute Ansteckung mit dem ursprünglichen Untertyp unwahrscheinlich. Empfohlen wird zur Vorbeugung ein intensiver Mückenschutz, der Hautschutzmittel und stichfeste Kleidung einschließt. Auch eine detaillierte Reiseplanung, die die Regenzeit als Reisezeit möglichst ausklammert, kann das Infektionsrisiko eindämmen.

Zudem ist in der Europäischen Union ein Impfstoff gegen das Dengue-Fieber zugelassen. Der attenuierte Lebendimpfstoff richtet sich gegen alle vier Untertypen des Virus und erfordert drei Impfungen im Abstand von sechs beziehungsweise zwölf Monaten. Er ist jedoch Menschen vorbehalten, die zwischen 9 und 45 Jahre alt sind sowie in Endemiegebieten leben und bereits eine laborbestätigte Infektion durchgemacht haben. Für Reisende ist die Impfung nicht zugelassen – hier würde es sich um einen sogenannten Off-Label-Gebrauch handeln. Weitere Impfstoffe sind in Entwicklung.

Dengue-Fakten in Kürze

  • Erreger: Flavivirus, vier Untertypen sind bekannt
  • Verbreitung: Tropen und Subtropen
  • Vektoren: Tag- und nachtaktive Stechmücken, meist Aedes-Arten
  • Inkubationszeit: zwei bis zehn Tage
  • Symptome: Fieber, Gliederschmerzen, selten Hämorrhagien oder Schock
  • Therapie: Symptomatisch, keine Acetylsalicylsäure
  • Prophylaxe: Schutz vor Mücken Tag und Nacht sowie gegebenenfalls Impfung

Aktualisiert: 17.03.2016
Autor*in: Susanne Köhler

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