Erkältung: Symptome

Erste Symptome einer Erkältung sind häufig ein Jucken, Brennen oder Kribbeln in der Nase. Schon bald beginnt ein wässriger Schnupfen und ein vermehrter Niesreiz. Hinzu kommen oft - auch durch zusätzliche bakterielle Infektionen - ein Kratzen im Hals, leichte Schluckbeschwerden, Kopfschmerzen, Husten, erhöhte Temperatur bis Fieber sowie allgemeine Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Unwohlsein und Frösteln. Eine Erkältung dauert meist 7-10 Tage. Wir stellen die häufigsten Symptome einer Erkältung vor.
Schnupfen (Rhinitis)
Ein Schnupfen ist das häufigste Symptom eines grippalen Infekts. Er ist bei 80% der Erkrankungen dabei. Beim Schnupfen besiedeln Rhino-Viren die Nasenschleimhaut. Diese entzündet sich, schwillt an und produziert vermehrt Sekret, das zunächst wässrig, später zunehmend zäher, gelb-grünlich wird. Gleichzeitig stellt sich das Gefühl einer verstopften Nase sowie ein vermehrter Niesreiz ein.
Erleichterung bei Schnupfen schaffen Arzneimittel, deren Wirkstoffe die Nasenschleimhaut abschwellen lassen (Spray, Tropfen, Gel). Sie werden direkt auf die Nasenschleimhaut aufgetragen und bewirken, dass sich die Blutgefässe zusammenziehen. Die abschwellenden Nasenschleimhaut macht auch die Ausführungsgänge der Nebenhöhlen frei. Das in den Nebenhöhlen gebildete Sekret kann so leichter abfließen, die Gefahr einer Nebenhöhlenentzündung vermindert sich.
Nasensprays sind jedoch nur für den kurzfristigen Einsatz gedacht - außer der Arzt hat eine längere Anwendung verordnet. Denn die Gefäße in der Nasenschleimhaut können ihre Weite selbständig regulieren, bei dauerhafter Anwendung von abschwellenden Nasenspray geht diese Fähigkeit verloren. Als Alternative zu Nasensprays erbringen Kochsalz-Nasentropfen (1 g Speisesalz in 100 ml Wasser) ebenfalls die gewünschte Wirkung.
Kommt es doch zur Entzündung der Nebenhöhlen, helfen verschiedene pflanzliche Präparate. Hält die Entzündung länger als drei Tage an, können Antibiotika erforderlich sein. Wohltuend für die Atemwege sind auch ätherische Öle wie z. B. Eukalyptus, Kampfer, Pfefferminz oder Kamille. Sie werden teilweise direkt auf die Haut aufgetragen oder in heißes Wasser gegeben und inhaliert. Auch das Inhalieren von heißem Dampf erleichtert das Atmen.
Bei Erkältungen und verschleimten Atemwegen gilt generell: Viel Trinken, mindestens zwei Liter pro Tag! Das macht den Schleim flüssig und lässt ihn leichter abfließen. Feuchte Tücher über der Heizung sorgen für feuchte, reizarme Luft, die entzündete Schleimhäute schont. Bei einer akuten Bronchitis helfen Hustentees. Besonders krampflösend wirken Thymian und Spitzwegerich.
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Weitet sich der Schnupfen aus, so wird daraus eine Nasennebenhöhlenentzündung, die auch Sinusitis genannt wird. Sie beginnt einige Tage nach dem Schnupfen und macht sich durch ein schmerzhaftes Druckgefühl hinter den Wangenknochen oder Augen bemerkbar. Die Schmerzen werden schlimmer, wenn man sich bückt, besonders heftig sind sie nach dem Aufstehen.
Husten
Erkältungsviren schädigen die Auskleidung der Atemwege, die mit Flimmerhärchen für den stetigen Selbstreinigungsmechanismus sorgt. Husten ist ein sinnvoller Schutzreflex. Fremdkörper werden auf diese Weise aus den Atemwegen befördert. Zusätzlich wird bei einer Erkältung aber mehr Schleim gebildet, der zäher als üblich ist. Der Schleim wird schlechter abtransportiert und reizt die freien Nervenenden in den Atemwegen. Als Reaktion darauf entsteht Husten.
Zu Beginn einer Erkältung ist er meist noch trocken, also unproduktiv. In diesem Fall helfen häufig alte Hausmittel wie heiße Milch mit Honig oder frei verkäufliche Hustenblocker wie Dextromethorphan, Pentoxyverin oder Clobutinol. Sie wirken auf das Hustenzentrum im Gehirn und vermindern die Hustenanfälle. Beruhigende, codeinhaltige Hustenblocker sind in der Regel rezeptpflichtig und müssen vom Arzt verschrieben werden. Sie werden eingesetzt, wenn man sich durch den Husten stark beeinträchtigt fühlt, gerade nachts. Auch Auszüge von Heilpflanzen, etwa aus Eibischwurzel oder Isländisch-Moos werden bei Reizhusten eingesetzt.
Wird der Husten schließlich schleimhaltiger, d. h. "produktiver", sollte man tagsüber Hustenlöser (Expektorantien) einsetzen. Der Wirkstoff Acetylcystein beispielsweise verändert die Struktur des Schleims, macht ihn weniger zäh und erleichtert so einen Abtransport. Wirkstoffe wie Ambroxol oder Bromhexin regen die Produktion eines dünnflüssigen Schleims an. Expektorantien gibt es - abhängig natürlich vom Wirkstoff - in den unterschiedlichsten Darreichsformen, als Saft, Kapseln, als Brausetabletten oder als Granulat zum Auflösen. Die letztgenannten Präparate haben den Vorteil, dass man zusätzlich zum Wirkstoff gleich auch Flüssigkeit zu sich nimmt.
Husten kann sich durchaus als sehr hartnäckig erweisen; selbst Wochen nach der Erkältung können die Atemwege noch empfindlich reagieren. Zum Arzt sollte man gehen, wenn der Husten länger als zwei Wochen dauert, wenn man heiser wird, wenn man Atembeschwerden hat oder mit Schmerzen hinter dem Brustbein zu kämpfen hat. Ärztlichen Rat sollte man sich auf alle Fälle einholen, wenn sich der Schleim gelblich verfärbt oder durch Blutbeimengungen rötlich aussieht.
Bronchitis
Eine Bronchitis ist eine Entzündung der Schleimhäute im Bereich der tiefen Atemwege. Eine akute Bronchitis entsteht, wenn sich die Erkältungsviren auch auf die Bronchialschleimhäute ausweiten. Zwei bis drei Tage nach dem ersten Anzeichen einer Erkältung entwickeln die Betroffenen einen schmerzhaften, starken Husten, dessen Auswurf weiß bis gelblich ist. Oftmals kommen Fieber und Atembeschwerden hinzu. Starke Raucher und Menschen mit einem Lungenleiden, beispielsweise Asthmatiker, sind besonders gefährdet, an Bronchitis zu erkranken.
Die "echte" Grippe/Influenza wird zwar auch durch Viren übertragen, zählt aber nicht zu den Erkältungskrankheiten. Sie beginnt plötzlich, mit hohem Fieber und schwerem Krankheitsgefühl. Im Gegensatz zu anderen Viren weiten sich Influenza-Viren sehr häufig auf Lunge, Gehirn oder Herz aus.
Fieber
Fieber ist ein wichtiger Abwehrmechanismus des Körpers und sollte deswegen nur in Ausnahmefällen gesenkt werden. Sind die Beschwerden unerträglich, drücken kalte Wadenwickel die Temperatur nach unten. Den Arzt sollte man unbedingt aufsuchen, wenn man hohes Fieber hat und die Krankheitssymptome über mehrere Tage hinweg unverändert andauern.
Die Einnahme von Medikamenten ist erst ab einer Temperatur von 39 Grad ratsam, Standardmedikamente sind Acetylsalicylsäure (kurz: ASS) und Paracetamol. ASS darf aber nicht von Kindern und Jugendlichen bei fieberhaften Erkrankungen eingenommen werden, wegen der Gefahr des "Reye-Syndroms", einer akuten, oft tödlichen Leber-Hirn-Erkrankung. Ohne ärztliche Empfehlung sollten diese Präparate sowieso nicht über einen längeren Zeitraum oder in höherer Dosierung eingenommen werden.
Halsschmerzen
Halsschmerzen oder ein Kratzen im Hals sind medikamentös schwer zu beeinflussen. Gurgellösungen enthalten Wirkstoffe, die dem Wachstum von Keimen im Mund- und Rachenraum entgegenwirken. Außerdem sorgen sie für die Befeuchtung der Schleimhaut.
Lutschtabletten und Halssprays helfen, die Schmerzen zu lindern - zum Beispiel durch leicht betäubend wirkende Arzneistoffe. Dazu gehören Substanzen wie Benzocain und Lidocain, die das Schmerzempfinden mindern. Genauso gut wirken manchmal auch Pfefferminz- oder Salbei-Bonbons oder das Gurgeln mit warmen Kamillen, Tormentill- oder Salbeitees. Bei Heiserkeit sollte man die Stimme schonen. Dauert die Heiserkeit länger als eine Woche oder bei besonders starken Halsschmerzen sollte der Arzt aufgesucht werden.
Kopf- und Gliederschmerzen
Bei Kopf- und Gliederschmerzen kommen kurzfristig Schmerzmittel zum Einsatz, die gleichzeitig auch das Fieber senken. Mit zu den bekanntesten Wirkstoffen zählen Paracetamol, Acetylsalicylsäure und Ibuprofen. Gewisse Anhaltspunkte für die Auswahl bieten die Eigenschaften der Wirkstoffe: ASS und Ibuprofen wirken in erster Linie entzündungshemmend und schmerzlindernd, Paracetamol fiebersenkend und schmerzlindernd.
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