Phosphor in der Ernährung

Phosphor in Lebensmitteln
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Phosphor ist ein wichtiger Mineralstoff, der über die Nahrung als Phosphat aufgenommen wird. Er sorgt zusammen mit Kalzium für die Festigkeit von Knochen und Zähnen, spielt eine Rolle bei der Energiegewinnung, beim Aufbau der Zellwände und als Puffersubstanz im Blut. Phosphor hat zahlreiche Funktionen im menschlichen Körper, seine Bedeutung ist seit Anfang des 20. Jahrhunderts bekannt. Phosphor ist wesentlich an der Mineralisation der Knochensubstanz beteiligt. Zudem spielt er – als Bestandteil des Energieträgers Adenosintriphosphat – eine wichtige Rolle bei der Energiespeicherung und Energiebereitstellung.

Phosphor: Vorkommen und Funktionen im Körper

Phosphor wird für den Aufbau der Zellwände benötigt und ist als Bestandteil der Nukleinsäuren in der Erbsubstanz (DNA) mitverantwortlich für dessen Struktur. Eine weitere Funktion ist die als Puffer im Säure-Basen-Haushalt – er hilft dabei, den pH-Wert des Blutes zu stabilisieren. Der Bestand von Phosphor im Körper liegt bei etwa 600–700 g; etwa 90 % davon sind in den Knochen gebunden. Ausgeschieden wird er vor allem über den Urin, weniger über den Stuhl. Bei einem Kalziummangel im Blut schüttet die Nebenschilddrüse ein Hormon (Parathormon) aus, dass Kalzium aus dem Knochen löst, gleichzeitig wird dann auch Phosphor freigesetzt.

Zufuhr von Phosphor über die Nahrung

Die empfohlene Tagesdosis Phosphor liegt bei 700 mg. Diese Tagesdosis Phosphor ist im Rahmen der Ernährung zum Beispiel enthalten in folgenden Lebensmitteln:

  • 55 g Weizenkleie
  • 120 g Sojabohnen
  • 120 g Gouda (30 % Fett)
  • 160 g Ölsardinen
  • 170 g Linsen
  • 180 g weiße Bohnen
  • 350 g Mischbrot
  • 390 g Schweinebraten
  • 760 g Joghurt (3,5 % Fett)
  • 1400 g Kohlrabi

Phosphor kommt nahezu in allen Lebensmitteln vor. Besonders gute Phosphor-Quellen sind eiweißhaltige Produkte, Nüsse, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse.

Mangelerscheinungen von Phosphor

Phosphor ist in praktisch jedem Nahrungsmittel vorhanden, sodass Mangelerscheinungen bei vernünftiger Ernährung bei Erwachsenen kaum zu erwarten sind und am ehesten bei künstlicher Ernährung auftreten. Weitere Ursachen eines Phosphormangels sind Störungen der Nierenfunktion, eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen und ein Vitamin-D-Mangel. Sinkt der Phosphatspiegel im Blut unter einen bestimmten Wert, kann es zur Knochenerweichung kommen (beim Kind als Rachitis bezeichnet).

Überdosierung von Phosphor

Normalerweise scheidet der Körper überflüssigen Phosphor mit dem Urin aus. Zu einer Hyperphosphatämie. also einem zu hohen Phosphatspiegel im Blut kommt es nur bei Nierenfunktionsstörungen und einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen. Dass eine sehr hohe Phosphorzufuhr bei gleichzeitig niedriger Kalziumzufuhr zu Störungen des Knochenaufbaus führt, wird heute eher verneint. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen einer zu hohen Phosphorzufuhr und der Hyperaktivität vieler Kinder (ADHS).

Phosphate in Lebensmitteln

Phosphorsäure und Phosphate werden in der industriellen Nahrungsmittelherstellung vielfach als Lebensmittelzusatzstoff eingesetzt. So dienen sie u. a. als Antioxidationsmittel, Backtriebmittel, Säureregulatoren und Konservierungsstoffe. Auch in Cola-Getränken, Limonaden, bunt gefärbten Lebensmitteln und Süßigkeiten wie Gummibärchen ist Phosphat in relativ hohen Dosen enthalten. Zusammen mit Natriumbenzoat soll es bei Kindern zu einem Hyperaktivitätsanstieg führen.

Aktualisiert: 24.06.2015
Autor*in: Dagmar Reiche

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