Ischiassyndrom - Symptome und Diagnostik
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Welche Symptome zeigt die Krankheit?
Typisch ist der Nervenschmerz (Ischialgie), der – im Gegensatz zum lokalen Rückenschmerz – im gesamten Verlauf des Ischiasnervs zu spüren ist, also von der Lendengegend ins Gesäß bis zur Außen- und Rückseite des betroffenen Beins und zum Fuß ausstrahlt. Häufig ist der Schmerz im Bein schlimmer als im Rücken. Er kann plötzlich "einschießen", wellenförmig an- und absteigen oder auch – meist ziehend – andauern. Infolge des Schmerzes an der Nervenaustrittsstelle verkrampfen die umliegenden Muskeln neben der Wirbelsäule, was die Schmerzen verstärkt und zu einer Schonhaltung, meist mit Seitwärtsverbiegung des Rumpfes führt.
Taubheitsgefühl und Kribbeln als weitere Symptome
Neben den Schmerzen kann es in durch die Nervenreizung in den betroffenen Versorgungsgebieten auch zu Informationsverlust und damit zu entsprechenden Ausfällen kommen: Taubheitsgefühle, Kribbeln wie Ameisenlaufen, erhöhte Empfindlichkeit und Brennen oder Muskelschwäche bis hin zu Lähmungen.
Oft verstärken bestimmte Aktivitäten oder Körperhaltungen die Beschwerden: So wird durch das Vorbeugen mit gestreckten Beinen zu den Zehenspitzen bzw. das Anheben des gestreckten Beines in der Rückenlage der Ischiasnerv gedehnt und schmerzt dadurch stärker (Lasègue-Zeichen). Diese Phänomen macht sich der Arzt bei der Untersuchung zunutze. Auch Husten oder Niesen, Sitzen oder Stehen kann die Schmerzen verschlimmern, Gehen bessert sie dagegen häufig.
Folgende Symptome sprechen für einen operationsbedürftigen Notfall infolge einer Nervenquetschung (Kompression):
- Taubheitsgefühle zwischen den Beinen
- neue Störungen der Blasen- oder Mastdarmfunktion (Harnträufeln, Stuhlinkontinenz)
Sie sollten unverzüglich einen Facharzt aufsuchen!
Wie wird die Diagnose gestellt?
Häufig sind die Symptome und die Ausbreitung der Beschwerden sowie die Ergebnisse der körperlichen Untersuchung bereits so typisch, dass der Arzt die Diagnose leicht stellen kann. Allerdings lässt sich von der Stärke der Schmerzen und Ausprägung der Beschwerden nicht auf die Ursache schließen. Je nach Fall schließen sich weitere Untersuchungen an, z.B. Computer- oder Kernspintomografie.