Drachenfrucht
© Silke Hamann

Die Drachenfrucht – eine durchweg gesunde Exotin

Von: Natalie Innerbichler (Pflegehelferin)
Letzte Aktualisierung: 22.03.2022 - 08:53 Uhr

Die hierzulande noch eher unbekannte Drachenfrucht – Pitahaya oder Pitaya, so der eigentliche Name – gehört zu der Familie der Kakteen. Da die Fruchtschale aus schuppenförmigen Lappen besteht und damit an die Schuppen eines Drachen erinnert, ist sie umgangssprachlich als Drachenfrucht oder Dragonfruit bekannt. Gerade wegen diesem besonderen Aussehen wird die süß bis säuerlich schmeckende, eiförmige Frucht, wie die Sternfrucht oder die Physalis, oft zu rein dekorativen Zwecken genutzt. Was wiederum sehr schade ist, denn sie enthält unter anderem viele wertvolle Vitamine und Mineralstoffe und kann daher als äußerst gesund bezeichnet werden. Außerdem passt die geleeartige Tropenfrucht nicht nur wunderbar zu anderen exotischen Früchten oder peppt Rezepte auf, sondern kann beispielsweise auch anstelle von Melone zu Schinken gereicht werden.

Drachenfrucht: Wie sieht sie aus?

Die an einer kletternden Kakteenpflanze herangereiften Früchte können bis zu 500 Gramm schwer werden und sind dann etwa zweimal so groß wie eine Kiwi oder auch größer. Interessant sind auch die weißen Blüten der Drachenfrucht: Sie öffnen sich nur für eine Nacht.

Pitahayas werden in drei Sorten unterteilt. Entweder ist die fleischig-schuppige Schale der Kakteenart:

  • pink und das Fruchtfleisch innen weiß (Hylocereus undatus),
  • pink mit rotem Fruchtfleisch (Hylocereus monacanthus) oder
  • gelb mit weißem Fruchtfleisch (Selenicereus megalanthus).

Die Früchte mit pinker Schale werden auch rote Drachenfrucht genannt.

Wie die Papaya hat auch die Drachenfrucht ihren Ursprung in Mittelamerika. Die meist aus Südostasien, vor allem aus Vietnam, nach Europa exportierte Frucht ist also kein einheimisches Obst in Deutschland.

Gesunde Inhaltsstoffe der pinken Frucht

Die pinken Früchte verdanken ihr Aussehen ihrem natürlich hohen Gehalt an Beta-Carotin- und Betalain-Farbstoffen. Diese Stoffe können wiederum im Körper in Vitamin A umgewandelt werden und ihm damit beispielsweise helfen, das Zellwachstum zu regulieren. Das Vitamin A – auch Augenvitamin genannt – sorgt außerdem für ein gesundes Sehorgan und stärkt die Sehkraft. Darüber hinaus enthält die Drachenfrucht besonders viel:

Vitamin C stärkt das Immunsystem und wirkt zellschützend. Auch Vitamin E weist diese Eigenschaft auf. Zudem soll es entzündungshemmend wirken und sich positiv auf das Hautbild auswirken. B-Vitamine tragen unter anderem dazu bei, dass aus der Nahrung Energie gewonnen wird.

Während Kalzium und Phosphor einen positiven Einfluss auf das Bindegewebe und die Haut sowie auf gesunde Knochen und Zähne haben, ist Eisen für die Blutbildung im Körper zuständig.

5 gesunde Eigenschaften der Drachenfrucht

All diese positiven Wirkungen hat die Drachenfrucht mit vielen Früchten gemeinsam. Was sie jedoch von den anderen unterscheidet und damit besonders macht, sind folgende fünf Charakteristika:

  1. Sie enthält besonders viel Vitamin C, welches das Immunsystem auf natürliche Weise stärkt.
  2. Sie soll aufgrund quellender Faserstoffe helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
  3. Die Drachenfrucht soll einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel haben und somit helfen, Herzkrankheiten vorzubeugen.
  4. Sie enthält Lycopin, ein Beta-Carotin, das krebsvorbeugend wirken soll.
  5. Zudem regen der hohe Wassergehalt und die eiweißspaltenden Enzyme, welche im Fruchtfleisch und in den winzigen schwarzen Kernen der Frucht enthalten sind, die Verdauung an.

Bisher gibt es nur erste Hinweise darauf, dass die Inhaltsstoffe der Pitaya eine positive beziehungsweise vorbeugende Wirkung bei Diabetes, Herzerkrankungen oder Krebs haben könnten. Umfassende Studien dazu gibt es noch nicht.

Untersuchungen zur Auswirkung von Lycopin auf das Krebsrisiko gibt es bisher nur in Zusammenhang mit dem Verzehr von Tomaten. Bei diesen konnte ein positiver Effekt auf einige Krebsarten, wie Lungen- und Magenkrebs, festgestellt werden. Die Forschenden vermuten hier aber ein Zusammenspiel der verschiedenen Inhaltsstoffe von Tomaten und schreiben die Wirkung nicht allein dem Lycopin zu.

Vorsicht: Bei einem empfindlichen Darm ist ein Verzehr in Maßen ratsam, da die Frucht abführend wirken kann. Auch der hohe Ballaststoffgehalt der Frucht trägt dazu bei.

Kalorien und Nährwertangaben der Pitaya

Die Drachenfrucht besteht zu 90 Prozent aus Wasser. Daher liegt ihr Kaloriengehalt, ähnlich wie bei einem Apfel, um die 50 Kilokalorien pro 100 Gramm, das heißt in etwa 210 Kilojoule. Folglich darf man die Exotin völlig zurecht als eine überaus figurfreundliche Frucht bezeichnen.

Weitere Nährwerte pro 100 Gramm einer Drachenfrucht:

Drachenfrüchte kaufen

Derart exotische Früchte wie die Pitaya werden vor allem von gut sortierten Supermärkten und Märkten, die auf Feinkost ausgerichtet sind, geführt. Die Preise der Drachenfrucht können sehr unterschiedlich ausfallen.

Das ist nicht nur saisonal oder händlerbedingt, sondern hat zum einen mit der Qualität und Größe sowie mit der Herkunft zu tun. Somit ist beispielsweise Ware aus Sri Lanka teurer als jene Ware aus Thailand, Vietnam oder Mittelamerika. Beim Kauf einer Drachenfrucht sollte für das beste Geschmackserlebnis in erster Linie auf die Qualität und zweitrangig auf die Kosten geachtet werden.

Praktische Tipps zu Einkauf und Lagerung von Pitahayas

Drachenfrüchte sind stark druckempfindlich und sollten daher nur einzeln verpackt erhältlich sein. Bei gelben Sorten ist vor allem darauf zu achten, dass die Schale gänzlich durchfärbt ist. Bei den pinken Früchten, dass sie beim Dagegendrücken nur leicht nachgeben und nicht zu weich sind.

Da Drachenfrüchte leicht austrocknen und dann schrumpelig werden, lassen sie sich am besten bei Zimmertemperatur lagern. So halten sie sich dann vier bis fünf Tage. Kühl gelagert bleiben sie auch etwa zwölf Tage frisch.

Worauf aber unbedingt geachtet werden sollte ist, sie vor Druckstellen zu schützen, da sie sonst viel schneller verderben. Dazu der Tipp: Stellen Sie die Frucht entweder aufrecht hin oder – noch besser – hängen Sie sie auf.

Damit die schönen Farben und ansehnlichen Schuppen erhalten bleiben, empfiehlt es sich, die Früchte einige Male am Tag mit Wasser zu besprühen.

Drachenfrucht essen – wie geht das?

Am besten wird die Drachenfrucht roh gegessen. Ist sie zudem gekühlt hat, sie eine sehr belebende Wirkung. Das Fruchtfleisch der bekanntesten Art ist grau-weiß und ähnlich wie eine Kiwi, mit unzähligen schwarzen Samenkernen durchzogen. Aber die bloße Beschreibung ihres Aussehens erklärt noch nicht, wie man sie schälen, schneiden und genießen kann. Und zwar indem:

  • die Frucht halbiert und ausgelöffelt wird,
  • die Enden abgeschnitten, die Schale am Ansatz der Blüte einritzen und die Schale nach unten abgezogen wird.

Anschließend kann man das Fruchtfleisch beliebig in Würfel, Spalten oder Scheiben schneiden. Die kleinen schwarzen Kerne im Fruchtfleisch können problemlos mitgegessen werden. Aber Achtung: Die Schale der Drachenfrucht ist absolut ungenießbar.

Vor dem Schälen empfiehlt es sich zudem, die Frucht gründlich abzuwaschen, damit keine etwaigen Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf die Hände und anschließend auf das Fruchtfleisch gelangen.

Wie schmeckt die Drachenfrucht?

Während die pinkfarbene Pitahaya mit weißem Fruchtfleisch eher neutral aber säuerlich und daher äußerst erfrischend schmeckt, ist die gelbschalige Drachenfrucht am aromatischsten. Ihr Aroma gleicht dabei ein bisschen einer Mischung aus Erdbeere, Ananas und Mango. Am intensivsten mundet jedoch die Frucht mit pinkfarbener Schale und rotem Inneren.

Zwar unterscheiden sich die drei Arten in Farbe und Geschmack, aber die Konsistenz bleibt dieselbe: Die Drachenfrucht ist immer geleeartig. Dabei ähnelt sie am ehesten einer Stachelbeere.

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Pitahaya: Reife und unreife Früchte erkennen und verarbeiten

Das Aroma und die Süße einer Drachenfrucht entwickeln sich mit zunehmendem Reifegrad. Daher schmeckt man aus einer unreifen Frucht – egal um welche es sich dabei handelt – lediglich den hohen Wassergehalt heraus. Zu erkennen ist eine solche an ihrer noch grün verfärbten Schale. Zwar ist das Fruchtfleisch noch nicht süß, kann in der Küche aber bereits verwendet werden. Dann allerdings als "Gemüse". Gekocht ähnelt die Drachenfrucht geschmacklich einer Kartoffel und passt in Kombination mit anderen Gemüsesorten wunderbar in ein buntes Pfannengericht.

Eine reife Drachenfrucht lässt sich nicht nur anhand der Optik – eine kräftig pinke oder gelbe Fruchtschale –, sondern auch anhand der Druckempfindlichkeit der jeweiligen Drachenfrucht ablesen. Gibt die Schale nämlich beim Drücken leicht nach, handelt es sich um eine reife Frucht. Da diese ihr Aroma durch die Hitze verlieren, werden sie am besten roh genossen oder zu kalten Vor- oder Nachspeisen verarbeitet.

In jeder Form macht sich das wasserhaltige Fleisch der Drachenfrucht gut in Säften, Milchshakes oder Smoothies. Ob pur in der Rumbowle oder als alkoholfreier Cocktail in Kombination mit anderen Exoten: Die Frucht ist in jedem Fall vielseitig einsetzbar.

Tipps für die Zubereitung von Pitahayas

Möchten Sie, dass Ihre nächste Gartenparty noch länger in aller Munde bleibt? Dann versuchen Sie es doch mal mit einem exotischen Obstbüffet. Die Drachenfrucht wird dabei genauso wie die in ihrem papierartigen Blütenkelch gelegene Physalis zu einem echten Hingucker.

Ebenso gut verträgt sich die Pitahaya mit anderen Südfrüchten und peppt beispielsweise gemeinsam mit Granatäpfeln jeden herkömmlichen Obstsalat auf.
Neben Obstsalaten, Kuchen oder Eis lassen sich die Früchte ähnlich wie die zur Familie der Passionsfrüchte gehörende Maracuja zu Marmelade verarbeiten.

Dazu ein Tipp: Die allgemein sehr süße Kaki-Marmelade könnte mit dem Fleisch der Drachenfrucht gemischt und auf diese Weise neutralisiert werden. Außerdem passt die Drachenfrucht in Salate und kann zu Käse, Schinken oder Fisch gereicht werden.