Jackfruit
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Jackfruit: vielseitige Riesenfrucht mit ungewöhnlichem Geschmack

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 07.02.2022 - 09:45 Uhr

Die Jackfruit ist ein echter Alleskönner. Reife Früchte schmecken süß und saftig, während das Fruchtfleisch der unreifen Jackfruit eher fest ist und als Fleischersatz in verschiedene Rezepten Anwendung findet. Dabei steckt die exotische Jackfrucht voller Nährstoffe und gilt als sehr gesund. Im Folgenden erfahren Sie mehr über die tropische Frucht, über ihren Nährwert, die Inhaltsstoffe und Kalorien. Außerdem stellen wir Ihnen zwei leckere Rezepte vor, in denen die Jackfrucht ihr Können als Fleischalternative unter Beweis stellt.

Was ist eine Jackfrucht?

Die Jackfruit – deutsch auch Jackfrucht oder Jakobsfrucht – ist die süßlich duftende Frucht des Jackfruitbaums. Nicht verwechseln sollte man die Jackfruit mit der Durian, der Stinkfrucht, die in gewisser Weise ähnlich aussieht, jedoch ganz anders riecht.

Jackfruit: Herkunft und Aussehen

Der Jackfruchtbaum (Artocarpus heterophyllus) stammt ursprünglich aus Indien und gehört zu den Maulbeergewächsen. Man findet ihn heute aber auch in den tropischen Regionen von Südamerika, Australien oder der Karibik.

Die Frucht des Jackfruitbaums wächst direkt am Stamm der Bäume und ist ungewöhnlich groß und schwer. Mit bis zu einem Meter Länge und einem Gewicht bis zu 40 Kilogramm gehört die Jackfruit zu den größten Baumfrüchten der Welt. Ihre grüngelblich-braune, harte Schale ist mit unzähligen kleinen, stumpfen Noppen übersäht.

Das Fruchtfleisch der Jackfruit liegt in einzelnen Segmenten vor und ist bei der unreifen Frucht weißlich und faserig. Es wird mit zunehmender Reife gelb und entwickelt eine weiche Konsistenz. Darin eingebettet finden sich bis zu 500 weißliche, 2 bis 4 Zentimeter große Kerne.

Wie schmeckt die Jackfruit?

Der Geschmack der Jackfruit bewegt sich zwischen Obst und Fleisch – je nachdem, ob man die ausgereifte oder die unreife Frucht verwendet und wie man sie zubereitet:

  • Der Geschmack der reifen Früchte erinnert an eine Mischung aus Bananen, Ananas und Vanille und ist als Nachtisch wunderbar geeignet.
  • Das faserige Fruchtfleisch der unreifen Jackfruit kann als Fleischersatz verwendet werden. Da es einen eher dezenten Eigengeschmack nach Artischocken hat, wird es vor der Zubereitung häufig in einer Marinade eingelegt oder kräftig gewürzt.

Die Jakobsfrucht kann ebenso als gesundes Obst gesehen werden wie als trendiger Fleischersatz bei einer vegetarischen oder veganen Ernährungsweise.

Auch die Kerne der Jackfrucht eignen sich zum Verzehr. Sie können gekocht oder geröstet werden und schmecken ähnlich wie Maronen (Esskastanien).

Nährwerte: Wie gesund ist die Jackfruit?

Die Jackfruit gilt als gesund, denn in ihr sind reichlich Ballaststoffe, Vitamine und andere wertvolle Inhaltstoffe enthalten. Außerdem ist die Frucht frei von Allergenen wie Gluten und Soja, die bei anderen vegetarischen beziehungsweise veganen Fleischalternativen wie Seitan oder Tofu eine wichtige Rolle spielen. Mit diesen Nährwerten kann die exotische Riesenfrucht punkten:

  • Ballaststoffe: In 100 Gramm Fruchtfleisch kommen rund 4 Gramm Ballaststoffe vor. Zum Vergleich: Gemüse hat im Durchschnitt 3 Gramm pro 100 Gramm. Ballaststoffe unterstützen die Darmgesundheit und sorgen für ein langes Sättigungsgefühl. Zudem sollen sie einen günstigen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel haben.
  • Eiweiß: Im Gegensatz zu Fleisch kann die Jackfruit als Eiweißquelle nicht punkten. Sie enthält pro 100 Gramm nur rund 1 Gramm Eiweiß. Fleisch hingegen enthält rund 20 Gramm Protein pro 100 Gramm. Der Körper benötigt Eiweiß für den Aufbau und Erhalt unter anderem von Muskeln, Knochen, Haut und Haaren.
  • Kohlenhydrate: Gut 15 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm enthält die Frucht. Kohlenhydrate sind wichtige Energielieferanten.

Auch ungesättigte und gesättigte Fettsäuren sind in der tropischen Frucht enthalten.

Jackfrucht: Wieviel Kalorien stecken drin?

Sowohl beim Geschmack als auch bei den Kalorien, die in der Jackfrucht stecken, muss zwischen unreifen, reifen rohen und verarbeiteten Früchten unterschieden werden. Je reifer die Früchte sind, desto mehr Zucker enthalten sie und desto kalorienreicher sind sie.

Reifegrad und VerarbeitungKilokalorien (kcal) / 100 g FruchtfleischKilojoule (kJ) / 100 g Fruchtfleisch
Unreif in Salzlake eingelegt30125
Rohe, reife Frucht70290
In Zuckerlösung eingelegt100420

Nährstoffe mit gesunder Wirkung

Auch in Bezug auf Vitamine und Mineralstoffe hat die Jackfrucht einiges zu bieten:

  • Vitamin C: In 100 Gramm der Jackfruit kommen 9 Milligramm dieses wichtigen Vitamins vor. Vitamin C trägt zu einer normalen Funktion der körpereigenen Abwehr bei.
  • Magnesium: Die Jackfrucht enthält davon 37 Milligramm pro 100 Gramm. Kartoffeln hingegen enthalten 22 Milligramm des Mineralstoffs. Magnesium ist wichtig für Nerven, Gehirn und Muskeln.
  • Kalium: 407 Milligramm sind in 100 Gramm der Frucht enthalten. Zum Vergleich: Bananen enthalten 400 Milligramm pro 100 Gramm. Kalium ist an vielen Vorgängen im Körper beteiligt. Es kann zur Absenkung des Blutdrucks beitragen und beeinflusst die Tätigkeit des Herzmuskels.
  • Kalzium: In 100 Gramm Fruchtfleisch kommen bis zu 27 Milligramm des Mineralstoffs vor. Kalzium ist wichtig für die Entwicklung von Knochen und Zähnen.
  • Eisen: 0,6 Milligramm Eisen sind in 100 Gramm Jackfruit enthalten. Zum Vergleich: 100 Gramm Fleisch enthalten im Durchschnitt 2,24 Milligramm Eisen. Das Spurenelement Eisen ist für die Blutbildung und für den Sauerstofftransport über das Blut unerlässlich.

Außerdem kommen in der leckeren Frucht verschiedene Aminosäuren in höherer Konzentration vor, unter anderem Lysin und Arginin.

Wie kann man die Jackfruit essen?

Die reife Jackfruit kann roh gegessen werden. Dabei sollte das Fruchtfleisch vor dem Verzehr von den Kernen gelöst werden. In Deutschland ist es vorwiegend als Trockenobst oder konserviert und in Stücken eingelegt erhältlich. Aus der Dose oder dem Glas kann es pur gegessen oder in Desserts und Obstsalaten verwendet werden. Getrocknet dient die Frucht vor allem als Snack für zwischendurch.

Das unreife Fruchtfleisch der Jackfruit ist roh sehr schlecht verdaulich. Es wird daher vor der Verarbeitung gegart. In der Regel wird die Frucht dafür in Stücke geschnitten und in Salzlake und Limettensaft eingelegt und erhitzt. Anschließend kann das von der Konsistenz her an Hähnchenfleisch erinnernde, faserige Fruchtfleisch weiter verarbeitet werden. Es schmeckt zum Beispiel anstelle von Fleisch in Gerichten wie Gulasch, Burger, Pulled Jackfruit oder als Fleischersatz in einem Curry. Da es recht geschmacksneutral ist, empfiehlt es sich, es schon vor der Zubereitung gut zu würzen oder zu marinieren. Welche Gewürze man dabei verwendet, ist dem eigenen Geschmack überlassen.

Fall man doch einmal in den Genuss einer frischen Jackfrucht kommt, dann sollte man sich die Hände und das Werkzeug mit etwas Öl einreiben, bevor man die Frucht zerteilt. Denn der Fruchtsaft ist sehr zäh und klebrig und lässt sich schlecht wieder entfernen. Die Frucht wird am besten der Länge nach halbiert und anschließend werden die Kerne sowie das Fruchtfleisch herausgelöst.

Jackfruit: Vegane Rezepte

Im Folgenden finden Sie zwei vegane Rezepte zur Verwendung der Tropenfrucht als leckeren Fleischersatz:

Burger mit Pulled Jackfruit

Für vier Burger werden diese Zutaten benötigt:

  • 1 Dose Jackfruit natur (400 Gramm)
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 kleine Zwiebeln
  • Weißkrautsalat
  • BBQ-Sauce
  • 4 Burgerbrötchen
  • 4 Salatblätter

Zubereitung:

  1. Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Jackfrucht abgießen, gut abspülen und abtropfen lassen.
  2. Eine Pfanne mit etwas Öl erhitzen und Jackfruit scharf anbraten. Zwiebeln und Knoblauch zugeben und einige Minuten mitbraten. BBQ-Soße hinzufügen und alles 20 Minuten sanft kochen lassen.
  3. Burgerbrötchen im Ofen oder auf dem Toaster anrösten. Anschließend untere Brötchenhälfte mit einem Salatblatt belegen.
  4. Gebratene Jackfruit mithilfe von zwei Gabeln zerrupfen. Pulled Jackfruit und Weißkrautsalat auf das Salatblatt geben. Mit oberer Brötchenhälfte abdecken und genießen.

Curry mit Jackfruit

Für vier Portionen werden folgende Zutaten benötigt:

  • 2 mittelgroße Süßkartoffeln
  • 2 Dosen Jackfruit natur (je 400 Gramm)
  • 2 Zwiebeln
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 Stück Ingwer
  • 1 Chilischote
  • 1 Zimtstange
  • 1 Esslöffel Kurkuma
  • 1 Esslöffel Currypulver
  • 2 Esslöffel Öl
  • 1 Dose Kokosmilch (400 Milliliter)
  • 2 Teelöffel Gemüsebrühe (Pulver)
  • 70 Gramm Cashewkerne
  • Saft von 1 Limette
  • etwas brauner Zucker
  • Salz und Pfeffer
  • 750 Milliliter Wasser

Zubereitung:

  1. Süßkartoffeln schälen, waschen und würfeln. Zwiebeln schälen und grob würfeln.
  2. Knoblauch und Ingwer schälen und fein hacken. Chilischote waschen, längs einschneiden, entkernen und in feine Ringe schneiden. Jackfruit abgießen, abspülen und gut abtropfen lassen.
  3. Öl in einem großen Topf erhitzen, Curry und Kurkuma darin kurz anschwitzen.
  4. Jackfruit, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chiliringe zugeben, alles kräftig anbraten und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  5. Alles mit 750 Milliliter Wasser und der Kokosmilch ablöschen. Pulver für Gemüsebrühe einrühren.
  6. Süßkartoffelwürfel und Zimtstange einrühren. Curry offen etwa 30 Minuten köcheln lassen, dabei ab und zu umrühren.
  7. Dann Zimtstange entfernen, Limettensaft, Cashewkerne und Zucker unterrühren. Curry nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Dazu schmeckt Basmatireis.

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Wo kann man Jackfruit kaufen?

Hierzulande wird die Jackfrucht nur selten frisch angeboten. Man findet sie mitunter in der Tiefkühltruhe asiatischer Läden. Im Internet kann man frische Früchte in verschiedene Shops bestellen, vor allem auf Portalen, die sich auf vegane oder vegetarische Produkte spezialisiert haben.

Einfacher ist es, getrocknete oder konservierte Jackfruit oder Fertigprodukte mit Jackfrucht zu kaufen. Diese sind in normalen Supermärkten, Reformhäusern, Bioläden oder gut sortierten Drogerien erhältlich.

Jackfruit: Das sollten Sie beachten

Aufgrund ihrer Herkunft und der Verarbeitung in den Tropen hinterlässt die Jackfruit einen großen CO2-Fußabdruck und weist daher im Vergleich zu heimischen Obst- und Gemüsesorten eine schlechte Ökobilanz auf. Im Hinblick auf den Klimaschutz sollte man sich dies vor dem Verzehr der Jackfrucht bewusst machen.

Zudem ist es in den Anbaugebieten üblich, die Jackfrucht mit Pflanzenschutzmitteln zu behandeln. Rückstände von Pestiziden oberhalb der zulässigen Höchstmengen auf den Früchten haben in der Vergangenheit schon dazu geführt, dass die Jackfruit in Deutschland nicht in den Handel gelangen durfte. Beim Kauf von Jackfruit-Produkten sollte daher auf Bio-Qualität geachtet werden.

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