Was ist die Aorta?

Blutgefäße sind in erster Linie für den Transport des Blutes durch den Organismus verantwortlich. Blutgefäße, die zum Herzen laufen, bezeichnet man als Venen. Blutgefäße, die vom Herzen wegführen, nennt man Arterien. Die größte Arterie unseres Körpers, die Aorta, ist eine von der linken Herzhälfte abgehende Hauptschlagader, welche sauerstoffreiches Blut über abzweigende Arterien in verschiedene Körperbereiche befördert.
Aufbau der Aorta
Der Durchmesser der Aorta beträgt etwa 3 cm. Sie hat eine Länge von circa 30 bis 40 cm und wird anatomisch in verschiedene Abschnitte unterteilt:
- Aorta ascendens: aufsteigende Körperschlagader
- Arcus aortae: Aortenbogen
- Aorta descendens: absteigende Körperschlagader
- Aorta thoracica: Brustschlagader
- Aorta abdominalis: Bauchabschnitt der Aorta (nochmals unterteilt in Bauchschlagader (Bauchaorta) oberhalb und unterhalb der Nierengefäße)
Daneben führen von der Hauptschlagader zahlreiche Aortenabgänge, Äste und Arterien ab.
Erkrankungen der Aorta
"Der Mensch ist so alt wie seine Gefäße". Das hat der deutsche Arzt, Wissenschaftler und Begründer der Zellularpathologie, Rudolf Virchow (1821 – 1902), schon früh erkannt. Gesunde Arterien sind elastisch und muskulös.
Bei krankhafter Gefäßverengung spricht man von Arterienverkalkung oder Arteriosklerose. Dabei kommt es an den Gefäßwänden zunächst durch Ablagerung von Fett, Thromben, Bindegewebe und Kalk zur Bildung von atherosklerotischen Plaque, welche in den Arteriengefäßen zusammenfließen und diese verengen.
Für die Aorta kann eine solche Gefäßverengung verheerende Folgen haben:
- Aortariss (Aortadissektion)
- Erweiterung der Aorta mit Aussackungen (Aneurysmen)
Aortariss – was ist das?
Durch die Arterienverkalkung können tiefe Blutungskrater in den Gefäßwänden der Arterien und somit auch der Aorta entstehen. Bilden sich Furchen in der innersten Gefäßwand, spricht man von einem Aortariss (Aortadissektion).
Dieser lebensbedrohliche Zustand ist in der Regel von plötzlich auftretenden Schmerzen begleitet. Es kommt zu Einblutungen in die Gefäßwand, wodurch keine gleichmäßige Blutzirkulation mehr erfolgen kann und eine Unterversorgung der Organe droht. Wird nicht umgehend eine Operation eingeleitet, steigt die Gefahr, dass auch die äußere Gefäßwand reißt. Folge wäre dann, dass die Aorta platzt, was Betroffene in den meisten Fällen nicht überleben.
Erweiterung der Aorta
Arteriosklerose kann die Gefäße aber nicht nur verengen, sondern auch weiten. Verkalkte Arterien verlieren mit der Zeit an Elastizität, das heißt sie sind weniger dehnbar als gesunde Arterien. Dadurch können sie nur noch bedingt auf einen wechselnden Blutdruck und Veränderungen der Strömungsgeschwindigkeit reagieren. Im Bereich der Aorta kann dies zu Aussackungen (Aneurysmen) führen.
Wächst der Durchmesser der Aorta auf mehr als sieben Zentimeter an, besteht ein Rupturrisiko von über 60 Prozent. Für Patienten, deren Aneurysma innerhalb eines Jahres um mehr als 0,5 cm wächst, gelten als in höchstem Maße gefährdet. Auch hier besteht das Risiko, dass die Aorta platzt.
Arteriosklerose: Was muss man wissen?
Arteriosklerose tritt meist erst im hohen Alter auf. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Auch Raucher, Diabetiker und stark übergewichtige Menschen zählen zur Risikogruppe.
Wer einer Arteriosklerose vorbeugen möchte, sollte sich möglichst viel an der frischen Luft bewegen und auf zuckerhaltige, fettreiche Nahrungsmittel verzichten. Hingegen wird Knoblauch ein wohltuender Effekt auf die Herzkranz-Gefäße nachgesagt.
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