Sauerkraut, Zwiebeln, Vollkornbrot und Bohnen: Bei diesen Lebensmitteln denken viele sofort an Blähungen, Darmwinde oder peinliche Momente, in denen die Luft aus dem Bauch entweichen möchte. Zum Glück reagiert nicht jeder Mensch auf den Verzehr von Kohl & Co. mit starken Blähungen, die Mediziner auch als Flatulenz bezeichnen. Das kann von der individuellen Darmflora, von möglichen vorliegenden Nahrungsmittelunverträglichkeiten, aber auch von der Zubereitung der Speisen abhängen.
Blähungen sind in den meisten Fällen zwar unangenehm, aber harmlos. In einigen Fällen können häufige, starke und vor allem schmerzhafte Blähungen jedoch ein Zeichen für eine ernstzunehmende Erkrankung des Magens oder Darms sein. In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache der Blähungen abzuklären.
Um Blähung vorzubeugen, neigen viele Menschen dazu, blähende Lebensmittel zu vermeiden. Doch viele dieser Nahrungsmittel sind gesund und sollten regelmäßig auf der Speiseliste stehen. Welche Lebensmittel blähend wirken und wie Sie die blähende Wirkung einiger Nahrungsmittel schon bei der Zubereitung mildern können, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Kohlgemüse
Die Palette der Kohlgemüse ist bunt. Sie reicht von Kohlrabi, Blumenkohl und Brokkoli über Grünkohl, Rotkohl und Weißkohl bis hin zu Wirsing und Chinakohl, um nur einige der beliebten Kohlsorten zu nennen. Sie bringen Abwechslung auf den Teller und sind darüber hinaus sehr gesund. So enthalten sie beispielsweise die Vitamine A, B, C, E und K sowie Folsäure und Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium.
Alle Kohlarten, so unterschiedlich sie auch aussehen mögen, stammen vom Wildkohl ab und gehören zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler. Sämtliche Mitglieder dieser Familie, hierzu zählen auch Rettich, Kresse, Raps und Senf, bilden Senföle, die den typischen und teilweise scharfen Kohlgeschmack ausmachen. Mithilfe der Senföle kann sich die Pflanze vor Fressfeinden und Krankheiten schützen. Einige wissenschaftliche Studien weisen sogar darauf hin, dass der häufige Verzehr von Gemüsesorten aus der Familie der Kreuzblütler beim Menschen das Risiko senkt, an Krebs zu erkranken.
Alle Kohlarten enthalten viele Ballaststoffe, die für eine gesunde Ernährung empfohlen werden. Allerdings bringen die Ballaststoffe auch oft übelriechende Blähungen mit sich, denn sie passieren den Dünndarm unbescholten und werden erst im Dickdarm von den Darmbakterien zerlegt, wobei die ungewollten Gase entstehen.
Um Kohlgerichte besser bekömmlich zu machen, sollte man bei der Zubereitung Gewürze wie Kümmel, Anis oder Fenchel verwenden oder einen Tee aus diesen Kräutern dazu trinken. Hilfreich kann es auch sein, tiefgefrorenen Kohl zu verarbeiten, da dieser weniger Blähungen verursacht. Ein Spaziergang nach dem Essen hilft darüber hinaus, den Darm in Schwung zu bringen und damit das Gas besser entweichen zu lassen.
Eine Sonderstellung nimmt übrigens das Sauerkraut ein: Es wird mithilfe von Milchsäurebakterien aus Weißkohl durch Gärung hergestellt und enthält neben vielen Vitaminen auch Milchsäure. Milchsäure kann im Darm unerwünschte Keime abtöten und trägt damit zu einer gesunden Darmflora bei. Zudem ist Sauerkraut besser bekömmlich als andere Kohlsorten, da sich einige der blähenden Substanzen durch die Gärung verringern.
Quellen und weitere Informationen