Avocado – die gesunde Kalorienbombe
Während die Avocado noch vor ein paar Jahren nur in ausgewählten Geschäften oder beim gut sortierten Gemüsehändler erhältlich war, gehört sie heute zum gängigen Sortiment in fast jedem Supermarkt. Doch was genau ist die Avocado eigentlich? Eine Frucht oder Gemüse? Oder zählt sie wegen ihres hohen Fettgehalts gar nicht zu den gesunden Lebensmitteln? Wie erkennt man an der harten, rauen Schale, ob die Avocado reif ist? Und wie bereitet man sie zu? Wir haben die Antworten.
Avocado – gesund trotz vieler Kalorien
Gegenüber den anderen Früchten stecken in der Avocado kaum Zucker oder Fruchtsäuren, gleichzeitig verfügt sie über einen weitaus höheren Nährstoffgehalt. Neben Kohlehydraten liefert die Avocado unter anderem auch:
Andererseits hat das Fruchtfleisch der sogenannten Butterbirne auch mit weitem Abstand den höchsten Fettgehalt aller bekannten Obst- und Gemüsesorten. So schlagen 100 Gramm Avocado-Fruchtfleisch mit gut 200 Kalorien und etwa 25 Gramm Fett zu Buche. Hierbei handelt es sich jedoch größtenteils um ungesättigte Fettsäuren, was die Avocado trotz der Kalorien zu einem wertvollen, gesunden Lebensmittel macht.
Avocado bei Diabetes
Oftmals liest man, dass Menschen mit Diabetes Avocados besser vom Speiseplan streichen sollten. Grund dafür soll der Inhaltsstoff Mannoheptulose sein, denn dieser hemmt die Insulinausschüttung. In Fachkreisen wird dies jedoch als positiv gewertet, da viele Diabetiker einen relativen Insulinüberschuss haben, wodurch sich die Insulinresistenz verstärken kann. Beim Verzehr der Frucht wird der Blutzuckerspiegel zudem kaum erhöht – Avocado gilt deshalb als empfehlenswert bei Diabetes.
Auch für das Herz soll Avocado gut sein und dank ihres Gehalts an Mineralien wie Eisen, Kalzium, Magnesium und Kalium dazu beitragen, Bluthochdruck zu bekämpfen. Des Weiteren senkt die Frucht laut einer Studie den Spiegel des "schlechten" LDL-Cholesterins.
Avocados sind Beeren
Obwohl meist von der Avocadofrucht gesprochen wird, gehört die Avocado zur Familie der Beeren. In Europa werden Avocados dennoch eher wie Gemüse behandelt und bevorzugt in salzigen Speisen, etwa als Brotaufstrich, im Salat oder mit Lachs verzehrt.
In Südamerika sowie in Asien wird die Avocado jedoch auch für süße Speisen wie Milchshakes oder Speiseeis verwendet.
Rezepte mit Avocado
Während die Schale und der Kern der Avocado ungenießbar sind, ist das Fruchtfleisch sehr gesund. Mit seinem angenehmen, nussartigen Geschmack und einer weichen, fast cremigen Konsistenz wird das Fruchtfleisch der Avocado in verschiedensten Rezepten vorgeschlagen. In der einfachsten Form wird das Fruchtfleisch einfach auf ein Butterbrot gestrichen und gesalzen.
Beliebt ist die Avocado auch in pürierter Form, als sogenannte Guacamole, welche mit Knoblauch, Zitronensaft, Salz sowie Pfeffer verfeinert wird und auf Partys ein willkommener Dip ist. Dieses Rezept für Avocadocreme stammt aus der mexikanischen Küche, erfreut sich aber auch in Deutschland immer größerer Beliebtheit.
Auch als Suppe, Salat oder im japanischen Sushi verwöhnt die Avocado mit ihrem sanften Geschmack den Gaumen. Da sich das Fruchtfleisch an der Luft schnell braun färbt, sollte man ein paar Spritzer Zitronensaft oder Essig auf die Avocado geben. Außerdem sollten Avocados nur roh verzehrt werden, da sich beim Erwärmen ein bitterer Geschmack entwickelt, der die gesamte Speise ungenießbar macht.
Avocado – Ursprung und Anbau
Die Avocado stammt ursprünglich aus Südmexiko, wird heute jedoch in fast allen tropischen und subtropischen Gebieten angebaut. Sie wächst auf dem strauchigen Avocadobaum, der bis zu 20 Meter hoch werden kann. Die grünen, birnenförmigen Früchte fallen von Natur aus bereits vom Baum, bevor sie reif sind. Daher werden sie auch im Anbau gepflückt, sobald sie die marktübliche Größe erreicht haben.
Auch im Supermarkt oder beim Gemüsehändler sind Avocados meist noch nicht sofort essbar. Erst nach ein paar Tagen erreichen sie die perfekte Reife, welche man daran erkennt, dass die Schale auf Fingerdruck leicht nachgibt. Um den Reifeprozess etwas zu beschleunigen, kann man die Avocado in Zeitungspapier einwickeln oder zusammen mit Äpfeln lagern.
Avocadoöl gegen trockene Haut
Avocados werden jedoch nicht nur wegen der Früchte, sondern auch wegen des aus ihnen gewonnenen Öls angebaut, welches bereits von den Azteken genutzt wurde. Das aus den überreifen Früchten gepresste Avocadoöl ist relativ teuer und weniger als Speiseöl, sondern vielmehr in der Kosmetik von Bedeutung.
Durch die wertvollen Fette und Vitamine, die in der Avocado stecken, ist Avocadoöl besonders gut für trockene, spröde Haut geeignet. Außerdem zieht es schnell ein und lässt sich gut auf der Haut verteilen. Daher wird Avocadoöl in vielen hochwertigen Lotionen, Seifen und Cremes verwendet. Auch in Shampoos gegen trockenes Haar steckt gelegentlich Avocado.