Safran-Fäden
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Safran: Teuer, aber gesund

Von: Kathrin Mehner (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 01.09.2020 - 10:28 Uhr

Das Gewürz Safran gilt schon seit Jahrhunderten als Luxusartikel. Der Göttervater Zeus soll seine Nächte in einem Bett aus Safran verbracht haben, so heißt es zumindest in der griechischen Mythologie. Auch bei den Römern war es Brauch, in der Hochzeitsnacht Safranfäden auf dem Bett zu verteilen.

Dieses Ritual war schon früher eine kostspielige Angelegenheit und auch heute ist das Gewürz noch extrem teuer: Für ein Gramm Safran kann der Preis bis zu 14 Euro betragen. Dies liegt vor allem an seiner mühsamen Gewinnung. Da Safran für einige Gerichte jedoch unentbehrlich ist und sich zudem positiv auf unsere Gesundheit auswirken kann, lohnt es sich, für das exotische Gewürz tiefer in die Tasche zu greifen.

Inhaltsstoffe von Safran

Safran hat einen bitter-scharfen Geschmack, der bei einer normalen Dosierung des Gewürzes allerdings nicht zum Tragen kommt. Der herbe Geschmack ist auf den Bitterstoff Picrocrocin (Safranbitter) zurückzuführen. Beim Trocknen bildet er das Aldehyd Safranal, welches für den typischen Safrangeschmack verantwortlich ist. Neben Safranal sind aber noch weitere Aromastoffe, wie beispielsweise Isophoron, enthalten.

Die goldgelbe Farbe, die mit Safran gewürzte Gerichte annehmen, ist auf das Carotinoid Crocin zurückzuführen. Aufgrund seiner intensiven Farbgebung wurde Safran vor allem früher auch zur Färbung der verschiedensten Materialien eingesetzt.

Nährstoffgehalt von Safran

100 Gramm Safran haben rund 350 Kalorien (kcal). Der Großteil des Gewürzes setzt sich aus Kohlenhydraten (61,5 Prozent) zusammen. Daneben sind auch Wasser (11,7 Prozent), Eiweiß (11,4 Prozent), Fett (5,9 Prozent) sowie Ballaststoffe (3,9 Prozent) vorhanden.

Zudem ist Safran reich an den Mineralstoffen

Darüber hinaus enthält er auch Vitamin C sowie geringe Mengen an Vitamin A.

Safran hat seinen Preis

Der Name Safran kommt aus dem Arabischen und bedeutet übersetzt "gelb sein". Das Gewürz wird aus dem Safrankrokus (Crocus sativus) gewonnen, der vorwiegend in Kleinasien sowie im Mittelmeerraum zu finden ist. Genauer gesagt werden die Stempelfäden der Blüte verwendet.

Um ein Kilogramm Safran zu erhalten, werden zwischen 150.000 und 200.000 Pflanzen benötigt. Die Ernte und Verarbeitung des Gewürzes kann nur per Hand erfolgen, an einem Tag bringt es ein Pflücker auf etwa 70 Gramm.

Der hohe Aufwand bei der Herstellung erklärt, warum das Gewürz so teuer ist. Der Preis im Handel schwankt je nach Qualität zwischen vier und 14 Euro pro Gramm. Damit gilt Safran als das weltweit teuerste Gewürz. Der hohe Safran-Preis ist darüber hinaus aber auch darauf zurückzuführen, dass das Gewürz nur einmal pro Jahr, nämlich im Herbst, geerntet werden kann.

Gesundheitliche Wirkung von Safran

Safran wird gerne zum Kochen und Backen in der Küche verwendet. Dass Safran aber auch bei gesundheitlichen Problemen hilfreich sein kann, wissen nur die wenigsten. Dabei wird das Gewürz bereits seit Jahrhunderten als Heilmittel eingesetzt. So wurde es früher unter anderem bei Leber- und Augenkrankheiten sowie bei Gicht und Asthma angewendet.

Bei den alten Griechen galt Safran außerdem als Frauenheilmittel, da er krampflösend wirkt. So soll eine Messerspitze Safran in ein Glas Milch eingerührt Menstruationsschmerzen lindern. Ebenfalls beruhigend auf den Magen soll ein Tee mit Safran wirken: Eine Mischung aus Pfefferminze, Fenchel und Zitronenmelisse (jeweils ein Teelöffel) gemischt mit drei Safranfäden soll bei Übelkeit und Erbrechen helfen.

Safran ist förderlich für die Verdauung

Zudem wird Safran auch nachgesagt, dass er die Verdauung fördert und den Kreislauf anregt. Einige Menschen glauben daher, dass sie durch den Verzehr des Gewürzes abnehmen. Wissenschaftlich konnte diese Aussage allerdings noch nicht bestätigt werden.

Safran gegen Depression?

Erste wissenschaftliche Studien existieren dagegen über die mögliche antidepressive Wirkung von Safran. Dass das Gewürz stimmungsaufhellend wirkt, ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass der Inhaltsstoff Safranal den Serotonin-Gehalt und der Inhaltsstoff Crocin den Dopamin- und Noradrenalin-Pegel im Körper ansteigen lässt. Ausführliche Studien stehen aber auch hier noch aus.

Safran als Rauschmittel – der "lachende Tod"

Trotz seiner positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit sollte man den Safrankonsum keinesfalls übertreiben, in größeren Mengen stellt Safran nämlich ein gefährliches Rauschmittel dar. Bei übermäßigem Verzehr treten zunächst ein starker Lachreiz sowie Herzklopfen und Schwindel auf. Später kann es zu Halluzinationen sowie zu einer Lähmung des zentralen Nervensystems kommen, die den Tod zur Folge hat.

Aufgrund des starken Lachreizes zu Beginn wird Safran auch als der "fröhliche, lachende Tod" bezeichnet.

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Kochen mit Safran

Wer mit Safran in der Küche würzen möchte, sollte zunächst einmal darauf achten, das teure Gewürz vor Feuchtigkeit und Licht zu schützen, denn sonst bleicht Safran aus und verliert seinen aromatischen Geschmack. Am besten bewahrt man ihn in einem fest verschließbaren Glas- oder Metallbehälter auf.

Doch auch beim Kochen ist Vorsicht geboten: Kochen Sie das Gewürz nicht zu lange mit, da sich sein typischer Geschmack ansonsten verflüchtigt. Am besten weichen Sie die Safranfäden nur für wenige Minuten in etwas warmem Wasser ein und geben die Flüssigkeit dem eigentlichen Gericht erst am Ende zu.

Leckere Rezepte mit Safran

In der Küche gibt es viele leckere Rezepte mit Safran, zu den bekanntesten Gerichten gehören unter anderem:

  • das spanische Reisgericht Paella
  • die französische Fischsuppe Bouillabaisse
  • das italienische Risotto alla milanese
  • das schwedische Süßgebäck Lussekatt

Außer in der Küche wird Safran aber übrigens auch im Kosmetikbereich verwendet: So ist er beispielsweise auch in bestimmten Parfüms oder Duschbädern enthalten.