Himbeeren
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Himbeeren – wie gesund sind sie?

Von: Dr. rer. nat. Isabel Siegel (Diplom-Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 30.06.2021 - 18:53 Uhr

Mit dem Sommer beginnt die Beerenzeit – Himbeeren gehören unbedingt dazu. Die zarten Früchte haben ein wundervoll süß-saures Aroma, lassen sich vielfältig verarbeiten und sind dazu noch gesund. Die Beeren sind ein echtes Powerfood, das abwechslungsreich in den täglichen Speiseplan integriert werden kann. Welche Nährwerte die Himbeere aufweist, wie viel Kalorien sie hat und wie sie am besten verarbeitet werden kann, das und mehr erfahren Sie in diesem Artikel.

Himbeeren: Inhaltsstoffe und Nährwerte

Zahlreiche wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe sind in der Himbeere enthalten. Je 100 Gramm der frischen Früchte gehören dazu unter anderem:

Darüber hinaus kommen in Himbeeren das Flavonoid Rutin, das Polyphenol Ellagsäure und Fruchtsäuren sowie Gerbstoffe vor. Auch verschiedene Vitamine der B-Gruppe (B1, B2, B6, Niacin und Biotin) finden sich in den wohlschmeckenden Früchten.

Himbeeren bestehen zu 85 Prozent aus Wasser und haben nur ungefähr 33 Kilokalorien (kcal) pro 100 Gramm frischer Früchte, das entspricht 138 Kilojoule (kJ). Zum Vergleich: Äpfel haben bei gleichem Wasseranteil einen Kaloriengehalt von 52 Kilokalorien pro 100 Gramm Fruchtfleisch.

So gesund sind Himbeeren

Der Verzehr von Himbeeren im Rahmen einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung trägt zu einem gesunden Lebensstil bei. Himbeeren punkten dabei nicht nur mit ihrem geringen Kaloriengehalt, sondern auch mit ihren vielfältigen Inhaltsstoffen.

  • Vitamin C ist wichtig für den Aufbau von Bindegewebe und für die körpereigene Abwehr.
  • Vitamin A ist am Sehvorgang beteiligt und trägt dazu bei, dass Haut und Schleimhäute gesund bleiben.
  • B-Vitamine werden für einen gesunden Stoffwechsel benötigt und wirken sich positiv auf die Funktion der Nerven aus.
  • Kalium ist an der Übertragung der Signale zwischen Nerven- oder Muskelzellen und an der Regulation des Flüssigkeitshaushalts im Körper beteiligt.
  • Kalzium trägt zur Gesundheit von Knochen und Zähnen bei.
  • Magnesium spielt eine essenzielle Rolle bei der Funktion von Muskeln und Nerven. Zudem ist es am Knochenaufbau beteiligt und unterstützt den Energiestoffwechsel.
  • Das Antioxidans Rutin ist gut für die Blutgefäße, es kann bei Krampfadern, Besenreisern und Hämorrhoiden helfen. Es wirkt außerdem entzündungshemmend und gegen Viren und Bakterien.
  • Ellagsäure wirkt antioxidativ, kann den Alterungsprozess verlangsamen und soll eine krebsvorbeugende Wirkung haben.
  • Ballaststoffe, wie beispielsweise Pektin, sorgen für eine geregelte Verdauung.

Die Himbeere als Heilmittel

Die Früchte der Himbeere, vor allem aber auch die Blätter der Pflanze, werden schon seit dem Altertum bei verschiedenen Beschwerden als Heilmittel eingesetzt. Dabei werden die Früchte frisch oder als Sirup verwendet. Ein Himbeerblättertee wird für die innere und äußerliche Anwendung zubereitet. Traditionell verwendet man Frucht oder Blätter in folgenden Fällen:

Himbeerfrüchte:

  • Fieber: Ein aus den Früchten der Himbeere hergestellter Himbeersirup wirkt – in Tee oder Wasser gegeben – fiebersenkend.
  • Infektanfälligkeit: Frische Früchte stärken dank ihrer zahlreichen wertvollen Inhaltsstoffe die körpereigenen Abwehrkräfte.

Himbeerblätter:

  • Durchfall: Ein Tee aus den Blättern wird bei leichten Durchfallerkrankungen angewendet.
  • Entzündungen in Mund und Rachen: Das Gurgeln mit Himbeerblättertee wirkt entzündungshemmend.
  • Hauterkrankungen: Eine Waschung mit dem Tee aus den Blättern der Himbeere kann bei Hautkrankheiten Abhilfe schaffen.
  • Schwangerschaft: Die Teezubereitung soll zu einer sanfteren Geburt beitragen.
  • Menstruationsbeschwerden: Himbeerblättertee hilft gegen leichte krampfartige Schmerzen.

Auch bei der Pflege der Haare kann man sich die Himbeere zunutze machen. Für einen gesunden Glanz der Haare sorgt eine Spülung mit Himbeeressig. Die Säure im Essig und die Fruchtsäuren aus der Himbeere lösen Kalkrückstände und glätten die äußere Schuppenschicht des Haars.

Himbeeren bei Fruktose-Unverträglichkeit

Himbeeren enthalten pro 100 Gramm frischer Frucht ungefähr 2,0 Gramm Fruktose und 1,8 Gramm Glukose. Sie eignen sich daher in Maßen auch zur Ernährung bei einer Fruktose-Unverträglichkeit (Fruktose-Intoleranz). Denn neben der reinen Menge an Fruktose beeinflusst auch die Anwesenheit von Glukose die Verträglichkeit eines fruktosehaltigen Lebensmittels. Bei einem Verhältnis von Fruktose zu Glukose von rund 1:1 spricht man von einem günstigen Fruktose-Glukose-Verhältnis und geht von einer guten Verträglichkeit aus.

Himbeersorten – eine kleine Pflanzenkunde

Eine Himbeere muss nicht immer rot sein. Die Natur und spezielle Züchtungen bringen neben dem roten Klassiker auch andersfarbige Sorten hervor, wie schwarze, violette oder gelbe Himbeeren. Das Aroma bleibt jedoch unabhängig von der Farbe weitgehend gleich, obwohl die gelbe Himbeere ein wenig süßer schmecken soll. Außerdem sind inzwischen auch Züchtungen mit dornlosen Trieben auf dem Markt. So macht das Pflücken ohne Verletzungsrisiko noch mehr Spaß.

Je nach Reifezeit der Früchte wird bei den Himbeersorten zwischen Sommer- und Herbsthimbeeren unterschieden:

  • Sommerhimbeeren: Die Pflanzen der Sommerhimbeere tragen ihre Früchte an den Trieben, die letztes Jahr gewachsen sind und im aktuellen Frühling geblüht haben. Die Beeren sind im Juni und Juli reif.
  • Herbsthimbeeren: Herbsthimbeeren bringen ihre Früchte an den diesjährigen, frischen Trieben hervor und werden erst ab Anfang August reif.

Häufig werden Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren in das gleiche Himbeerbeet gepflanzt, um die Saison bestmöglich auszunutzen. So kann man ab Juni bis in den Oktober hinein immer reife Himbeeren von den Büschen pflücken.

Ist die Himbeere eine Beere?

Die Himbeere zählt aus botanischer Sicht nicht zu den Beeren, sondern sie ist eine Sammelsteinfrucht. Jede einzelne Steinfrucht hat einen kleinen Stein in der Mitte, ihn umgibt das Fruchtfleisch. Die einzelnen Steinfrüchte hängen zusammen und bilden dadurch die Sammelsteinfrucht. Diese Fruchtform kommt meist bei Pflanzen der Familie der Rosengewächse vor, zu denen neben der Himbeere auch Brombeere, Apfel, Birne, Erdbeere und viele andere Obstarten gehören.

Himbeeren kaufen und verarbeiten

Frische Himbeeren sollten – wenn möglich – zur Erntezeit gekauft werden, das heißt wenn das leckere Obst hierzulande reif ist. Lange Transportwege können so vermieden werden und die Himbeeren sind besonders frisch. Das ist je nach Witterung ab Mitte Mai bis hinein in den Spätsommer möglich. Die Früchte sind sehr empfindlich und nicht lange haltbar.

Die zarten Beeren sollten zu Hause vorsichtig in stehendem Wasser gewaschen und anschließend nach Bedarf mit einem weichen Tuch trocken getupft werden.

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Länger haltbar: tiefgekühlte oder gefriergetrocknete Himbeeren

Eine gesunde und praktische Alternative zur Frischware sind tiefgekühlte Himbeeren, die sich ebenfalls wunderbar in Desserts, Marmeladen oder Kompott verarbeiten lassen und sich als leckerer Belag auf Kuchen oder Torten eignen. Besonders beliebt ist Vanilleeis mit heißen Himbeeren.

Frische Himbeeren kann man auch prima selbst einfrieren. Dazu die gewaschenen Himbeeren am besten einzeln auf einem Tablett oder Teller verteilen und in die Tiefkühltruhe legen. So bleiben die Früchte in Form und werden nicht gequetscht. Die so gefrorenen Himbeeren können anschließend in eine Box oder Tüte umgefüllt und weiter im Tiefkühler aufbewahrt werden.

Auch gefriergetrocknete Himbeeren sind im Handel erhältlich. Diese haben den Vorteil, dass sie aufgrund des schonenden Konservierungsverfahren ihr intensives Aroma, ihre natürliche Farbe und nahezu alle Inhaltstoffe behalten. Sie sind gut zu lagern und einfach zu verwenden, zum Beispiel im Müsli, Nachtisch oder einfach zum Knabbern. Zu beachten ist, das gefriergetrocknete Himbeeren einen hohen Gehalt an Zucker haben. Je 100 Gramm Früchte enthalten sie 30 Gramm Zucker.

Rezept für Himbeeren mit Mascarponecreme

Himbeeren schmecken nicht nur pur oder kombiniert mit anderen Früchten als Zwischenmahlzeit, sondern eignen sich auch sehr gut für fruchtige Desserts. Besonders beliebt sind Himbeeren mit Mascarponecreme.

Für dieses schnelle und köstliche Dessert benötigen Sie für 6 Portionen folgende Zutaten:

  • 250 Gramm Himbeeren (tiefgekühlt oder frisch)
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 3 Esslöffel Zucker
  • 500 Gramm Mascarpone
  • 125 Gramm fettarmen Naturjoghurt
  • Saft von einer halben Zitrone
  • Eventuell 6 Minzeblättchen

Zubereitung:

  1. 6 schöne Himbeeren für die Dekoration zur Seite legen.
  2. Die aufgetauten oder frischen Himbeeren mit dem Vanillezucker vorsichtig vermengen.
  3. Mit dem Handrührer in einer Schüssel Mascarpone, Joghurt, Zitronensaft und Zucker verrühren.
  4. Vier Dessertgläser abwechselnd mit Himbeeren und Mascarpone befüllen. Dabei mit Mascarpone abschließen.
  5. Jedes Dessert mit je einer Himbeere und einem Minzeblättchen dekorieren und bis zum Verzehr kühl stellen.
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